Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 5-6. (1971-1972) (Szombathely, 1975)

Régészet - Wessetzky Vilmos: Egy madárábrázolásos savariai relief

ägyptischer Landschaften im allgemeinen wollen wir uns auf A. Alföldi be­rufen, der darauf hingewiesen hat. dass die Verknüpfung dieser Illusion er­weckenden, eine zauberhafte Wirkung erstrebenden Bilder mit dem Mysti­schen mit Interesse aufgenommen, und so die Möglichkeit einer Annäherung an die Mysterienreligionen, also auch an die ägyptische Glaubenswelt geboten wurde. Das Fortleben ägyptischer, darunter mit dem Nil verknüpfter Themen im christlichen Ägypten kann mit dieser Richtung nicht mehr in unmittel­baren Zusammenhang gebracht werden. Die durchschlagende Bedeutung des lebenspendenden Nils, die sich fast von selbst ergebende Darstellung der Land­schaft, ihrer Tier- und Pflanzenwelt, der damit verknüpften Erlebnisse der Jäger und Fischer haben sich aber ungeachtet der neuen, der früheren zu­wiederlaufenden Weltanschauung weiter vererbt. Dies zeigt sich klar in den klassisch zu nennenden koptischen Darstellungen des V —VI. Jahrhunderts, und dem bisher noch immer nicht genügend erörterten Einflüsse der kop­tischen Kunst auf die romanische. Dieser Vorstellungskreis lebte auch in der mit Ägypten innig verbundenen greichisch-römischen Welt fort, wo er, mit den bukolischen Elementen der antiken Kunst vermischt, den idyllischen Darstellungen der sepulchralen Kunst willkommene Themen lieferte. Und hier tritt nun das Steindenkmal von Savaria in unser Blickfeld ein. Eine eingehende Beschreibung sei hier erlassen, bezw. verweisen wir auf die zusammenfassende Beschreibung. Es handelt sich hier nicht um eine allein­stehende Darstellungsweise. Das einfach aufgefasste Thema ist jedoch das­selbe, velohes von den ägyptischen Künstlern bereits zwei oder drei Jahr­tausende früher und dann wieder einige Jahrhunderte später so gern dar­gestellt wurde. Die fleischigen Akanthusblätter füllen den ganzen Raum der Vertiefung im Steine aus. Links sehen wir die Vogelszene, die den eigentlichen Gegen­stand unserer Untersuhung bildet. Der kleinere Vogel steht mit dem erhobenen Flügel fast balancierend auf der Spitze eines Blattes und pickt an dem feigenartigen Knospenstrauss. Er hat keine besonderen Merkmale. Der unten dargestellte grössere Vogel kann auch nicht näher iden­tifiziert werden, nur soviel ist ersichtlich, dass es sich um einen Sumpfvogel handelt. Man kann auch nicht mit voller Bestimmtheit behaupten, ob er eine Schlange oder einen Fisch aufgeschnappt hat. Auf der koptischen Nilszene erhascht der Vogel einen Fisch, auf dem Barbiusstein in Lauriacum halten die beiden Vögel eine Schlange im Schnabel. Auf unserer Darstellung von Savaria ist gerade das auffallend, dass der Typus nebensächlich ist und demnach die Betonung auf die Szene als Ganzes, auf die Vögel als Repräsentanten der Vogelwelt fällt. Als ein Gegenstück dazu dürfte das Relief im Rheinischen Landesmuseum betrachtet werden, auf dem Akanthus, Weinrebe, Vögel und Tiere als Sinn bilder idyllischen Überflusses auftreten, und die Darstellung der Tiere und Vögel naturgetreu ist. (H. Lehner: Die antiken Steindenkmäler, 329—330.) Das Motiv der Vogel- und Tierwelt der Nilgegend, das über Altägypten, Antiken und Christentum zu verschiedenen Zeiten Träger verschiedener Ge­halte gewesen war, blieb noch lange Zeit ein Thema der Darstellungen, und gelangte sogar in die vom Nil fernliegenden römischen Provinzen. 221

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