Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 4. (1966-1970) (Szombathely, 1973)

Szabolcsi Hedvig: Bútorrajzok a kőszegi Rajziskolából és egy kőszegi „Seeretaire”

Halbsäulen sind herausnehmbar, hinter diesen befinden sich schmale Geheimfächer, (Abb. 3.) Wie im übrigen Mitteleuropa ist auch in Ungarn die Verbreitung und Mode der hier beschriebenen Secretaire-Form französischen Ursprungs unbedingt in die Jahre nach 1800, in die ersten Jahrzehnte des 19. Jh. zu versetzen. In Mitteleuropa hat sich der vereinfachte Typ dieses französischen Secretaires vom Ende des 18. Jh. eingebürgert, und wurde macht imdhr so sehr ein iMöhelsitück der Boudoirs von Damen, als vielmehr eines der bürgerlichen Arbeitszimmer. Hier ergibt sich die Frage, woher stammt in Ungarn dlie Vorlage des Secretaires? An anderer Stelle haben wir bereits darauf hingewiesen, auf welchen Wegen die französischen Vorbilder nach Ungarn gelangten und haben auch auf den direkten und indirekten Vorlauf dieser Wege hingewiesen. Zur Wende des 18. und ,19. Jh. waren die Modeblatt-Zeitschriften — die verschiedenen Journale — die bedeutendsten und wirksamsten Mittel zur Verbreitung der Mode. Sowohl die französischen als auch die auch in Ungarn bekannten deutschen Journale brachten vom ersten Jahrzehnt des 19. Jh. angefangen immer mehr Abbildungen solcher Secretaires. Ausser der Information der bürgerlichen Käufer und Besteller von Möbeln dienten diese Journale auch als Muster für die Zeichenschulen. Von den Musterzeichnungen und auf Grund derselben angefertigten Schülerzeichnungen der früheren ungarischen Zeichenschulen vom Ende des 18. Jh. sind uns nur sehr wenige bekannt. In Kenntnis der Uuterricbtsganges wissen wir aber, dass die in einzelnen Schülcrzeichniungen er­halten gebliebenen Typen unbedingt nach in der Schule vorliegenden Mustern oder Stichen, oder nach .von Lehreren angefertigten Musitcrzeichnungen entstanden. Diese Zeiobenrmiustetr wurden manchmal sogar jahrzehntelang (verwendet lund tauchen miit gewissen Abänderungen immer wieder unter den Zeichnungen der Schüler auf. Zeichnungen eines solchen, für den Anfang des 19. Jh. typischen Secretaires sind von zwei Schülern der Günser Zeichonsohulle und von einem Tischler i(der früher eben­falls Schüler der Günser ZeidhonschuLe war und) seinen (Meisterris verfertigte erhal­ten geblieben. (Abb. 4—5—6.) Die auffallenden Übereinstimmungen dieser drei Zeich­nungen lassen keinen Zweifel darüber, dass sie ein- und derselben Quellte entstammen. Ob diese Quelle die iZeidhnung eines Lehrers, eine von der Wiener Akademie den Zeichenschulen zentral zur Verfügung gestellte Mnsterzeichnung, oder aber ein Stich war, oder ob es sich um die Illustration eines Modeblattes handelt, kann heute noch niidht festgestellt werden. Ein Datum — die Jahreszahl 1818 — konnte nur auf einer der Zeichnungen vorge­funden worden. Da jedoch jode Zeichnung signiert ist, geben die biographischen An­gaben der drei aus Grüns stammenden Tischler gewisse Hinweise für den wahrschein­lichen Zeitpunkt der Entstehung dieser Zeichnungen. All dies lässt darauf scbliessen, dass das Muster dieses Typs im ersten Jahrzehnt des 19. Jh. entstanden sein dürfte, und dass dieses Muster zu jener Zeit in den Zeichenschulen sicherlich als Vorlage gedient hat. Die Zeitspanne dieses Typs erstreckt sich auf die ersten zwei Jahrzehnte des 19. Jh., wie dies auch von den Texten der Meisterstüdk-Vorsdhriften unterstützt wird. Die stil­kritische Überprüfung dieser drei Zeichnungen, sowie die biographischen Daten ihrer Hersteller lassen auch auf die Reihenfolge des Entstehens dieser Zeichnungen scbliessen, sowie auf ihre Beziehungen zu den Zeichenschulmustern, weiterhin auf das Mass der 369

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