Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 4. (1966-1970) (Szombathely, 1973)
Cserei Éva: Schaller István két ismeretlen képe Felsőpatyon
1757, für ein Gemälde gewählt, und zwar für den Hauptaltar der Borsmonostorer Zisterziner Kirche. (6. Bild) In beiden Fällen hat ihm das in der Karlskirche in Wien befindliche Altarbild van Sebastiano Bicci „Marie Himmelfahrt" als Vorbild gedient. (7. Bild) Wenn wir die „Geburt der Jungfrau Maria" vom Hauptaltar in Felsőpaty mit dem vorerwähnten Seitenaltargemälde, sowie mit den zwei anderen Schöpfungen von Stefan ßchaller (Sopron: Altarbild der Hl. Angela, Nagygeresd: Altarbild des Hl. Stephan) (8. Bild), 9. Bild) vergleichen, so können iwdr auf iGnunid der stilikritisidhen Identität auch dieses Gemälde als ein Werk von seiner Hand erkennen. Im linken Teil des ziemlich dunkel gehaltenen Mittelstücks des Hauptaltarbildes kniet die einen Lilienstiel umarmende heilige Anna, deren Angesicht Anbetung und Dankbarkeit widerspiegelt, ihr Kleid ist braungelb, das sich an ihren Kopf schmiegende gestreifte Tuch umhüllt ein senfgelber Sohleier. Der ihr gegnüber stehende blau und mit rotem Mantel bekleidete hl. Joachim hält de anderen Stiel der zweistengeligen Lilie. Gerührt blickt er auf die am LilienkoMi lin Wickeln ruhende kleine Jungfrau Maria. Den oberen Teil des Gemäldes beleuchtet ein dreiteiliger Straihlerihündel, der Mittlere beleuchtet einen Goldring und die aus 12 Sternen geflochtene Krone über dem Kind. Links umrahmt eine Lidhitifilut dais kleine Jesulkind mit ausgebreiteten Armen. Der rechtsseitige Lichtstrahl fällt auf das luimrabmite Bild der weissgekleideten, mit blauem Schleier .umgebenen Coincapcio Iimirnacullatai. Zwischen den beiden Heiligen sehen wir ein Engelpaara. Der hl. Joachim zeigt mit seiner Linken nach unten auf den Iiöhllenartig ausgebildeten unteren Teil, wo im dunklen Eingang die verwaschenen nackten Gestalten der Uroltone Adam und Eva zu sehen sind.. Zu ihrer linken Seite nach rechts schreitend schliesst die Gestalt des gekrönten David nach den Proto-Bvangelisten die Beibe. Der Maler stellt die „Geburt der Jungfrau Maria" in ganz ungewohnter Weise dar, das auf dem Kelch der aus den Herzen der beiden Eltern entwachsenden, dann wieder vereinten Lilie liegende Wickelkind ist das Sinnbild der Geburt der Jungfrau Maria und symbolisiert die (kindilifche Tteinlheit, ISolidhe .sinnbildliche Darstellungen kommen in der Barokkzeit sehr häufig vor. Diese Symbole mittelalterlicher Entstehung werden während der Gegenreformation von den Jesuiten wieder wachgerufen. In der Sammlung des Kunstgewerbernuseums begegnen wir auf einem im 18. Jahrhundert in Österreich entstandenen Heiligenbild (2. Bild) einer unserem Gemälde der „Marie Geburt" ähnlichen Darstellung. Dort blickt, aus der, dem Herzen der Eltern entwachsenden Lilie die hl. Maria als junges Mädchen hervor. Die auf das Mittelalter zurückgreifende symbolische Darstellung der Geburt der Jungfrau hingegen sehen wir in einem Ende des 15. Jahrhunderts entstandenen Breviárium (3. Bild). Unter den die Kirchenfeiertage verzierenden Illustrationen sehen wir die Darstellung der Empfängnis der Maria durch drei kleine Bil'dohen umgeben. Auf einem derselben schaut die mit gefalteten Händen dargestellte kleine Maria aus einer aus den Herzen der beiden Eltern, der hl. Anna und dem hl. Joachim, gewachsenen stilisierten Blume hervor. Zwischen den beiden Gemälden besteht trotz der stilkritischen Übereinstimmungen ein Unterschied von mehreren Jahren. Geschichtliche Daten beweisen, dass das Hauptaltargemälde „Geburt der Jungfrau Maria" bereits vor 1758 entstanden ist, woraus klar hervorgeht, dass wir dasselbe für einen frühere Darstellung von Schaller halten müssen, 354