Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 3. (Szombathely, 1965)
Zoltán Oroszlán: Eröffnungsrede
Bitnitz einen guten Namen in der Forschung der Historie der Stadt gemacht, nicht nur durch seine bedeutende Sammlung — welche er der Ungarischen Akademie der Wissenschaften vermachte, die dann später zusammen mit den Sammlungen der anderen zwei erwähnten Forscher die archäologische und Münzensammlung des Ungarischen Nationalmuseums bereicherte — sondern auch durch seine, ein vielseitiges Interesse beweisenden Schriften, welche in den damals zirkulierenden Zeitschriften und zeitweise erscheinenden Publikationen erschienen. Im selben Ausmasse wie sich die ungarische Archäologie unter den verschiedenen Wissenschaften entfaltete, wuchs auch die Zahl und das Niveau der Fachliteratur, welche sich mit den Denkmälern von Savaria befasste. Die seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts erscheinenden Mitteilungen und Fachzeitschriften von Landesbedeutung, wie z.B. die als Organ der Ungarischen Akademie der Wissenschaften erscheinenden Archäologischen Mitteilungen, sowie der 10 Jahre später erscheinende Archäologische Anzeiger bringen häufig von Sammlern und Professoren aus Szombathely, von Laien-Archäologen, aber auch von Archäologen anderer Städte, vorallem der Hauptstadt, Artikel, längere oder kürzere Studien und Nachrichten über Denkmäler von Szombathely, welche aus verschiedenen historischen Zeitaltern stammen. In der Stadt Szombathely selbst war es Wilhelm Lipp, der ein ebenso begeisterter Propagierer der Sache der Archäologie war, wie auf dem ganzen ungarischen Gebiet Floris Romer,,sein grosser Freund und wissenschaftlicher Ermutiger. Wilhelm Lipp gründete einen archäologischen Verein, einen der ersten unter den ähnlichen einheimischen Gesellschaften; ab 1873 veröffentlichte er die Jahresberichte des Vereins. Man kann wohl behaupten, dass es ein Verdienst von Wilhelm Lipp ist, class das Interesse für Archäologie in Szombathely viel lebhafter ist als in den übrigen ungarischen Städten. Er leistete im Interesse dieser Sache hundert verschiedene Arbeiten: er organisierte Ausgrabungen, behandelte Sammlungen, verfasste grössere Monographien und kleinere Mitteilungen, und hielt zahlreiche Vorträge für die Interessenten, nach bestem Wissen und bester Überzeugung; „damit wird nur der allgemeinen Bildung und Belehrung Genüge getan". Das grosse und allgemeine Interesse für Savarische Denkmäler wurde zweifellos durch Lipp erweckt. Es war ein grosses Glück für die Archäologie in Szombathely, dass auf dem Gebiet der hingebenden und opfervollen archäologischen Arbeit hervorragende Nachfolger erzogen wurden, welche das einmal erweckte Interesse ständig wach halten. György Rezsőfy, Gergely Burány, aber besonders Kelemen Kárpáti standen in der Frontlinie unserer provinzialen Forschungen am Ende des vorigen Jahrhunderts, schürten das entfachte Feuer und vermehrten das archäologische Material ihrer Stadt durch ihre Ausgrabungen und ihre Sammeltätigkeit, je nach ihrem besten Können. Die Ereignisse nach dem ersten Weltkrieg sind bereits besser bekannt. Der Boden von Savaria ergiesst die römischen und übrigen Altertümer. Die auf Initiative von Gyula Géfin, von Stefan Paulovics geleiteten Ausgrabungen erschlossen die Ruinen im Seminargarten, die Überreste der Basilika des Heiligen Quirinus mit ihren herrlichen an Aquileja erinnernden Mosaiken. Nach der Befreiung unseres Landes bereicherte die heutige Direktion des Museums mit Hilfe der opfervollen Unterstützung seitens der Leiter und der Bevölkerung des Komitats Vas und der Stadt Szombathely durch die Freilegung des „Iseums" die wertvollen Funde der Vergangenheit Savarias. Diese Ausgrabungen des letzten Jahrzehnts, welche nicht nur von ungarischem Gesichtspunkt, sondern auch im Aspekt der gesamten römischen Kultur bedeutend sind, werden durch die Ausstellung der anlässlich der Iseumausgrabungen gefundenen kleineren Gegenstände im Ausstellungsraum neben der Ruine gekrönt. Gestern hatten wir Gelegenheit, einen in der letzten Zeit geborgenen wertvollen Fund 122