Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 2. (Szombathely, 1964)

János Bárdosi: Kerbhölzer des Savaria Museums

7. Der Gebrauch der vorgestellten Kerbhölzer ist in die Zeit vom Anfang des vorigen Jahrhunderts bis zum ersten Viertel des XX. Jahrhunderts zu legen. 8. Nur das Schweinehirtenkerbholz hat ein Eigentumszeichen. Die mit Tinte und Bleistift geschriebenen Namen vertreten die Eigentumszeichen an den offen­sichtlich jüngeren Fuhrwerkerkerbhölzern und auf dem aus der Gemeinde Bozsok stammenden Gulden-Kerbholz. Das Weiterleben der Kerbzeichen in den heutigen einfacheren Rechnungsarten. Dem Obigen entsprechend einfache Rechnungsarten sind auch noch heute auf dem Gebiete unseres Komitates zu finden. Heutzutage werden die einzelnen Zeichen nicht mit Messer an Stöcke, Leisten, also an Kerbhölzer gekerbt, sondern mit Bleistift, Kreide oder mit anderem Schreibmittel an die Tür, an ein Stück Holz, an den Hauptbalken der Weinpresse, an die Seite der Dreschmaschinen gezeichnet. Diese sind nur gelegentliche Notierungen. Allerdings haben sie keinen so ständigen Wert wie die Kerbhölzer, welche man durch Jahrzehnte hindurch bewahrte als Belege verschiedener Abrechnungen. Diese Notierungen kamen beispielsweise an­lässlich der Ernte, des Dreschens, der Weinlese an die Reihe, als der Wirt jeden Sack oder Korb Getreide, jedes Eimer Most als gleiche Einheit mit einem Strich bezeichnete. Man macht oft bei den Draschmaschienen die Erfahrung, dass der Landwirt die Zahl der abgewiegten Säcke mit einzelnen Kerbungen zeichnet, obwohl alle Posten der Messung pünktlich aufgeschrieben werden. Falls 6 Säcke abgewiegt werden, macht er 6 senkrechte Strichlein und streicht das sechste mit einer waage­rechten Linie durch, so weiß er von den Kreuzen die Zahl der Messungen. Hie und da geschieht die Markierung von 6 Säcken so, dass die 5 senkrechten Linien mit der sechsten Waagrechten durchgezogen weiden. Beim Abwiegen von 5 Säcken werden die 4 senkrechten Linien mit der 5-ten waagerechten durchgezogen. Diese Einschreibmethode wird hie und da auch heutzutage in den Landwirt­schaftlichen Produktionsgenossenschaften angewendet. Hier finden wir aber die Kerbungen in zehner Gruppierungen. Neun senkrechte Linien sind mit der zehnten durchstrichen. Von dieser zehner Markierungsgruppe weicht sich wesentlich die Kerbung der deutschen Nationalität in Vaskeresztes wesentlich ab, die wir am Kopfteile einer Weinpresse mit der Jahreszahl 1785. gefunden haben. Man zog die Zahlen vor Jahren mit Kreide auf den Kopfteil und man zeichnete in einer Reihe 40 Einheiten. Es ist auffallend, dass auf den ungarischen Kerbhölzern, Kerbungen die nach 9 senkrechten Linien markierte X die zehnte bedeutet, in den Gebieten deutscher Natio­nalität dagegen nach 8 senkrechten Linien die in der Form X kombinierten schrägen Linien die neunte und zehnte gemeinsam bedeuten. Die Werktätigen des Gastgewerbes applizieren häufig auch Kerbungen anstatt zahlenmässiger Aufzeichnungen. Bei der Bedienung gleicher Speise- und Getränk­arten werden die Einheiten gleicher Menge mit einzelnen Strichlein mit Tinte oder Bleistift auf Papier gezeichnet. Man verwendet Fünfergruppen; entweder werden 4 senkrechte Linien mit einer waagerechten, oder 3 mit 2 solchen durchstrichen. Ebenso zeichnen auch die Friseure die Bedienungen noch heutzutage. Auch heute verwenden die Zimmerleute und die Tischler herkömmliche Ein­schnitte; damit wird die Zusammenpassung der einzelnen Balken erleichtert, die genaue Anpassung der Türen, Fenster usw. ermöglicht und die eventuelle Ver­wechslung verhindert. Die Kerben leben also in veränderter Form weiter. Sie kommen auch in unseren Tagen in neuer Gestalt mit neuem Inhalt vor. 253

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