Várady Imre szerk.: Vasvármegye és Szombathely Város Kultúregyesülete és a Vasvármegyei Muzeum II. Évkönyve (Szombathely, 1927)

Archaeologie - Naturwissenschaft - RONNIGER, K.: Über die Systematik und Nomenklatur einiger ungarischer Thymus-Arten

239 Ausbildung langer Läufer dominiert, als entwicklungsgeschicht­lich junge Arten bezeichnen. Hiemit stimmt der Befund der be­haarten Rassen überein. Die mit Thymuspulegioides, Marschallianus und glabrescens verwandten behaarten Rassen treten gewöhnlich unvermittelt neben den kahlen Pflanzen auf. Die Ubergänge mit spärlich behaarten Blättern spielen nur eine geringe Rolle und treten nur dort auf, wo beide am selben Standorte vorkommen ; es handelt sich hier offenbar um sekundäre Bastarde. Noch auffallender aber ist, dass sich bei diesen Formengruppen die Verbreitungsgebiete nicht decken. Der mit Thymus pulegioides L. verwandte behaarte Thymus Froelichianus Opiz (77z. carniolicus Borbás) hat ein ausgesprochen atlantisches Verbreitungsgebiet, er ist häufig in Spanien (Gebirge), Frankreich, Südwestdeutsch­land, der Schweiz, reicht südlich der Alpen bis Krain, nördlich der Alpen aber nur bis Baiern und Böhmen, fehlt in Ungarn, Thymus pulegioides aber reicht nach Osten bis tief nach Russ­land hinein Bei Thymus Marschallianus ist ebenfalls zu konsta­tieren, dass die behaarte Pflanze lange nicht so weit nach Osten geht, wie der kahle Typus ; ich sah aus Russland noch keine derartige behaarte Pflanze, obwohl dort der kahlblättrige Thymus Marschallianus eine grosse Verbreitung besitzt; das gleiche gilt von Thymus glabrescens. Ich neige sogar der An­sicht zu, dass die behaarten Typen als ursprünglicher anzusehen sind, weil die ältesten Formen der Gattung im mediterranen Entwicklungszentrum der Gattung fast durchwegs mit reichem Indument ausgestattet sind. Anders liegen die Verhältnisse bei den jungen Arten Thymus praecox und Thymus Serpyllum , hier ist die Abgliederung der kahlen und behaarten Sippen von ein­ander noch nicht durchgedrungen. Wir finden in weiten Ge­bieten ein Übergangsstadium mit nur spärlich behaarten Blättern entwickelt. Ich bin der Ansicht, dass diese Erkenntnis auch in der Systematik zum Ausdrucke zu kommen hat und daher die be­haarten Sippen aus dem Verwandtschaftskreise der phylogene­tisch älteren Arten, bei denen schon eine schärfere Scheidung (insbesondere auch in geographischer Beziehung) zu konstatie­ren ist, als eigene Arten zu behandeln sind. Bei den jüngeren Typen wären diese Formen nur als Unterarten zu bewerten. Diese allgemeinen Bemerkungen musste ich vorausschicken, um auf die Nomenklaturfrage der mit Thymus Marschallianus verwandten zottig bahaarten Pflanzen, deren Vereinigung zu einer eigenen Art ich für nötig halte, überzugehen.

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