Salamon Ágnes: Népvándorlás kori temetők Szekszárd-Palánkon (A szekszárdi Balogh Ádám Múzeum füzetei 9. 1968)
IL Auch die Gräberfelder der Awaren, die Transdanubien 568 eroberten, findet man in der Umgebung von Szekszárd in, derselben Anordnung (Abb. 8). Solche Gräberfelder sind vom Hang des Csatári-Berges 15 und vom ihm gegenüber liegenden Bakta-Berg 16 bekannt; im Bereich der Stadt selbst kamen in der Bercsényistrasse awarische Gräber zum Vorschein. 17 Das am komplettesten freigelegte Gräberfeld ist aber das von SzekszárdPalánk. 253 Gräber wurden freigelegt, es gibt aber noch etwa ebenso viele unter der Erde. Rechnet man diesen die vernichteten Gräber hinzu, ist das Gräberfeld von Palánk eines der grössten aus der Awarenzeit. Nach Aussage des Fundmaterials stammen die ältesten Bestattungen etwa aus dem Jahre 600: zu dieser Gruppe gehören die ältesten 60, west-öslich orientierte Gräber (Nr. 100 und 95: Abb. 5,6). Als gegen Mitte der 600-er Jahre neue, verwandte ethnische Gruppen ins Karpatenbecken stießen, wuchs die Einwohnerzahl der Palánker Siedlung an. Zwei Drittel des ietzt freigelegten Gräberfeldes stammt aus dieser Zeit. Auch in späterer Zeit hatte die Siedlung noch diese hohe Einwohnerzahl: die Grösse des noch nicht freigelegten Teiles kommt dem des mittleren Teiles gleich. Die Männergräber mit Beschlägen mit Greifen-Rankenmuster, die Frauengräber mit Agraffen und Melonenkernperlen stammen aus dieser Zeit (Nr. 2: Abb. 7.) Diese Gräber sind nach NNW —SSO orientiert. III. Das Gelände der Ausgrabungen von Szekszárd-Palánk ist am nördlichsten Punkt des zwischen dem Szekszárder Hügelland und der Donau sich erstrekken den morastigen Überschwemmungsgebiet gelegen: auf den Hügeln am linken Ufer des einstigen Sárvíz-Baches (91,15 m. ü. d. M., um 4,5 m höher gelegen, als die Übermeereshöhe der Donau). Ende des 18. Jahrhunderts gezeichnete Karten geben bis zu Palánk reichende Galeriewälder an. Das an Wild und Fisch reiche Gebiet war im Mittelalter das Jagdgelände der ungarischen Könige. —• Auch ansonsten ist Szekszárd von besonderer strategischer Bedeutung. Die römische Limesstraße führte die Szekszárder Hügel entlang, und eine der wichtigsten ausgebauten römischen Furten, Lugio liegt unweit von Szekszárd. Wahrscheinlich gab es hier bereits zur Urzeit eine wichtige Strasse, ist doch die römische Siedlung auf keltische Reste gebaut. Das Überschwemmungsgebiet bot vorzüglichen Schutz jedem feindlichen Angriff gegenüber, und von den Hügeln konnte man die Umgebung in weitem Umkreis überblicken. Das reiche archäologische Fundmaterial, das bei den Ausgrabungen is Szekszárd-Palánk zutage kam, bereichert das Museum von Szekszárd und trägt mit neuen Angaben zur Erkenntnis der Vorgeschichte der Stadt bei. Agnes Salamon 10