Mészáros Gyula: Wosinsky Mór és a szekszárdi múzeum (A szekszárdi Balogh Ádám Múzeum füzetei 6. 1966)
seums wurde nämlich 1847, also um 7 Jahre vor der Geburt des Maurus Wosinsky gefertigt. Dieser war zwar nicht der Plan eines selbständigen Museumgebäudes, sondern nur des einen Flügels eines dem heutigen Museumpalais gleichenden Gebäudeblockes, den man auf dem nördlich des heutigen Gässchens Várköz gelegenen Grund erbaut hätte. Zur Ausführung konnte es jedoch nicht kommen; die Stürme des ungarischen Freiheitskampfes haben den schönen Plan weggefegt. Diese frühe Museumgründung wäre ein bedeutendes Ereignis im Komitat Tolna bzw. in der Kulturgeschichte der Stadt Szekszárd gewesen, da ja die Museen des Landes im allgemeinen erst zwischen den 70—90er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden sind. Der Wunsch der Gründung eines Museums lebte in Szekszárd jedoch auch weiterhin. Auf der im Jahre 1885 erschienenen Grundrisszeichnung einer Volksschule der Stadt kommt auch eine Räumlichkeit mit der Inschrift „MÚZEUM" vor. Letzten Endes knüpft sich die Gründung des Szekszárder Museums an die Namen des Maurus Wosinsky, Pfarrer von Lengyel und des Gutsbesitzers Alexander Apponyi in Lengyel. Wosinsky kam als junger Geistlicher im Jahre 1881 an die Spitze der Pfarre von Lengyel, die unter dem Patronat der Familie Apponyi stand. Im dortigen Schloss wurde er mit der im ganzen Lande berühmten Bibliothek und der bildkünstlerischen Sammlung des hochgebildeten Aristokraten bekannt. Auch zum Studium von ausländischen und heimishen historischen und archäologischen Werken fand sich hier eine gute Gelegenheit. Maurus Wosinsky fand in seinen Studentenjahren einstweilen an der Sammlung von alten Münzen seine Freude. Während seiner Jugendzeit weist jedoch noch nichts auf eine besondere Neigung zur Archäologie hin. Lengyel war also die erste Station, die in der Richtung seines Interesses, sowie in seiner weiteren Lebenstätigkeit einen Wendepunkt bildete. Mit Alexander Apponyis finanzieller Unterstützung Hess er die unter dem Namen „Lengyeler Schanzwerk" bekannte urzeitliche, vor allem frühkupferzeitliche Siedlung und das dazugehörende Gräberfeld (Lengyeler Kultur) freilegen. Er suchte auch persönlich die weltberühmten Fundorte und Museen im Auslande auf und erschloss in unserem Komitat eine ganze Reihe archäologischer Fundplätze aus den verschiedensten Zeitaltern. Über die Ergebnisse seiner Arbeit berichtete er zeitweise in seinen wissenschaftlichen Publikationen und seinen volkstümlichen Vorträgen. Auf seine Ergebnisse, die er auf dem Gebiete der Archäologie errungen hat, merkte die Ganze wissenschaftliche Welt auf. Im Verlaufe von nur wenigen Jahren brachte er archäologisches Material von solch bedeutender Menge und grossem Wert ans Tageslicht, dass er die Zeit zur Gründung eines Museums im Komitat Tolna gekommen sah. Auch bezüglich dieser seiner Zielsetzungen fand er bei Apponyi auf Verständnis und Unterstützung. Die ersten Funde bereicherten noch das Nationalmuseum, das kleine Museum von Apponyi und die Privatsammlung Wosinskys. Mit der Zeit haben sich jedoch die Säle des Schlosses zu Lengyel und die Pfarre zur Beherbergung des stets zunehmenden historischen Schatzmaterials als zu eng erwiesen. Nach seiner in Lengyel, Závod und Apar bekleideten Posten finden wir Maurus Wosinsky vom Jahre 1894 an schon an der Spitze der Pfarre von Szek12