B. Thomas Edit: Római kori háziszentély leletek Tamásiból (A szekszárdi Balogh Ádám Múzeum füzetei 4. 1963)

keit augenfällig, alle ihre Züge sprechen dafür, dass es die Kaiserin ist, deren Statue die Eintracht personifiziert. Entweder ist die Statue eine Schöpfung aus der Vespasianzeit und bekleidet die Kaiserin mit den Eigenschaften der Concordia oder stammt sie aus der Anfangszeit der Herrschaft Domitians und verdankt ihre Ent­stehung der besonderen Verehrung, die der Kaiser für seine Mutter Domitilla empfunden hat. In Vorderansicht ist die Statue ganz gut, übertrifft in der Qualität weit­aus die übliche Ausführung der Kleinbronzestatuen. Die Seiten- und Rück­ansicht der Gestalt ist jedoch sehr fehle r haft geformt. Eins steht fest, näm­lich, dass die Statue, die nebst ihrer guten Qualität immerhin gewissermas­sen provinzialen Charakter aufweist, für eine Ansicht, für die Betrachtung von vorn geplant war. Obwohl sie nach einem guten italischen Vorbild ge­fertigt worden ist, halten wir sie dennoch nicht für die Schöofung einer erstklassigen Werkstätte oder eines hervorragenden Künstlers. In ihrer Auf­fassung und Bearbeitung steht sie denienigen Statuen am nächsten, die im Laufe des 1. Jahrhunderts aus den Werkstätten Norditaliens oder Rätiens hervorgegangen sind. Das zweite Stück des Hausheiligtums ist die aus massiver Bronze gegos­sene. 22 cm hohe, unbekleidete Figur Jupiters. Die Statue wurde in helle­nistischer Auffassung ausgeführt. Die betonte Muskulatur, das schöne An­litz, die sorgfältige Ausarbeitung der stark stilisierten Haare sprechen da­für, dass sie aus einer guten italischen Werkstätte hervorgegangen ist. Der autwärts gerichtete, träumerische Blick, der fast schmerzvolle Gesichtsaus­druck, die gerunzelte Stirn lässt uns an die Schule von Skopas erinnern, eine Zeus-Schöpfung dieser dürtfte unserer Statue als Vorbild gedient haben. Dem Larariumfunde gehörte auch eine Bronzekrug an. Der gegossene Bronzehenkel des Kruges wurde aus einem eigenen Stück erzeugt, sein Rumpf stellt einen Pflanzenstengel dar, der unten in drei Blättern aus­läuft, sodann folgt eine weibliche Maske, unter der Voluten und Palmetten sich dem Gefässrumpf anschmiegen. — Dieser Krug reiht sich zu den auf alexandrinischem Einfluss gefertigten italischen Formen, die im 1. und 2. Jahrhundert allgemein beliebt waren. Wollen wir demnach unsere Kenntnisse, die sich auf das erste Haushei­ligtum von Tamási beziehen, zusammenfassen, so lässt sich feststellen, dass die Statuen und der Krug dem Heiligtum einer Persönlichkeit italischer Her­kunft angehört haben dürfte, die sich unter den ersten Eroberern befand und vielleicht einen höheren militärischen Rang hatte oder in der Zivilver­waltung eine bedeutenderes Amt bekleidete. Die Stücke wurden ausnahms­los im letzten Drittel des 1. Jahrhunderts erzeugt und widerspiegel die ita­lische Kunst oder ihre Ausstrahlung. Der zweite Fund von Tamási, die Bronzestatuette der Göttin Athene, die einst ebenfalls einem Heiligtum angehört hat, ist 1952. beim Pflügen an die Oberfläche geraten. In der Nähe des Fundortes zeichnen sich im Acker­feld mehrerer römerzeitliche Gebäudespuren ab. Im Kopf der 15 cm hohen Statuette erkennen wir einen typischen 22

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