Mészáros Gyula: A regölyi aranysír (Szekszárd, 1972)
DAS „GOLDGRAB" VON REGÖLY Géza Császár, Brigadeleiter der LPG ist mit drei seiner Arbeitsgenossen im Juni 1967, in der Sandgrube der Ortschaft REGÖLY (Komitat Tolna) auf ein weibliches Skelett gestoßen. Das Skelett und der Boden des Grabes war fast vollkommen von gelb glitzernden Goldstücken übersät. Über den Schulterknochen lag je eine schwere, große, prunkvolle Gewandnadel aus Silber: eine Fibel. Ihre ganze Oberfläche war von einem mit farbigen Halbedelsteinen reich belegten Goldblech bedeckt. Am Rande der sich ausbreitenden Platte bildet die Verzierung ein künstlerisch stilisierter und plastisch geformter Tierkopf (Taf. I. 1,4, Taf. II. 7, 11). An der Taille wurde der einstige Gürtel ebenfalls von einer mit Steineinlagen verzierten, vergoldeten Silberschnalle zusammengehalten (Taf. I. 3, Taf. II. 9). Die Knochen der Unterarme waren mit schweren Goldringen umnommen. Der eine Ring mit offenen Endungen war mit einander zugekehrten Tierköpfen verziert, der andere glatt und ohne Verzierung (Taf. II. 8, 10). Das einstige Totenkleid hat man, ebenso wie die Bekleidung der antiken griechischen und skythischen Vornehmen zum Teil mit an den Buchstaben M erinnernden (Taf. III —V.), zum Teil mit dreieckförmigen, getriebenen Goldplättchen : Füttern (Abb. 1 und Taf. VI.), während die bereits gleichfalls zerfallene Fußbekleidung mit knopfartigen Goldverzierungen benäht (Abb. 1 und Taf. V—VI.). Die aus Edelmetall hergestellten Grabbeigaben werden von einem goldenen Haarring mit tordiertem Ende (Taf. II. 1), einer Goldrosette mit rotem Edelstein (Taf. I. 2, Taf. II. 3) und einem abgebrochenen silbernen Tierkopf (Taf. II. 2) ergänzt. Außer dem Gold-und Silberschatz befanden sich im Grabe der Fürstin auch noch andere Gegenstände: Hinter dem Schädel stand ein großer, schwarzer Tonkrug, dessen Mündung in einen künstlerisch ausgearbeiteten Adlerkopf endet (Taf. VIII. 2, Taf. IX. 4), Neben den Krug wurde ein blaugetüpfter Glasbecher (Taf. VIII. 3), vor die Füße ein kleiner henkelloser Tonbecher gestellt (Taf. VIII. 1). Das Skelett gehört einer etwa 40 jährigen Frau von grazilem Körperbau. An ihrem künstlich (noch als Säugling durch eine Binde) deformierten Schädel ist eine durch Hieb entstandene, offene Spalte zu sehen, deren Ränder vernarbt sind. Wer konnte diese mit Gold bedeckte und mit dem Totem des Adlers bewachte, verletzte Fürstin gewesen sein ? Bei solchen seltenen archäologischen Funden steht dem Forscher als erstes zur Aufgabe, im wissenschaftlichen Schrifttum und im Material der