Balázs Kovács Sándor - Deli Erzsébet: Kézművesek, népi iparművészek Tolna megyében. (Wosinsky Mór Múzeum, Szekszárd, 1999)

Ahol, és akiktől tanulni lehet… - Rezume

Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart ist ein Zentrum der Weberei das Gebiet von Sárköz im Tolnaer Komitat, wo bis zu den 40er Jahren noch vorwiegend das Weben ausgeübt wurde. Um diese Arbeiten in einem organisierten Rahmen fortsetzen zu können, wurde 1952 die Sárközer Volkskunst- und Kleingewerbegenossenschaft gegrün­det. Bei der Strickerei hat der Schaffende mehr Gestaltungsmöglichkeiten, denn die Struktur des Stoffes bindet ihn nicht so sehr. Die individuellen Vorstellungen können in der Anord­nung der Komposition besser und bei der Schaffung neuer Motive weniger gut verwirklicht werden. Die Stickerei ist arbeits- und zeitintensiv, kaum verkaufbar, somit wurde für den eigenen Bedarf oder für ein Geschenk gestickt. Die Lage und Rolle der Töpferei veränderte sich auch, die Zahl der Meister verminderte sich beträchtlich. In Szekszárd setzten die Repräsentanten der Generationen, die in der er­sten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen, deren Arbeit fort (die zwei József Tamás', denen sich László Tamás und István Steig anschlössen). Daneben erschienen aber noch zahlreiche Vertreter der jüngeren Generation, deren Mehrheit das Handwerk in der Keramikfabrik von Csatár begann. Im Komitat Tolna verwendete man verschiedene Techniken bei der Spitzenfertigung. Die Sárközer „gabóca" (Klöppelspitze) und die, zu den geknüpften Spitzen gehörenden Bátaer Spitzen „pöndókötés". Die hier angesiedelten Sekler aus der Bukowina (Siebenbürgen) ver­wendeten Hand- und Häkelspitzen. Der Brauch des Eierverzierens verbreitete sich nicht im ganzen Komitat Tolna. In Váralja übernahmen die evangelischen Deutschen erst in den letzten Jahrzehnten den Brauch des Eierverzierens von den, mit ihnen lebenden reformierten Ungarn. Im Sárköz war einst nur unter der katholischen Bevölkerung von Báta der Brauch der uralten Verzierungsmethode des Wachsfärbens verbreitet, die Kalvinisten färbten nur die Eier. In der Umgebung des Kapos war das Ritzen oder Schaben als Verzierungsmethode verbreitet. Vorwiegend bei der Sárközer Tracht verbreitete sich die Verwendung von verschiedenen Perlenketten. Man verwendete zwei Arten: die eine bildete einen Ring um den Hals und wurde bei Bedarf mit einer Schnur zusammengezogen und festgebunden, die andere wurde am oberen Rand mit einem breiten Band befestigt und mit einem Haken verschlossen. Das Kleingewerbe diente zur Verwirklichung solcher speziellen Wünsche der Bauern, die zu Hause nicht erfüllt werden konnten und zu deren Erfüllung gelernte Fachleute gebra­ucht wurden. Diese Bedürfnisse veränderten sich mit den starken Veränderungen der bäuer­lichen Lebensweise bis zum 20. Jahrhundert. So verschwanden einige Zweige des Klein­handwerks, vor allem im Bereich der Bekleidungsherstellung. Z. B . die Hutmacher, Kürsch­ner, Bauermäntelschneider usw. Der Aufschwung der Volkstanzbewegung rief ein neues Kleingewerbe ins Leben, den Trachtenschneider. Die traditionsbewahrenden Tanzgruppen beziehen von den Trach­tenschneidern ihre Trachten, die nach alten Grundsätzen und nach herkömmlicher Technik aus den traditionellen Grundstoffen angefertigt werden. Einige Kleingewerbe wurden in letzter Zeit neubelebt. Solche sind die Lederwaren Verar­beitung und das Anfertigen von Pferdegeschirren. Das traditionelle Kunsthandwerk unterzieht sich einer ständigen Wandlung. Einige Zweige sterben aus, andere werden neu belebt. Das Anfertigen von Holzschuhen, Schilf­dächern und das Flechten von Rohrstühlen ist fast ganz ausgestorben, die Maisstroh- und Korbflechter hingegen decken den noch heute vorhandenen Bedarf. Zum Schluß soll noch ein solcher Zweig des traditionellen Kunsthandwerks erwähnt werden, welcher keine tiefverwurzelnden Traditionen hat und welcher durch den gegenwär­tigen Bedarf ins Leben gerufen wurde, das Anferigen von Trachtenpuppen.

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