Gaál Zsuzsanna - K. Németh András (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum évkönyve 37. (Szekszárd, 2015)

Balázs Kovács Sándor: A régi Sárköz

SÁNDOR BALÁZS KOVÁCS Das alte Sárköz Etwa 10-15 km westlich vom Lauf der Donau, am Fuß der mit der Laufrichtung parallel hegenden Hügellandschaft floß einst der Fluß Sárvíz. Das Gebiet zwischen Sárvíz und der Donau wird als Sárköz benannt. Diese etwa 100.000 Acker große Fläche wurde von der Donau, sowie von den Flüssen Sárvíz und Sió gemeinsam angeschüttet. Der Fall von Sárvíz ist gering, so zerspaltete sich der Fluß früher in zahlreichen schlägelnden Altarmen, welche dann meistens anlandeten. Auch der Flußgrund der Donau änderte sich während der Geschichte mehrmals in diesen Abschnitten. In der Zeit der jährlich auch mehrmals, aber meistens am Sommeranfang vorkommenden Taufluten wurde die ganze mit Hügeln umgerahmten Fläche vom Wasser überströmt. Das Überschwemmungsgebiet hatte eine Höhe von 86-87 m über dem Meeresspiegel, die inselförmigen Rücken erhöhten sich bis auf 92-94 m, nur die bis auf 105-110 m steigende Oberfläche der Hangterassen blieb trocken. Auf dem Gebiet Sárköz erhielten in den früheren Jahrhunderten die missiononarischen Bene- dikterabteien Ackerfelder, Fischereirechte und Wälder. Nach dem Unterdrück des Aufstandes von Koppány sind hier die Abteien von Pannonhalma und Pécsvárad in den Besitz von Feldern gelangen, in rascher Abfolge wurden später auch am Rand von Sárköz die Abteien gegründet: nach einem Heidenaufstand wurde im Jahre 1061 die Szekszárder, 1092 die Bátaer und zuletzt im Jahre 1142 die Bátaszéker (Cikádor) Abteien aufgebaut, wo man sich dann meistens Acker- und Weinbau beschäftigte. Ausserdem hatten hier Benefizien auch weit entfernte Präposituren von Dömös, Fejérvár, sowie die Abteien von Titel, Tihany und Felhévíz, Laien hatten hier kaum Besitze. Vor der Mohácser Schlacht gehörte diese Gegend zu den meistbewohnten Teilen des Landes. Baksay zitierte ein altes Sprichwort, wobei bei einem Machthabereiprozess vom Jahre 1470 etwa 357 Fronbauer aus neun Ortschaften von Sárköz vorgefordert wurden. Wenn jemand damals auf der Spur des alten römischen Wegs von Szekszard nach Bátaszék ablief, musste er unterwegs 11 volkreiche Ortschaften passieren (Nyámád, Csatár, Ebes, Almás, Ete, Nyírzó, Lak, Kürt, Asziágy, Lajvér, Lángfő). Von Ete wissen wir es auch, dass die Ortschaft ein Marktflecken war. So das Entstehen, wie die Zerstörung dieses dichten Siedlungsnetzes war diesem wichtigen Handels- und Kriegsweg zu danken, Sárköz konnte demgegenüber wegen seiner weiteren Lage und den Schutz des Überschwemmungsgebietes fortleben. Vor der Türkenherrschaft breiteten sich die Ortschaftenvon Sárköz dicht nebeneinader, fast in Sichtweite aus. Die meisten Ortschaften siedelten sich an den wasserfreien Randgebieten: Fejérvíz, Csatár, Ebes, Almás, Ete, Nyírzó, Lak, Ság, Kürtös, Lajvér, Lángfő, Aszivágy, Kesztölc, Újfalu, Kövesd, Farkasd, Iccse, bzw. Őcsény, Decs, Pilis, Nyék und Malonta. Ganz früh bevölkerten sich auch die kleineren Hügelketten des Donauer Überschwemmungsgebietes: I<is-Őcsény, Kis-Decs, Pörböly, Bogra, Ózsák, Asszonyfalva (später: Szomfova), Gyürke und Nyámád. Die durchschnittliche Bevölkerungszahl dieser Ortschaften war nicht zu groß: im Jahre 1486 wurden in 7 Dörfern 265 Haushälter aufgezeichnet, dementsprechend lebten etwa 200 Menschen je eine Ortschaft. So lebten in Sárköz und deren Gegend wahrscheinlich etwa 5-6.000 Bewohner in den obenerwähnten 30 Siedlungen Während der langen Zeit der Türkenherrschaft ging die Gegend von Sárköz viel zurück, besonders schwierig war die Zerstörung in den letzten Jahrzehnten. Neben der Kriegsverwüstung der größeren Heereszüge machten auch die ständigen Einschläge der Marodeure und der Burgsoldaten großen 297

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