Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum évkönyve 32. (Szekszárd, 2010)
Vizi Márta: Tolna - Mözs Káposztás-dűlő területén feltárt középkori kályhaszem lelet
Márta Vizi Mittelalterlicher Kachelaugenfund aus dem Gebiet der Káposztás-Flur in Tolna-Mözs zum Gedenken von Tibor Sabján Östlich vom Szekszárd-Palánk, im Donaustreifen des Komitates Tolnau sind die Spuren eines Dorfes aus der Arpadenzeit und des Mittelalters entdeckt worden. Die Spuren wurden bei der präventiven Ausgrabung der Strecke 4 5 zu der Sankt Ladislaus-Brücke, an der Grenze der Gemeinde Mözs und der Stadt Szekszárd an der nördlichen Seite eines Hügels des „Schwarzen Wassers" freigelegt. (Tafel Nr. 1.: Tolna-Mözs, Káposztás-Flur, Fundort Nr. II. an der Autobahn M9). Nach den umliegenden Ortsnamen läßt sich das Dorf mit dem mittelalterlichen „lese" identifizieren. Die Verarbeitung des aus der Arpadenzeit und dem Spätmittelalter stammenden Fundgutes ist im Laufe 4' 1. Die Geschichte des Fundortes wurde nach Archivforschungen von Richárd Horváth verarbeitet. Gemäß seinen Forschungsergebnissen konnte der Name der Siedlung aufgrund der Ortsnamen bestehen, die Siedlung wurde wahrscheinlich in den mittleren Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts zerstört. Bei der präventiven Ausgrabung wurde das Objekt Nr. 751. dargestellt und der in diesem Obejkt entdeckte Kachelaugenfund analysiert. Objekt Nr. 751.: Beinahe rechteckförmiges Stück, dessen Größe 366 x 290 cm beträgt, die Tiefe ist 110 cm. Objekt Nr. 751. „A": Runde, kugelförmige Grube. Der Durchmeser der inneren Grube beträgt 170 x 160 cm, die Tiefe ist 100 cm. Das Objekt enthielt Keramikstücke mehrere Art, wie z. B.: Kesselbruchstücke, Krugstücke, Metallfunde, aber größtenteils waren becherförmige Kachelaugen in der Grube aufzufinden. Im Objekt Nr. 751. kamen 21 Stk. und im Objektteil Nr. 751/A 17 Stk. Kachelaugen oder deren Bruchstücke zum Vorschein. 4' Die Kachelaugen wurden auf Handtöpferscheiben gefertigt, deren obere Zweidrittel beinahe senkrecht war, der untere Drittel sich aber gleichmäßig zum Boden verengerte. Am Boden sämtlicher Kachelaugen ist ein Bodenstempel zu sehen. Zwei Varianten lassen sich beobachten (Tafel Nr. 6-11.: Die Kachelaugen). Ihre Höhe ändert sich zwischen 14,5 und 12,8 cm, der Munddurchmesse liegt zwischen 10,5-11,5 cm, der Bodendurchmesser zwischen 4-4,5 cm. Auf der aufgedeckten Strecke der Siedlung enthielten keine andere Objekte mit den Augenkacheln verbindlichen Befunde, Verkleidungsbruchstücke oder sonstige Gegenstände. Die Kachelvarianten der ethnischen Ofen im Ost-Transdanubien sind zu den Kacheltypen der Ofen im West-Transdanubien und in der Tiefebene einzuordnen. 4^ Aus diesen Kacheltypen konnte man das unten quaderförmige, in der Verkleidung mit ihrem Mund nach außen stehende, aus becherförmigen Kachelaugen bestehende, sowie oben aus plattenförmigen Augen bestehende Teil autbauen, welches an der Spitze eine Krone umrahmte. Herr Tibor Sabján rekonstruierte den typischen Ofen des Geländes nach den von József Csalogovits im Jahre 1933 auf der Grabungsfläche Nr. 4. freigelegten Ofenbruchstücke und Kachelaugen 4" (Tafel Nr. 13. 1: Grundriß des ausgegrabenen Hauses und Ofens). Dieser Ofen konnte meistens in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vorkommen. Der in lese gefundene Ofen bestand nach den Funden nur aus becherförmigen Augen. In Verbindung mit den ost-transdanubischen Ofen stellte sich die Frage, ob ein vollständig aus Häferln gebauter Ofen existierte, wie in der Tiefebene. 5 0 Leider wurde in lese weder Kachelplatten, noch Verkleidungsstücke unter den Kachelaugen aufgefunden, die bei der Rekonstruktion und bezüglich der Form der Ofen Hilfe leisten könnten. Die Kachelaugen mutmaßen jedoch, daß die „Heizkörper" ausschließlich aus 4: 1 Bei der präventiven Ausgrabung wurde diese Strecke als Schnellstraße Nr. S-9. bei Tolna-Mözs gezeichnet. Gaál 1997, 28-29. "' Das Fundmaterial befindet sich in der archäologischen Sammlung des Komitatsmuseum Mór Wosinsky: von M 01.01.2001. bis M 12.93.2002. Die Abbildung des Fundmaterials wurde gefertigt, die komplexe archäologische und geoinformatische Verarbeitung ist zur Zeit im Laufe (Die die archäologische Verarbeitung helfenden und ergänzenden geoinformatische Arbeiten werden von der Meridián GmbH erstellt.) 4 Die Beschreibung und Größe der Gegenstande sind im Katalog am Ende des Artikels zu finden. 4 8 Sabján 2001, 302. 4 9 Csalogovits 1937, 327. Abbildung Nr. 8. 5 0 Sabján 2001, 309. 380