Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 30. ( Szekszárd, 2008)

Gere László: Az alsónánai ortodox templom műemléki vizsgálata

László Gere: Denkmaluntersuchung der orthodoxen Kirche in Alsónána In Ungarn erfolgten nach dem 15. Jahrhundert größere serbischen Durchsiedlungen, im Komitat Tolna erschienen sie jedoch erst während der Türkenherrschaft in größerer Anzahl. Nach dem Rákóczi ­Freiheitskampf erfolgten dann wieder Durchsiedlungen, die Anzahl der Serben sinkte aber von dem 19. Jh. permanent. Alsónána wurde im Jahre 1777 zum selbständigen Matrikelbezirk. Auf dem in der heutigen Kirche stehenden Sprengkessel finden wir auch das Datum 1777. Obwohl die beiden Daten übereinstimmen, können wir doch nicht mit Gewißheit feststellen, daß mit diesem Datum auch die Bauzeit der Kirche bestimmt wurde. Svetozar Vasvári, Verwalter des Klosters in Grábóc, sammelte Informationen über die naheliegenden orthodoxen Kirchen und stellte das Jahr 1804 als Bauzeit der zur Heiligen Maria geweihten Kirche in Alsónána fest. An der westlichen Seite der ost-westlich orientierten und ohne Gegenpfeiler gebauten einschiffige steht ein viereckiger Turm, dessen östliches Teil von innen bogenförmig, von außen durch die sieben Seiten eines zwölfseitigen, ebenmäßigen Vierecks mit einem Sanktuarium abschließt. Nach dem Sanktuarium finden wir im Schiff je eine schmale, kabinenförmige und einem Kreuzschiff ähnelnde Raumweitung, wo der Sängerstuhl stand, welcher auch als Platz der Diakonen diente. Das Bodenniveau dieser Kabinen liegt um eine Stufe niedriger, als der Boden des Sanktuariums. Der Sängerraum der Kirchen in Magyarbóly und Lippó ist der gleiche, wie hier in der Kirche in Alsónána. Auch bei der Kirche in Alsónána ist die Separation der Männer- und Frauenhallen zu finden. Die Männerhalle reihte sich nach den Diakonen, jedoch um eine Stufe niedriger. Dieses Teil der griechisch­orientalischen Kirche nennt man Naos, d.h. Hochschiff. An der westlichen Seite des Schiffes steht die Frauenhalle, der sog. Pronaos. Der Pronaos steht um eine Stufe höher als der Boden des Naos. Die beiden Teile werden nur durch die großen Stehstühle der Männer getrennt. Der größte Teil der ursprünglichen Einrichtungsgegenstände sind bestanden, bei der Ikonostase - welche das Sanktarium vom dem Schiff abteilt - ist aber nur der obere Abschluss auf dem Binderbalken des Gewölbes im originellen Stand zu sehen. Die mit Tonnendachfläche gestaltete Holzdecke der Kirche wird von aus zwei-drei Holzbretten gefertigten Lehrgerüsten getragen. Das aus Holz gefertigte Gewölbe wurde kobaltblau gestrichen und mit gelb(golden)gestrichenen Rippen gegliedert. Auf dem Teil über dem Naos, in der Mitte des Gewölbes, ist die Abbildung des erstehenden Jesus zu sehen. An den Ecken des fast viereckigen Felde wurden die Evangelisten abgebildet. Bei der orthodoxen Kirche in Alsónána findet man viele Anklänge an andere, aus dem 18-19. Jh. stammenden Barockkirchen, ihr Innenraum wurde jedoch entsprechend der eigener Liturgie ausgestaltet. Die Kirche steht in ihrem ursprünglichen Stand, bei der Denkmaluntersuchung wurde keine Spur von irgeindeiner Erweiterung gefunden.

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