Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 28. (Szekszárd, 2006)

Csek Ernő: A tejszövetkezetek kedvezőtlen hatása a paraszgyermekek tejfogyasztásának alakulására. (Ifj. Leopold Lajos múlt század eleji szociológiai felmérésének tanulságai)

Ernő Csekő Die ungünstige Auswirkung der Molkereigenossenschaften auf den Milchverbrauch der Bauernkinder (Die Lehren der soziologischen Aufnahme von Herrn Jr. Lajos Leopold vom Anfang des 20. Jahrhunderts) 1 Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam die Industrialisierung und die Urbanisation auch in unserer Heimat in Schwung, deren zufolge die intensiv zunehmende Stadtbevölkerung - in erster Linie in Budapest - eine immer grössere Nachfrage für die Lebensmittelprodukte generierte. Diese Nachfrage meldete sich in den 1870-er Jahren, in gleicher Zeit mit den Absatzschwierigkeiten der Getreidearten, wo dann sich die Aufmerksamkeit als Ausbruchsmöglichkeit in den 1880-er Jahren auf die intensive Wirtschaft, insbesondere auf die Milchproduktion hinlenkte. Neben dem Strukturwandel in der Landwirtschaft und dem ständig wachsenden Absatzmarkt waren die betriebstechnologische-infrastrukturelle Entwicklung die Faktoren, die dann in den 1880- und 1890-er Jahren eine Anlaufperiode der Milchproduktion bewirkten. Den richtigen Durchbruch brachten jedoch die in der Mitte der 1890-er Jahren startenden ländlichen Molkereigenossenschaften mit, die sich in Ungarn als eine der erfolgreichsten Varietät der von den konservativen Agrariern angeregten Genossenschaftsbewegung bewährten. Nach einzelnen Angaben übte aber die Besserung der Absatzmöglichkeiten der in den ländlichen Kleinwirtschaften produzierten Milch allenfalls eine negative Wirkung auf den Milchverbrauch der Bauern aus. Eine örtliche Aufnahme aus dem Jahre 1905 von Jr. Lajos Leopold, Gesellschaftswissenschaftler und Soziologe aus Komitat Tolnau, wurde auch von den Daten des königlichen Landesschulinspektors angeregt, in denen er gesundheitsschädliche Veränderungen bei der Ernährung der Schulkinder im Komitat Tolnau beobachtete. Jr. Lajos Leopold schickte seinen Fragebogen an vielen Gemeinden und Städten zu, wonach dann Antworten aus 48 Ortschaften eintrafen. Nach der Verarbeitung dieser Daten und Angaben veröffentlichte er im Jahre 1905 seine Studie und die daraus gezogenen Folgerungen in einem Artikel der Zeitschrift „Közgazdasági Szemle" ( Wirtschaftsschau) . Über die Bekanntgabe der Ergebnisse dieser Aufnahme, bzw. deren Synopsis mit zeitgleichen und späteren Daten hinaus versuche ich die Richtung der Problemempfindlichkeit und Problemanregung von Herrn Leopold auch in der Relation der Genossenschaftsbewegung der Jahrhundertwende, bzw. im Kontext der zeitgenössischen Lage der heimischen Agrarsoziologie auszulegen. 399

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