Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 23. (Szekszárd, 2001)

Merczi Mónika: Patológiás jelenségek vizsgálata Visegrád-Diós későrómai temetőjében

Mónika Merczi Pathologische Erscheinungen in dem spätrömischen Friedhof von Visegrád Die Kleinfestung von Visegrád-Gizellamajor bildete im 4. und 5. Jh. einen wichtigen Bestandteil des verstärkten Grenzverteidigungssystems der Donauknie. 75 Kinder (0-14 Jahre) und 163 Erwachsene (15-x Jahre), darunter 99 Männer und 64 Frauen bildeten die europide Bevölkerung des Kleinkastells, die in der Nähe der Festung, auf der sog. Diós-Flur begraben wurden. Die meisten Menschen starben bei beiden Geschlechtern zwischen 35-39 Jahren. Mit der Untersuchung der pathologischen Veränderungen möchten wir die Frage beantworten, in welchem Maße die gefundenen Erkrankungen dazu beigetragen hatten, daß die ungünstigsten Sterblichkeitsverhältnisse unter den pannonischen römischen Friedhöfen in Visegrád-Diós zu finden sind. Entwicklungsanomalien Entwicklungsanomalien zeigten sich meistens an der Wirbelsäure. Bei 2 Männern (Gräber 25, 161) fanden wir statt 5 sechs Lendenwirbel. Spina bifida kam bei Männern öfters vor: in 2 Gräbern (34, 91) konnte es in voller Länge des Kreuzbeines beobachtet werden, in den Gräbern 48, 67, 105, 112, 128/f und 221 beschränkte es sich auf das 1. Segment des Kreuzbeines. Bei Frauen und Kindern ist diese Erscheinung seltener: bei der 123. Frau meldete es sich am Atlas, der mit dem Schädel verknöchert war. Bei einem Kind (Grab 71) blieben der letzte Lendenwirbel und das erste Kreuzbeinsegment geöffnet. Spondylolysis am letzten Lendenwirbel konnte bei 4 Männern (Gräber 81, 109, 161, 221) und bei 4 Frauen (Gräber 86, 96/b, 173, 186) wahrgenommen werden. Bei der 158. Frau meldete es sich am ersten, asymmetrisch gestalteten Kreuzbeinsegment. Die Vergößerung des 5. Lendenwirbelbogens hängt mit dieser Asymmetrie zusammen. Bei dem 90. Mann bildete sich die sog. Schmetterling - Formation heraus: der Körper des Kreuzbeines ist sagitall gespalten, was auch die Form des letzten Lendenwirbels veränderte. Entwicklungsanomalien konnten auch an den anderen Skelettknochen wahrgenommen werden: beim 5. Kind am Humerus, beim 128/c Mann an der rechten Fibula; beim 47. Kind kam Rippen Verschmelzung vor. Traumatische Veränderungen Verletzung durch Schwerthieb, die zum sofortigen Tod führte, konnte nur bei einem Mann im Grab 30 festgestellt werden, bei dem der linke Mandibularand abgeschnitten wurde. Am Schädel konnten mehrmals solche Quetschungen wahrgenommen werden, die als Spuren früherer Schläge und Verletzungen zu deuten sind. Bei 3 Männern (Gräber 138, 143, 181/b) kam es am Stirnbein vor, bei 3 Männern (Gräber 91, 128/b, IX) und 2 Frauen (Gräber 32, 99) am Scheitelbein, bei einem Mann (Grab 202) am Hinterhauptbein, und bei dem 56. Mann am Jochbein. Bei einem Mann (Grab 44) weist die Verdickung eines Handmittelknochens auf eine frühere Verletzung hin. Geheilte Brüche konnten in den folgenden Fällen beobachtet werden: Nasenbein- und Jochbeinbruch bei einer Frau (Grab 201), Claviculabruch bei einer Frau (Grab 156), Humerusbruch bei einem Mann (Gr. 111), Rippenbruch bei 4 Mannern (Gräber 25, 74, 124, 143) und bei 4 Frauen (Gräber 86, 196/b, 201, 206), Radiusbruch bei einer Frau (Gr. 201), Ulnabruch bei einem Mann (Gr. 15/b) und 2 Frauen (Gräber 183/a, 201), jugendliche Bruch am Collum femoris bei einem Mann (Gr. 58), Tibiabruch bei einer Frau (Gr. II), Fibulabruch bei einem Mann (Gr. 56) und bei 2 Frauen (Gräber 95/b, II) Die Untersuchung der traumatischen Verletzungen führte zu den folgenden Ergebnissen (Tabelle 1). Verletzung durch Scwerthieb konnte nur einmal festgestellt werden. Schädelquetschungen meldeten sich öfters bei Männern. Diese Verletzungen kamen bei Männern hauptsächlich am Stirn- und Scheitelbein, bei Frauen nur am Scheitelbein vor. Bei 2 Frauen (Graber 201, II) konnte eine Anhäufung von Brüchen festgestellt werden. In der Verteilung der Brüche zeigte sich kein geschlechtlicher Unterschied. Bei Kindern kamen traumatische Veränderungen nicht vor. 32

Next

/
Oldalképek
Tartalom