Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 20. (Szekszárd, 1998)
Gaál Attila–Lőrincz Barnabás: Maximinus Thrax mérföldköve Alsónyék határából (Tolna megye)
Die Beschreibung und Auswertung des Fundes Der Meilenstein aus Kalkstein hat eine Höhe von 200 cm und einen Durchmesser von 55 cm (Wosinsky Mór Museum, Szekszárd Inv. 98. 1). Die Inschrift hat 11 Zeilen und ihre Buchstabenhöhe beträgt außer dem Buchstabe O in der Zeile 4 (er hat nur eine Höhe von 2,5 cm) 7-8,5 cm. Die Beschreibung und Auflösung bzw. Ergänzung lautet wie folgt (Abb. 5.) : MFP C|AESS| GTVLVER{V}SMA[XJ] MINVS P FAVGPMAX I RIBPOTHIMÍPI]II COS 5 PROCOSTFET-GTVL VERVS MAXIMVS NOBILCAESFILIOAVG' (!) NDACICI GERM SAR MATICIMAXIMI 10 AIBAQ] MPCVn • » Impp(eratores) Cfaess(ares)] | G(aius) lul(ius) Verfujs Ma[xi]\minus p(ius) f(elix) Aug(ustus) p(ontifex) max(imus) \ trib(unicia) pot(estate) II im[p(aretor) IJII co(n)s(ul) | 5 proco(n)s(ul) p(ater) p(atriae) et G(aius) Iul(ius) \ Verus Maximus \ nobil(issimus) Caes(ar) filio (!) Aug(usti) | n(ostri) Dacici Germ(anici) Sar\matki maximi \ 10 a[b Aq(uinco)] \m(ilia) p(assuum) CVIL Die Inschrift weist mehrere Ligaturen auf: MP in der Zeile 1, VE in den Zeilen 2 und 6, MA in der Zeile 3, AE in der Zeile 7 und MP in der Zeile 11. Der Buchstabe S wurde nach der Abkürzung CAES in der Zeile 1 nachträglich eingemeißelt. Ein Fehler kann in der Zeile 7 beobachtet werden: das Wort filius steht statt Nominativ im Ablativ. Der Meilenstein ist aufgrund der 2. tribunicia potestas und des Konsulats des Kaisers Maximinus Thrax in der Zeile 4 einwandfrei in das Jahr 236 n.Chr. zu datieren. 9 Die 3. imperatorische Akklamation in dieser Zeile und die Siegerbeinamen Dacici Germ(anici) Sarmatici maximi in den Zeilen 8-9 ermöglichen eine genauere Datierung: der Stein wurde in der zweiten Hälfte - am Ende des Jahres bei der Limesstraße aufgestellt. 10 Bisher sind 39 Meilensteine des Maximinus Thrax und seines Sohnes mit der neuen Angabe aus Pannonién bekannt 11 . Von diesen hat nur ein Stück eine ähnliche Titulatur wie die neue Inschrift. Dieser Meilenstein ist in der Limesstraße Aquincum-Mursa bei Bilje/Bellye zum Vorschein gekommen. 12 Ein weiteres Exemplar, das südlich von Intercisa bei der 50. Meile gefunden wurde, kann in dieselbe Zeitspanne datiert werden. In dieser Inschrift sind jedoch die Siegerbeinamen unerwähnt geblieben 13 . Die neue Inschrift aus Alsónyék gibt zu den Wiederherstellungsarbeiten der Limesstraße im Komitat Tolna eine wichtige Angabe, weil die Meilensteine in geringer Anzahl aus diesem Gebiet bekannt sind. 14 9 DEGRASSI 1952, 65; PEACHIN 1990, 56; KIENAST 1990, 183. 10 PIR 2 1619-620; LORIOT 1975,676; PEACHIN 1990,57-58; KIENAST 1990, 183-184. " Vgl. LŐRINCZ 1999. 12 CIL III 10649 (= 3735 = 3736). Vgl. noch PEACHIN 1990, 55, 131-132. 13 LŐRINCZVISY 1976, 201 Nr. 479 = AE 1975, 700 = PEACHIN 1990, 131 Nr. 172 = LŐRINCZ 1996, 20 Nr. 25. 14 Siehe dazu weiter oben Anm. 5 und 7, sowie WOSINSKY 1896,672-681 ; VÁGÓ 1959, 73, 75. 11