Vadas Ferenc (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 15. (Szekszárd, 1990)

Die awarischer Kultur - Éva Garam: Über den Juwelankragen von byzantinischem Ursprung aus Ozora-Tótipuszta

bilden eine awarische Variante des Anhängers der byzantinischen Juwelenkragen. Einzelne Elemente der Anhänger sind von byzantinischer Herkunft, die auseinan­dergelegt, sekundär angewendet, sodann ergänzt als Teile eines Halsschmuckes mit Anhänger benutzt wurden. An der einen freien Seite der oberen viereck- und kreisförmigen Zellen sind die Spuren einer abgezwickten Schleife zu sehen. Ihr Endstück blieb im Inneren der Zellen erhalten. Deshalb schließe ich darauf, daß die Zellen in einer anderen Stellung waren zwar so, daß die in ihnen durchgeführ­ten, langen Schleifen waagerecht standen, und Teile eines Halsschmuckes waren. Auf den abgezwickten Schleifen dürften kleine Perlen gewesen sein. Es fragt sich, ob die Amethystperlen sich auch ursprünglich den Zellen angeschlossen haben. Ist dies der Fall, so gehörten sie zu einem solchen Halsschmuck, der aus sich abwechselnden Anhängerzellen mit Glasplatteneinlage und Amethystperlen bestand. Es kann aber auch daran gedacht werden, daß die Perlen Amethystperlen einer einfacheren, mit rundem Verbindungsglied versehener Halskette waren (ein ähnliches Exemplar teilt ROSS 1965, PI. VIII. mit). Vom letzten Glied der langen Pendilien, von den offenen kleinen Glocken stellte schon I. Bona fest, daß solche Glieder stets am unteren Teil der Schmuckes frei herunterhängen (BONA 1982-83,107). Seinen Gedankengang fortgesetzt: es gibt keinen einzigen, solchen originellen byzantinischen Schmuck, bei dem die Pendilien in offenen Glöckchen ausgehen würden. Das letzte Glied der byzantini­schen Pendilien bildet immer je eine kleinere oder größere Perle oder Edelstein, handle es sich entweder um Pendilien eines Halsschmuckes, Juwelenkragens oder Ohrgehänges. Unter den Gliedern der Pendilien können hingegen die viereckigen oder runden Zellen mit Glasplatteneinlage vorgefunden werden, denen die Zellen von Ozora gleichen (z.B. auf dem Mosaik der San Vitale-Kirche zu Ravenna die Pendilien auf den Ohrgehängen der Kaiserin Theodora und ihrer Hofdamen, die Pendilien von Sadovec und die der Votivkrone von Svinthila usw.). Unter den byzantinischen Denkmälern kommen die kleinen glockenförmigen Pendilien mit Ösen selten vor. Ein solches Stück ist uns aus der Sammlung von Dumbarton Oaks von dem Fundort Konstantinopel oder aus Syrien bekannt und es erscheint auch in Südrußland, im Fund von Wosnesenka größtenteils byzantinischer Her­kunft (ROSS 1965, PI. XXXVI. 45; GRINCENKO 1950, T. VI. 5, 7). Die awarenzeitlichen Glockenpendilien, die die Awaren um den Hals und als Verzierungen der Ohrgehänge getragen haben, können Nachahmungen von kleinen Glocken solchen Typs sein. Auch die Glöckchen der bekannten Ohrge­hänge mit Vogel (HAMPEL 1905, III. T. 281:2) sind sekundär angewendet. Auf den Ohrgehängen dürften ursprünglich überall kleine Kugeln (bei dem Prototyp Echtperlen) gewesen sein, die Zahl der abgezwickten Schleifen ist viel größer, als die , die auf den bis heute erhalten gebliebenen Stücken gesehen werden können. Glockenpendilien aus Blech befinden sich auch auf dem mit einem Vogelkopf ver­zierten Gegenstand von Ráckeve (HAMPEL 1905, III. T. 281:1), von welchen schwer zu entscheiden ist, ob sie Pendilien eines Ohrgehänges oder eines Halsschmuckes gewesen waren. Am oberen Teil des Gegenstandes befindet sich eine doppelte Hängeöse, diese kommt unter den byzantinischen Schmuckarten bei den Pendilien der Halsketten im allgemeinen vor. Uns sind aber auch solche byzantinische Ohrgehänge bekannt, deren Pendilien sich gleichfalls mit einer Doppelschlinge dem Ring anschließen. Der Schmuck von Ráckeve und der „mit Vogeldarstellung" dürften aber gerade infolge ihrer Kugel- und Glöck­149

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