Vadas Ferenc (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 13. (Szekszárd, 1986)
Harald Hauptmann: Probleme des Chalkolithikums in Griechenland
mani-Schicht II wurde von Milojöic und Weißhaar bereits Frühhelladikum II zugewiesen, da in den oberen Lagen dieser Schicht 26 typische Urfirnisfragmente gefunden worden waren (WEISSHAAR, im Druck: Taf. 63, 6-14. WEISSHAAR 1979 a, 387; 1979 b, 129 Abb 4). Durch die hier vorgenommene Definition der frühen Rachmani-Stufe als chalkolithisch, bleibt demnach für die Stufe FH I in dieser Abfolge kein Raum, die sich in Mittelgriechenland deutlich von der Ägina-AgoraGruppe abhebt. Hinzu kommt, daß die Keramik aus den Schichten Frühthessalisch I/II von Pevkakia eindeutige Verbindungen zu FH II aufweist und in einem FTH III-Haus Importe aus Troia II/III bezeugt sind (PODZUWEIT 1979,144 IT. Abb. 4-6). Es ist nicht auszuschliessen ob die Urfirnis-Scherben aus dem oberen Bereich der mittleren Rachmani-Schicht nicht doch erst in die durch starke Bautätigkeit gekennzeichnete jüngste Rachmani-Phase gehören, zumal in diesem Stratum nur 6 Beispiele dieser importierten Gefaßgattung angetroffen wurden (WEISSHAAR, in Druck; WEISSHAAR 1980, 38). Da auch andere Funde die Gleichsetzung der Rachmani III-Stufe mit Frühhelladisch II unterstützen, würde sich die mittlere Rachmani-Zeit mit Frühhelladisch I überschneiden. Eine direkte Verbindung der küstenthessalischen Rachmani-Kultur zu den Kykladen deutet sich in den Funden von der Petromagula an (HANSCHMANN 1976,130), die nordwestlich von Demetrias zwischen Dimini und Pevkakia liegt. Die oberen Straten der drei Bauschichten umfassenden Abfolge sind durch braun und grau-schwarz polierte Gefäße, darunter Schalen mit innen verdicktem Rand bestimmt (Abb. 1; CHATZIANGELAKIS 1984,75 ff. Abb. 3; 4,10). Sie finden im Kumtepe I b und der Grotta-Pelos-Gruppe (nach RENFREW 1972,153 ff. Abb. 10., 1., 2) ihre nächsten Entsprechungen. Kykladische Elemente zeigt auch die Ritzverzierung auf einigen Schalen- oder Deckelfragmenten (Abb. 1), die durch Vergleiche in Kato Akrotiri der Kampos-Gruppe nahesteht (CHATZIANGELAKIS 1984, 81 f. Abb. 10-11, Taf. 14; TSOUNTAS 1898, 166 f., Taf. 9, 17; RENFREW 1984,46 f. 50 ff.). Obwohl die Schichtfolge der beiden meernahen Orte Pevkakia und Petromagula noch nicht zueinander in Beziehung gesetzt werden kann, dürfte auf Grund des Fehlens der bemalten frührachmanizeitlichen Gattungen (z. B. Galepsos) für diese Funde ein Ansatz in einen späten Abschnitt der RachmaniKultur naheliegen. Die Kenntnis der Übergangsphase zwischen dem Spätneolithikum und der Frühbronzezeit ist trotz des angewachsenen Quellenmaterials noch sehr ungleichmäßig. Mit der Ägina-Agora-Euböa-Gruppe und der ihr nahestehenden Rachmani I-Stufe läßt sich eine chalkolithische Periode umschreiben, die gegenüber der vorangegangenen Dimini-Zeit ein gewandeltes Kulturbild bietet. In Westmakedonien und Thessalien werden donauländische Einflüsse wirksam, während in der übrigen Ägäis durch weitreichende Kontakte die Metallurgie einen ersten Anstoß gewinnt und damit der folgenden frühbronzezeitlichen Entwicklung neue Impulse vermittelt. Nachdem die Larisa-Fazies ihre wohl endgültige Einordnung in die Dimini IStufe erfahren hat, ist ihre längst übliche Gleichsetzung mit Vinca A ebensowenig anzuzweifeln, wie die von Rachmani I/II mit Vinca (C 2) D. Vinőa B/C (1) würde den Zeitraum der mittleren und späten Dimini-Zeit umfassen. Über Dikili Tasch und Sitagroi ergibt sich eine zweite Schiene, über die sich die übrige ägäische Kulturabfolge an die Thrakiens anschließen läßt. 26