Vadas Ferenc (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 13. (Szekszárd, 1986)

Rolf Hachmann: Fragen des frühen Neolithikums in östlichen Mittelmeerraum

Fragen des frühen Neolithikums im östlichen Mittelmeerraum ROLF HACHMANN, SAARBRÜCKEN Die Vorstellung, daß sich die Vorzeit in drei Perioden - Stein-, Bronze- und Eisenzeit - einteilen lasse, ist alt. Sie war als eine gelehrte, literarische Konstruk­tion bereits lange vorhanden, als in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhun­derts die archäologische Betrachtung einsetzte, hat aber auf diese kaum Einfluß gehabt. Die archäologische Gliederung in Stein-, Bronze- und Eisenzeit ging nämlich von der Museumspraxis aus. In den Jahren 1816 bis 1819 ordnete Chr. Thomsen die reichen Funde des Nationalmuseums in Kopenhagen nach diesem Eintei­lungsprinzip, das er sich damals erdacht hatte. Hinfort bezeichnete man diese Gliederung als Dreiperiodensystem (THOMSEN 1837, 57 ff.). Nachdem Thomsen sein System gehörig in der Praxis erprobt und dann auf seine Tragfähigkeit hin gründlich durchdacht hatte, veröffentlichte er es im Jahre 1836 in seinem „Ledertraad for nordisk oldkyndighed" (BELTZ 1925,457 ff.). Das ist nun fast genau 150 Jahre her. Eine nähere Begründung für seine Gliederung lieferte Thomsen nichts Da aber ganz ähnliche Vorstellungen auch in Deutschland aufkamen und teilweise veröffentlicht worden waren (DANNELL 1835, 544; LISCH 1837,25), setzte sich das Dreiperiodensystem in Europa dann verhältnismäßig rasch durch (DANIEL 1975, 38 ff.). In der archäologischen Praxis gilt es auch heute noch, obwohl die Begriffe Stein-, Bronze- und Eisenzeit aus einer durchaus noch vorwissenschaftlichen Be­griffsbildung der Vorgeschichtsforschung stammen. Gewiß läßt sich nicht überse­hen, daß das Dreiperiodensystem eine recht brauchbare und gut handhabbare, einfache Grundlage für das klassifikatorische Denken einer vornehmlich als Alter­tümerkunde betriebenen Vor- und Frühgeschichtswissenschaft bot. Es ist aber leicht einsehbar, daß ein Verharren bei der Verwendung eines so starren, formali­stischen Systems schwerwiegende Nachteile bei jeder Art kulturhistorischer Betrachtung archäologischer Phänomen mit sich bringt. Es ist seit langem klar, daß die Zäsuren zwischen Stein- und Bronzezeit bzw. zwischen Bronze- und Eisenzeit Fiktionen sind, die keinen kulturgeschichtlichen Realitätswert haben. Als grobes Klassifikationssystem wird allerdings das Dreipe­riodensystem sicher auch in Zukunft in Gebrauch bleiben und gewiß auch einen gewissen Nutzen tun, sofern es nicht als eine starre Formel angesehen und wie ei­ne solche benutzt wird. Überall dort, wo man von einer rein antiquarischen zu einer mehr kulturge­9

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