Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 10-11. (Szekszárd, 1982)

Gaál István: Die Lengyel-Kultur in SW-Ungarn

István Gaál: DIE LENGYEL-KULTUR IN SÜDWEST-UNGARN Der Verfasser befasste sich mit den Fragen der südwestungarischen Lengyel-Kultur in seiner Dissertation, die Angaben nach chronologischen und paleoökonomischen Hinsichten auszugewertet. In der Publikation wird der Fundstellekataster mitgeteilt. In die Arbeit wurden alle Matériáién eingezogen, die in den südwestungarischen Ko­mitaten (Kom. Baranya, Tolna, Somogy) bis 1980 zum Vorsehen gelangen. Die Frage des Ursprungs der Lengyel-Kultur ist auf Grund der Keramik von Hidas, Izmény, Bicske zu erklären, diese Matériáién sind zur Sopot II.-Kultur identisch. Durch die Sopot-Kultur kamen eigentlich die Wirkungen der Vinca-Kultur zur Geltung, letztere wird als einer der ausbildenden Faktoren der Lengyel-Kultur angeschaut, die von der späten transdanubischen (mitteleuropäischen) Linearkeramik vorangegangen ist. Bei der Entstehung der Len­gyel-Kultur kann man über eine einfache Transformation aus der Linearkeramik nicht sprechen, trotz dass man mit dem ungestörten Weiterleben der linearkeramischen Bevölkerung rechnen muss. Die wenigen Fundstellen der Sopot-Kultur in Südwest-Ungarn zeichnen, dass auch dieses Gebiet zu jener Region gehört, die durch die Sopot­Bevölkerung besiedelt wurde, und als Result einer längeren Prozess formte sich die Lengyel-Kultur aus. Einzelner Meinungen nach konnte auch die Butmir-Kultur bei der Entstehung der Lengyel-Kultur mitwirken, in der Frühphase deuten mehrere Merkmale auf die Butmir-Kultur hin. Z. B. die bemalten Spirale von Aszód lassen auf die plastischen Spiral verzierungen erinnern, die sich in der Keramik von Ujberekpuszta, Paradicsompuszta und Agostonpuszta befinden. Ungeklärt ist die Frage, ob sich die Lengyel-Kultur in einem einzigen Gebiet herausbildete, oder konnte sie in mehreren Gebieten innerhalb der primären Territorium der Kultur entstehen. Die als Grund dienende Linear­keramik existierte im ganzen frühlengyelzeitlichen Gebiet, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Herausbildung in mehreren Gebieten geschehen konnte. Die Verbreitung durch Expansion ist nur am Ende der Frühphase und in den späteren zu erfahren. In der Entwicklung der Lengyel-Kultur sind drei nacheinander folgenden Phasen, deren Verhältniss zueinander eine unklare Frage ist. Durch die Keramikanalyse des Friedhofs von Zengővárkony stellte der Verfasser fest, dass innerhalb der Frühphase (I.) ununterbrochene langweilige Entwicklung statgefunden war, die sich am Ende der Phase I. auf­hörte. Die Ritzverzierung ist ausschliesslich für die Frühphase und innerhalb der Frühphase nur für die älteste Perio­de charakteristisch. Ritzverzierte Keramik kam ausserhalb der Fundstellen des Komitats Baranya in Mórágy ­Tűzkődomb (Kom. Tolna) zum Vorschein, ritzverzierte Keramik an grösserer Menge ist im Material von Korn. Somogy nicht bekannt Das Vorkommen der schwarzen Keramikbemalung bezeichnet innerhalb der Frühphase die älteste Periode. Mit schwarzer Bemalung versehene Keramik (mit roter kombiniert) wurde in der Fundstelle von Szakcs - Csáki disznólegelő (Streufund) gefunden. Gelbbemalte Keramik kam in Ujireg und Závod hervor. Makkay erwähnte solche aus dem Kom. Somogy. Mit roter kombinierte Weissbemalung kennen wir aus Zengővárkony, Szárazd und Mórágy - Tűzkődomb. Die Rotbemalung ist von 44 SW-ungarischen Fundstellen bekannt, sie ist die am öfftersten verwendete Verzie­rungsmethode neben der Buckelverzierung. Die verschiedenen Bemalungsweisen haben Vorfahren. Zwischen den Horizonten der ritzverzierten Keramik und der weissbenalten existirte eine Periode, als nur die monochrome Rotbemalung verwendet wurde. Die Kupferbeigaben erscheinen in der Lengyel-Kultur nur gegen die Ende der Frühphase. Zu den bisher be­kannten Fundstellen mit Kupfer können wir auch Agostonpuszta und Mórágy - Tűzkődomb zurechnen. Die chronologisch bestimmende rolle des Kupfers ist nur für die SO-transdanubischen Gebieten charakteristisch. Die relativchronologie der zur Frühphase gehörenden Fundstellen, auf Grund der bisher gesagten, ist die folgende: Für frühesten sind die Matériáién der ältesten Grabgruppen von Zengővárkony und von Személy, Mórágy ­Tűzkődomb zu datieren. Innerhalb der ersten Phase können wir ausserhalb des Materials der entsprechenden Grabgruppen von Zengővárkony die Keramik von Tevel auf die Übergangsperiode stellen, bis das Fundmaterial von Pécsvárad, Paradicsompuszta und Ujberekpuszta mit der Übergangs- und Spätperiode identisch ist. Am Ende der Frühphase sind, neben der entsprechenden Keramik von Zengővárkony, die Matériáién von Lengyel, Agostonpusz­ta, Lánycsók, Kölesd - Lencsepuszta und Szekszárd - Csatár zu datieren. Durch die ganze Frühphase durchziehen­de Entwicklung ist nur in Zengővárkony und Mórágy - Tűzkődomb zu erfahren. 30

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