Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 8-9. (Szekszárd, 1979)

Tanulmányok - Gaál Attila: Spätrömische Gräber auf dem Mözs–Kakasdomb

Im Frauengrab 9 ist aus dem Flecken des Raubes unter den Fragmenten des hier vorgefundenen Kästchens ein entzweigebrochener Eisenspiess zum Vorschein gekommen. Von den bisher bekannten — meist über eine Klinge mit kreisförmigem Querschnitt verfügenden — ähnlichen Gegenständen abweichend, ist unser Exemplar in seiner ganzen Länge von rechteckförmigem Querschnitt. Die augfrund des Frag­ments ausrechenbare, vorausgesetzte ursprüngliche Länge beträgt: 19—20 cm. (Abb. 18 1). In grösserer Zahl sind Spiesse bisher in den aus dem 4. Jh. stammenden Gräber­feldern von Zengővárkony, in der Umgebung von Pécs und Keszthely zum Vorschein gekommen. 24 Aus dem Komitat Tolna sind bisher aus der Sammlung von Mór Wo­sinsky ähnliche Stücke bekannt. 2 ^ Die möglichen Formen ihrer Anwendung hat im Zusammenhang mit den spätrömischen Gräberfeldern im Komitat Baranya János Dombay beschrieben und obwohl diese Frage auch heute noch umstritten ist, setzt sich dem Anschein nach die obige Benennung durch. Die Beobachtung, dass diese Gegenstände in Frauengräbern vorkommen, wird auch von unserem Fund bestätigt.^ Schwer auslegbar sind die beiden Eisengegenstände des Grabes 6. Sie wurden in der Nähe des rechten Kniegelenkes des Skeletts eines erwachsenen Mannes gefunden. Der Form und Ausbildung nach ähneln sie stark den oben erwähnten Spiessen, jedoch sind sie viel kürzer als jene, ihre Länge beträgt bloss 6,8 cm. Das obere, dickere Ende ist abgeschlossen, Spuren eines Nagelkopfes sind nicht sichtbar. Am wahrscheinlich­sten handelt es sich um eine Pfeilspitze. Einen viel längeren und ebenfalls aus einem Männergrab (!) stammenden Eisengegenstand mit rundem Querschnitt beschreibt Alice Sz. Burger aus dem Material des Gräberfeldes von Bogád (14 cm), 2 ? und Endre Bíró aus dem Gräberfeld von Kisárpás (10,4 cm). 28 Der andere Eisengegenstand des Grabes ist fragmentarisch, erinnert an eine Rohrscheide mit offener Wand. Es kann jedoch nicht eindeutig entschieden werden, ob das Stück absichtlich umgeändert wurde oder nur sich nach der Zerbröckelung des Eisenkerns aus dem sich weiter nicht mehr zersetzenden Oxydgerüst gebildet hat. (Abb. 16 4—5). Das einzige — in Bruchstück und daher mangelhaft erhalten gebliebene Eisen­messer unseres Gräberfeldes stammt aus Grab 2. (Abb. 10 5). Aus der Holzschnitzerei des Schaftstumpfes geurteilt hatte es einen Holzschaft. Aufgrund der vorhandenen Messerspitze und des Klingenfragments mit dem Schaftstumpf kann das Stück in den ersten Typ der von János Dombay beschriebenen fünf Typen gereiht werden. 29 Armringe waren in einem Grab, im Kindergrab 4. Ihre Lage innerhalb des Gra­bes ist die folgende : an der linken Seite des Brustkorbes lag das Fragment eines eiser­nen Armringes mit Bronzeperlen. Am linken Unterarm ein schwarzes Glas und ein knöcherner Armring. Letzterer ist zerbrochen, sein Bogen in üblicher Weise defor­miert. Am rechten Unterarm waren zwei aus flachem, dünnem Bronzedraht angefer­tigte Armringe. Beide haben offene Enden. (Abb. 12, Abb. 30). Über die Häufigkeit der eisernen Armreifen in den spätrömischen Gräber­feldern ist uns nur soviel bekannt, dass in dem übrigens an Armreifen sehr reichen Material von Zengővárkony nur ein einziges fragmentarisches Exemplar dieser Kate­gorie bekannt ist; in dem von István Bona im Jahre 1976 bearbeiteten Material von Intercisa können eiserne Armreifen in sechzen Gräbern angetroffen werden — in jedem Falle je ein Stück. 30 Hier waren an den in Grab 1001 und 1185 gefundenen Exemplaren dem Fund von Mözs ähnliche Bronzereifen. 31 Der ebenfalls am linken Arm gefundene knöcherne Armreifen kommt in den Gräbern von Baranya, in der Umgebung von Keszthely und Intercisa gleicherweise häufig vor. In den meisten Fällen sind sie mit Punktkreisen mannigfaltig verziert, es gibt aber unter ihnen auch völlig unverzierte. In diese letztere Gruppe gehört auch unser Exemplar. Auf dem Fragment sind bloss dünne Bronzeniete bzw. in den Boh­rungen ihre Grünoxydspuren sichtbar. In den Gräbern 8 und 82 von Intercisa kom­men knöcherne und eiserne Armreifen gemeinsam vor, ebenso wie in Grab 4 von Mözs. In Grab 8 von Intercisa sind Münzen aus den Jahren 346—361, im Grab von Mözs aus 333—341 ans Tageslicht gekommen. Beide Bronzearmreifen der rechten Hand gehören in den stark stilisierten, spä­teren Schlangenkopf-Typ. Von der Darstellung sind die Augen völlig verschwunden und nur die quergerichteten Furchen hinter dem Kopf kann man erkennen. Als ver­wandt betrachtbare Exemplare sind uns aus Intercisa, 32 Somodor-puszta 33 und Zengő­várkony 34 bekannt. 79

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