G. Vámos Mária – Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 4-5. (Szekszárd, 1975)

B. Thomas Edit: Arius-Darstellung. Eine römerzeitliche Ziegeltzihzeichnung aus Kisdorog in Pannonien

son auszudrücken, wo die Kahlheit natürlich ist. Im Falle des Arius ist seine Kahlheit unabhängig davon auch zufolge seines fortgeschrittenen Alters be­gründet. Neben der Ausbildung des Körpers bzw. der Gestalt ritzte der Ziegel­zeichner auch alle Insignien mit grosser Sorgfalt, die berufen waren, den Sta­tus der dargestellten Person, so vor allem durch die Bekleidung anzudeuten. Die Paramente der orientalischen und der westlichen Kirche ähneln stark einander und dies fällt am deutlichsten bei der lithurgischen Bekleidung ins Auge, deren Wurzeln bis zur kaiserzeitlichen profanen Tracht der griechisch­römischen Welt zurückreichen. 39 Die Bekleidung der auf dem Ziegel dargestellten Figur ist die Dalmatik, das Oberkleid mit weiten Ärmeln (Abb. 5). Dem Ursprung nach stammt es ebenfalls aus der profanen Tracht und kam in Rom im 2. Jahrhundert in Mode. Sie wurde von Männern und Frauen zuerst ungeschmückt j später vorne und hinten mit einem oder mit zwei senkrecht angenähten Streifen verziert getragen. Die Farbe der Streifen ist meist rot. Ein besonderer rangbezeichnen­der Charakter fiel der Dalmatik nicht zu. Sie wurde dennoch als ein würde­volles Äusseres verleihendes Gewand zur Tracht der Mitglieder der höheren Klassen. Die früheste Darstellung der Dalmatik mit dem christlichen Kult im Zu­sammenhang stammt aus dem 3. Jahrhundert. Auf einem Wandgemälde der Priscilla-Katakombe trägt bei der Einkleidung einer dem Gott geweihten Jungfrau der Bischof eine dalmatikähnliche Tunika. Wahrscheinlich haben in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts der Papst und auch seine Diakone die Dalmatik, als kirchliches Gewand getragen. Die Dalmatik bildete den organi­schen Teil der Bekleidung der Erzpriester. Der Bischof durfte die Dalmatik zu jeder Zeit tragen, während andere Priester oder kirchliche Personen sie nur bei gewissen Gelegenheiten, Festen, als besonderes Privileg angelegt haben. In den orientalischen Riten gehört die Dalmatik ebenfalls eng zum Bischofsornat. J. Braun gibt über die Symbolik der Dalmatik folgende veranschaulichende Beschreibung: 40 „Nach Hrabanus erinnert die Dalmatik, weil sie bei ausgebrei­teten Ärmeln ein Kreuz darstelle und mit rotem Zierstreifen besetzt ist den Diener Christi an das Leiden und den Tod des Herrn und mahnt ihn, stets sei­nes hohen Amtes eingedenkt zu leben, damit er bei der Feier des heiligen Op­fers selbst eine Gott wohlgefällige Opfergäbe sei. Amalarius deutet die weisse Farbe des Gewandes auf die Reinheit, die von den Schultern sich herabziehen­den roten Zierbesätze auf die Liebe zum Nächsten. In dem Umstand, dass die Streifen sich rechts wie links befanden, sah er die Mahnung, dass die Näch­stenliebe sich im Glück (rechte Seite) und im Unglück (linke Seite) bewähren müsse; dass sie auf der Vorder- und Rückseite der Dalmatik angebracht waren, legt Amalarius dahin aus, dass das Gebot den Nächsten zu lieben, für den Al­ten, wie für den Neuen Bund gegeben wurde. Die Weite der Ärmel deutet er als Ermunterung zu freudiger Freigebigkeit beim Spenden." Die auf dem Ziegel von Kisdorog, mit ausgestreckten Armen dargestellte Person in Dalmatik lässt sich ebenfalls leicht innerhalb eines Kreuzes mit geschweiften Armen komponieren und so erhalten wir in der Ziegelzeichnung fast die Veranschaulichung der obigen Beschreibung (Abb. 125). Die Dalmatik der auf dem Ziegel von Kisdorog dargestellten Figur ist um den eckigen Halsausschnitt, am Rande der weiten Ärmel sowie an beiden Sei­ten des vorderen Teiles mit Clavi gesäumt. Die weite Dalmatik wurde unter 92

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