G. Vámos Mária – Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 4-5. (Szekszárd, 1975)

B. Thomas Edit: Arius-Darstellung. Eine römerzeitliche Ziegeltzihzeichnung aus Kisdorog in Pannonien

lichung parallel gehende Umstilisierung der bischöflichen Insignien verlauten, die z. B. ? wenn meine Vermutung richtig isit, aus dem einstigen Marschallstafo den Hirtenstab der westlichen Bistümer und das ankerkreuzgeschmückte Dika­nikion der östlichen Sprengel entstehen Hess? War die Vergeistliehung und Umstilisierung vielleicht das Aushilfsmittel, mit dem das religiöse Bewusstsein die Spannung zwischen der geistlichen Sendung und der weltlichen Reprä­sentation der Kirche nach langem Ringen wieder aufhob?" 07 Ist der Hirtenstab nicht einfach — wie angenommen — von den Gerät­schaften des Hirten unter die Insignien der Vorsteher der frühen Kirche ge­raten, so müssen wir — indem wir auch die Hypothese von Th. Klauser zu­lassen — annehmen, dass die Bestrebung zur Vergeistliehung des staatli­chen Abzeichens bereits im 4. Jahrhundert vorhanden war und nicht so spät, wie er dies annimmt. Auf dem in Kisdorog zum Vorschein gekommenen Ziegel mit der Dar­stellung des Arius sehen wir an der linken Seite der Figur ausser dem Hirten­stab auch die Ritzzeichnung eines Ankers als Symbol (Abb. 7). In der christlichen Kunst ist der Anker das Symbol der in die Auferste­hung gesetzten Hoffnung. In dieser Auslegung treffen wir ihn auf den stei­nernen Schliessplatiten der Katakomben, auf Gemmen, Ringen und Siegeln an. Der Anker ist die Hoffnung der Seele, die Rettung aus der Gefahr, Gott selbst in den Stürmen des Lebens. Zugleich ist er auch ein Symbol der Beharr­lichkeit. Zuweilen erscheint er in den frühchristlichen Darstellungen auch in Gesellschaft anderer Symbole. 58 Die ältesten Ankerdarstellungen sind uns aus den Priseilla- und Callistus­Katakomben bekannt. Hier ist im 2.—3. Jahrhundert dieses Symbol sehr be­liebt, in der ersten Katakombe wurden 46, in der letzteren 35 Anker zusam­mengezählt. Zum Ausgang des 3. Jahrhunderts wird die Ankerdarstellung sel­tener, jedoch kommt sie vom Beginn des 4. Jahrhunderts an wiederum in Mo­de üzw. auf. den Deckplatten der loculli eingemeisselt. 59 Der auf dem Ziegel von Kisdorog dargestellte Anker gehört seiner Form nach zu dem Typ, deren Ankerschaufeln sich bogenförmig in Richtung des Ankerschaftes zurückbiegen. co Es ist der Mühe wert, unsere Aufmerksamkeit auch auf die zur Zeit der Glaubensdiskussionen mit den Ketzern gespielte Rolle der Ankersymbolik zuzwenden. Epiphanius verfasst über die orthodox-christlichen Lehren eine zu­sammenfassende Schrift, die berufen ist die Glaubensgenossen in den Diskus­sionen mit den Arianern, wie ein Anker festzuhalten, etwa wie den Anker des Lebens in die Ewigkeit auszuwerfen. Der Titel seines Werkes ist „Der Festge­ankerte." 61 Aus all diesem ist ersichtlich, dass beide Parteien den symbolischen Gehalt des Ankers zur Festigung der eigenen Lehren zu Hilfe gezogen haben. Auf dem Ziegel kann der Anker sich auf das Erhoffen der Ewigkeit, auf den Glauben, an die Auferstehung, auf Arius und auf den Glauben an seine Lehren beziehen sowie auch die Hoffnung des Hingeschiedenen, die er in Ari­us und in seine Lehren setzte, ausdrücken. — Können wir die Symbolik des Ankers auf dem Ziegel von Kisdorog auch nicht völlig genau definieren, so lässt sich mit Sicherheit sagen, dass der Anker in der arianischen Symbolik seinen Platz hatte. Nach den materiellen Symbolen überblicken wir auch die Symbolik der mit einer Dalmatik bekleideten Gestalt mit ausgestreckten Armen. 96

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