G. Vámos Mária – Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 4-5. (Szekszárd, 1975)
B. Thomas Edit: Arius-Darstellung. Eine römerzeitliche Ziegeltzihzeichnung aus Kisdorog in Pannonien
ne Lehren fast besessen und gewaltsam verkündender, keinen Widerspruch duldender, überzeugender Mann. Bei der Interpretierung des pannonischen Ziegels mit der Darstellung von Arius liegt es demnach auf der Hand, dass wir als ersten Schritt, wenn auch nicht auf einem Ziegel, jedoch zumindest auf einem Relief, das den Vater des Arianismus darstellt, mach einer Analogie suchen. Es wurde bereits das Relief erwähnt, das Kaiser Theodosius zur Schande der drei „Hauptketzer" auf dem Erdboden errichten liess. Es kann für uns nicht gleichgültig sein, wie die ketzerischen Väter auf diesem dargestellt worden sind. Unsere mehrere Jahre in Anspruch nehmenden Nachforschungen und Erkundigungen haben bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Aus Konstantinopel ist kein solches Relief mit drei Figuren ) von dem man verifizieren könnte, dass es die erwähnten Personen darstellt, bekannt oder veröffentlicht worden. Bloss aus den Beschreibungen alter Reisenden wissen wir, dass es ein solches Relief gab. Werden auf eine Steinplatte drei stehende Figuren gemeisselt, so lassen sich diese entweder in einem liegenden Rechteck (Abb. 9) oder in einem Quadrat (Abb. 10) komponieren. Es ist anzunehmen, dass man die Gestalten ohne Abzeichen und ohne ihre Ornaten nur in einem schmucklosen Rock der Exkommunizierten eingemeisselt hat. Ihre Arme dürften entweder weit ausgestreckt, in oranter Haltung oder auf der Brust verschränkt dargestellt worden sein. Da die Beschreiber des Reliefs den Namen der Gestalten in jedem Falle erwähnen, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Namen der Sitte der Zeiten entsprechend über den Köpfen oder neben den Gestalten in senkrechter Richtung in die Umrahmung der Steinplatte eingemeisselt waren. — Ist in irgendeinem Museum oder Lapidarium zu Konstantinopel dieses Relief noch vorhanden, so könnte es nur eine durch das häufige Betreten von unzähligen Füssen ganz abgewetzte Steinplatte sein, die die drei Figuren nur mehr etwa ihren Konturen nach bewahrt. Leider ist es am wahrscheinlichsten, dass ihre unverzierte, nur gemeisselte Hinterplatte im Laufe der verflossenen Jahrhunderte irgendwo als Schwellenstein eingesetzt wurde und so für die Forschung auch weiterhin verborgen bleibt. Mehrere Arius-Darstellungen sind uns nicht bekannt. In den Kirchen, wo eine solche als Statue, Wandbild oder Relief sich vorstellen liesse, kam nichts zum Vorschein. 31 Die Arianer legten keinen besonderen Bauwillen an den Tag, sie besetzten die orthodoxen Kirchen, gestalteten aber keine eigenartige Abbildungsweise oder besondere Symbolik aus. In der Stadt Rom kam die Kirchengemeinschaft der Arius folgenden Christen zu spätrömischen Zeiten unter ganz bescheidenen Umständen zustande. Als denn die Goten Italien überfluteten, veränderte sich die Lage bis zu einem gewissen Grade, da sich im Zentrum des orthodoxen Katholizismus eine bedeutende Gemeinschaft der Arianer entstand. 32 Natürlich ist es, dass sie im Interesse der Bewahrung ihres Ansehens auch für das ihrem Bekenntnis entsprechende Kultleben eigene Kirchen beansprucht haben. Sie besassen nicht viele Kirchen. Papst Gregor der Grosse 33 erwähnt die St. Agatha-Kirche, am Hang des Quirinals in Subura, die im Dienste der Arianer stand und durch ihren Namen „Sant' Agata dei Goti" auch heute noch das Andenken ihrer einstigen Funktion bewahrt. Die zur Ehre des Erlösers und der Apostel geweihte St. Agatha-Kirche ist aber auch kein arianischer Bau. Auf den Mosaiken der Chorkuppel wurden Christus und die Apostel dargestellt. Etwa hundert Jahre lang 88