Istvánovits Eszter: A Rétköz honfoglalás és Árpád- kori emlékanyaga / Régészeti gyűjtemények Nyíregyházán 2. (Nyíregyháza, 2003)

Das landnahme- und arpadenzeitliche Nachlassmaterial des Rétköz

Kirchen, Kirchenorganisation lm Ergebnis der Untersuchung der frühen Kirchenorganisation des Rétköz ist festzusstellen, dass das gesamte Gebiet zur Diözese des Bischofs von Eger gehörte. Zwei Dechanate - Szabolcs und Borsova ­teilten sich in das Gebiet. Bei der Untersuchung der Herausbildung der Kirchenorganisation ist folgende in letzter Zeit von mehreren Forschern konstatierte Tatsache zu berücksichtigen: In Ungarn muss es wesentlich mehr als die ins 11. Jahrhundert datierten Kirchen gegeben habén, die aus diesem Zeitraum stammen. Vöm Gesichtspunkt der Klárung dieser Frage kámen im Rétköz 29 Orte in Betracht. Die früheste Kirche im Rétköz ist die Kirche von (Kis)Várda mit dem Gründungsjahr 1085. Ein zu Ehren des Erlösers errichtetes Monasterium stand am FuBe der Erdburg in der Gemarkung Beszterec. Von hier stammen ein in den Zeitraum Ende 10. bis Anfang 11. Jahrhundert datiertes WeihwassergefaB sowie ein bronzener Kerzenhalter, welche auf eine byzantinische Mission hindeuten. Freilegungen wurden nur an wenigen Fundorten durchgefíihrt, und auch die Grabungen bieten nicht in jedem Fali entsprechende Anhaltspunkte, die Erbauung der Kirche zuverlássig zu datieren. Indirekte Angaben deuten noch in einigen weiteren Falién auf den Bau einer frühen Kirche hin. Es erhebt sich nun die Frage, warum keine Spuren dieser frühen Kirchen zu finden sind. Forscher weisen in den vergangenen Jahren immer öfter darauf hin, dass Holzbauten in den früharpadenzeitlichen Siedlungen weitaus háufíger waren als früher angenommen, und in vielen Falién hatte man auch die Kirche aus Holz erbaut. Erdburgen Wir wissen von drei Erdburgen im Gebiet des Rétköz (Beszterec, Demecser, Tuzsér- im letzteren Fali nur ungewiss). Die einzige ergrabene Erdfestung ist Beszterec. Ende des 10. bzw. Anfang des 11. Jahrhunderts hat die Burg wahrscheinlich schon gestanden, sie dürfte Bestandteil der im östlichen Randgebiet des Landes ausgebauten Verteidigungslinie gewesen sein. Dieinsl2.-13. Jahrhundert zu datierende Erdburg von Demecser war nur kurze Zeit in Benutzung. Über die Burg von Tuzsér ist nichts náheres bekannt. Eine Angabe aus dem 19. Jahrhundert berichtet zwar von ihr, dennoch gelang es nicht, sie zu lokalisieren. Vielleicht wurde sie von der TheiB hinweggespült. Zusammenfassung Das Rétköz war Teil des von den Landnehmenden am frühesten besetzten Gebiets. Nach der von dem Notar Anonymus aufgezeichneten Überlieferung lag es auf dem Weg eines der landnehmenden Heere, welches, gefuhrt von Szabolcs und Tas, gegen Ménmarót zog. Mit der Gebietsorganisation begann man vermutlich sehr bald. Darauf deutet der Umstand hin, dass die Grenze zwischen den spáteren Komitaten Szabolcs und Borsova mit der nordöstlichen Grenze des früh- und spátawarischen Siedlungsgebiets zusammenfállt. Die westliche Hálfte des Rétköz wurde Bestandteil des am frühesten gebildeten Burgkomitats Szabolcs, wáhrend man die östliche Hálfte dem einige Jahrzehnte spáter entstanden Komitat Borsova angliederte. Ende des 13. Jahrhunderts gründete man im Gebiet des an der Grenze gelegenen Burgenkomitats Borsova das Burgkomitat Bereg, und parallel dazu veránderte sich der Grenzverlauf. Ein Teil der westlichen Hálfte des Komitats Borsova, die Umgebung von Kisvárda, kam zum Komitat Szabolcs. 492

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