Almássy Katalin – Istvánovits Eszter – Kurucz Katalin (szerk.): Das Gold von Nyíregyháza / Archäologische sammlungen in Nyíregyháza 1. (Nyíregyháza, 1997)
VI. Mittelalter - Nagyecsed-Sárvár
VI. Mittelalter Mit der Verbreitung des Christentums ging die Zahl der in Gräbern deponierten Goldgegenstände stark zurück. Dementsprechend bestehen die spätarpadenzeitlichen und mittelalterlichen Goldfunde in der Mehrzahl aus Münzen (s. unten). Eine Ausnahme bilden lediglich die Gegenstände von Nagyecsed. Ergänzt werden kann die Reihe der unser Museum bereichernden, diesem Zeitalter attributierbaren Goldfunde noch durch einen weiteren mittelalterlichen Goldgegenstand, den eine andere Sammlung des Komitats, namentlich das Báthori-István-Museum in Nyírbátor, käuflich erwarb. Dabei handelt es sich um einen Giftring, den zwischen zwei Palmenblättern ein Sarg mit Totenkopf sowie die Inschrift „Hier findest du Ruhe" zieren (Abb. 128). In der Sammlung des Jósa-András-Museums wurden Goldfunde von lediglich einem Fundort inventarisiert. Nagyecsed-Sárvár (Goldinventar 130-134) Drei Kilometer südlich von Nagyecsed, rund 800 m nordöstlich der Kraszna, erhob sich auf dem höchsten Punkt der Ecseder Marsch jene Sárvár genannte Burg (wortwörtlich Sumpfburg), die schon von Anonymus erwähnt wird: „Dort in den Marschen versammelte Léls Vater Tas viel Volk um sich, mit dem er dann einen großen Graben schaufeln und eine wirklich feste Erdburg bauen ließ, welche man zuerst Burg des Tas nannte, heute aber heißt sie Sárvár." (Anonymus 21) Auf dem Hügel der an einer wichtigen Übergangsstelle der Ecseder Marsch errichteten Burg führte Kálmán Magyar zwischen 1975 und 1977 Grabungen durch. 15 2 Laut Auswertung von Kálmán Magyar hatte man über der in die Zeit Mitte und zweite Hälfte 11. Jahrhundert datierbaren Steinkirche in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine dreischiffige Ziegelbasilika erbaut. Zu letztgenannter gehörten auch die beiden Bestattungen, in denen die Goldfunde ans Licht kamen. 1. Beigabe in Grab 177 - eine ins Fundament der zerstörten Sakristei oder des Turms eingegrabene Bestattung - war ein granuliert verziertes Goldblech. 15 3 Es diente vielleicht als Sargschmuck. Gew: 5 g, 14 cm. (Goldinventar Nr. 130 bzw. JAM 77.30.1) (Abb. 129) 2. Im Hauptschiff der Kirche kam ein ins 11. Jahrhundert datierbarer, breitgehämmerter, gerippter Lockenring mit S-Ende zum Vorschein. 15 4 Dm: 1,3 cm, Gew: 1 g. (Goldinventar Nr. 134 bzw. JAM 77.59.1) (Abb. 130) 15 2 MAGYAR 1984. Beschreibung der Funde anhand dieser Publikation. !53 MAGYAR 1984.172, Abb. 18.3. MAGYAR 1984.170, Abb. 17.2, 5. 143