Almássy Katalin – Istvánovits Eszter – Kurucz Katalin (szerk.): Das Gold von Nyíregyháza / Archäologische sammlungen in Nyíregyháza 1. (Nyíregyháza, 1997)
I. Kupferzeit - Der Goldschmuck der Bodrogkeresztúr-Kultur - Fényeslitke
Was die Art und Weise ihres Tragens anbelangt, müssen wir von den Fundumständen ausgehen. Im Grab von Fényeslitke wurden beide Stücke im Bereich des Kopfes gefunden, ebenso wie der trichterförmige Anhänger(?) aus Grab 2 von Biserna Obala bei Nosa. 1 0 Das kleine Röhrchen hatte man vermutlich auf eine Schnur gefädelt. Schwieriger ist es, die Verwendung des konischen Anhängers(?) zu bestimmen. Er wurde nicht gelocht, aber am breiteren Teil hatte man den Rand umgeschlagen und wahrscheinlich über irgendein vergängliches Material, z.B. Leder, gebogen. 1 1 Mit diesem Lederstück konnte er eventuell an einer Kette oder einem Kopfschmuck befestigt werden. Auch in Grab 6 des in der Szatmárer Gegend freigelegten Gräberfeldes Camin - übrigens der einzige Grabkomplex, wo die nahezu vollkommenen Parallelen beider Goldgegenstände gemeinsam vorkommen! - lagen die Schmuckgegenstände im Bereich des Kopfendes (zwischen linkem Schulterblatt und Brustkorb), allerdings steckte der konische Anhänger(?), als man ihn barg, in dem gerippten Röhrchen. 1 2 Daß ein Tier in der Lage sein soll, das andere Stück zufällig in dieses kleine, schmale Röhrchen zu schieben oder zu stecken, ist kaum wahrscheinlich. Es muß also akzeptiert werden, daß ein und derselbe Schmuck auf verschiedene Weise getragen wurde. In diesem Fall konnte man das Ensemble nämlich nicht mehr als Anhänger getragen haben - senkrecht und mit dem breiteren Teil nach oben - da so die Gefahr bestand, daß das Röhrchen herabrutscht. Vielleicht war es an irgendeinem Kopfschmuck befestigt. Fényeslitke (Goldinventar 66-67) In der nördlich von der Gemeinde an der Landstraße nach Komoró gelegenen Lehmgrube deckte József Korek zwischen dem 30. Mai und 4. Juni 1949 zunächst acht Gräber auf. Im Zeitraum 1949-1954 wurden die Grabungen abwechselnd von Pál Patay, Gyula Nováki und dann erneut - nun schon gemeinsam mit Emília Risztics - von Pál Patay geleitet. Dabei kamen insgesamt 68 oder 69 Gräber zum Vorschein. Berücksichtigt man die Ausdehnung der Lehmgrube, dürfte dies im großen und ganzen die Hälfte des Gräberfeldes sein. 1 3 Die Goldgegenstände befanden sich in Grab 11 (Abb. 2). Tiefe (T) des Grabes 95 cm, Länge (L) 100-110 cm, Breite (B) 75-80 cm. Anhand eines Fragments vom Oberschenkelknochen war der Tote in Hockerstellung mit dem Kopf annähernd in östlicher, mit den Beinen in westlicher Richtung (präziser OSO-WNW) bestattet. 1 4 Beigaben: 1. Aus Goldblech gebogener, trichterförmiger Anhänger, im Inneren mit Füllmasse. Das trichterartig verbreiterte Ende zieren 8 parallel verlaufende Rillen, am anderen Ende sieht man zwei eingeschlagene Vertiefungen. Unten wurde der Rand des Blechs rüschenartig umgebogen. Gewicht (Gew.) 2,07 g, L: 3 cm, Durchmesser (Dm) des Trichters 1,4 cm. 1 0 GARASANIN 1958.32. 1 1 PATAY 1958.41-42. 1 2 NÉMETI 1988. Die Darstellung Nr. 6 auf Abb. 11 dieser Publikation deckt sich nicht ganz mit der Realität. Das große Farbfoto in der Ausstellung des Museums Szatmárnémeti zeigt ein geripptes Röhrchen, und in dieses hatte man das andere Stück mit trichterförmigem Ende gesteckt. !3 PATAY 1968.15.47. 1 4 PATAY 1958.38-39; PATAY 1968.Abb. 6. 10