Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)

Magdalena Mqczynska: Einige Fibeln südlicher Herkunft im Hortfund von Lubiana in Pommern

In diesen beiden Gebieten fehlen die Fibeln mit Kopfkamm, dafür treten zwei Varianten auf: mit geradem Fuss und mit Fussscheibe (A. V 137; zu A. 137 s. NOWAKOWSKI 1996, Karte 5). Die Fibeln mit geradem Fuss kommen in der Regel in nicht genau datierten Grabkomplexen vor; nur einmal - in Powarowka, Grab 1047 - ist ein solches Exemplar mit einer Fibel A. V 130 und einer Bronzekelle E 160 vergesellschaftet worden. Die Fibeln mit Fussscheibe, also vom Typ A. V 137, lassen sich dagegen ziemlich genau datieren. Aufgrund des gemeinsamen Vorkommens mit den Fibeln A. V, S. 1, A. VI 161, 167 und 168, bzw. einmal mit einem Fragment einer Rollen-kappenfibel (s. Katalog), waren sie hauptsächlich in der Stufe B2/C1 oder auch etwas später in Gebrauch (GODLOWSKI 1974,62ff.; GODLOWSKI 1977,20; NOWAKOWSKI 1995,42; NOWAKOWSKI 1996, 57, Karte 5; NOWAKOWSKI 1998,49). W. Nowakowski (NOWAKOWSKI 1995, 41-42.) hat den beiden Varianten der Kniefibeln in der westbaltischen Kultur eine kleine Studie gewidmet 1 . Nach ihm und nach J. Andrzejowski (ANDRZEJOWSKI 1992, 170; NOWAKOWSKI 1995, 41) entstand die samländisch-natangische Konzentration der Fibeln A. V 137 wahrscheinlich unter dem Einfluss von Kniefibeln, vor allem A. V 132, aus der Ostzone der Przeworsk-Kultur in Masowien, wobei die Bogaczewo-Kultur in Masuren als Vermittlungsglied diente. Nicht mehr als Fibel vom Typ A. 137 ist das Exemplar mit Stierkopf am Fuss aus Mietkie (Kr. Szczytno), zu bezeichnen (Abb. 1: 12). Diese Fibel weist jedoch eine identische Verzierung des oberen Bügelteils wie die erwähnten Stücke mit geradem Fuss bzw. Fussscheibe auf. Sie wird aufgrund der Fibel A. V 96 aus demselben Grabkomplex in die Stufe Cla datiert. Die Kniefibeln der beiden Varianten, besonders diejenigen des Typs A V 137, wurden von Nowakowski (NOWAKOWSKI 1995,41-42; NOWAKOWSKI 1996,57) als spezifisch lokale Form der Dollkeim-Kowrowo-Kultur betrachtet. Der genannte Verfasser vermutet, dass sich ihr Herstellungszentrum in Samland befand und daß die Exemplare aus Masuren - dem Bereich der Bogaczewo-Kultur - das Werk eines Handwerkers sein dürften, der von Samland in die Masuren eingewandert war. Dabei betont Nowakowski sehr deutlich, dass es sich hier nur um eine interessante Hypothese handelt. Die Fibeln aus der zweiten Konzentration an der unteren Weichsel 2 sowie zwei Exemplare aus der nord- und nordöstlichen Zone der Przeworsk-Kultur (Kunin - Kr. Ostrolçka und Zdzarów - Kr. Sochaczew) lassen sich leider nicht genau datieren. Deshalb ist es unmöglich, festzustellen, ob sie früher oder später als die westbaltischen Kniefibeln entstanden sind. Aufgrund des Vorkommens von verwandten, wieder nicht genau datierten Formen aus dem Mitteldonauraum und von Fibeln mit Kopfkamm in der sarmatischen Kultur, die nicht unbedingt als „germanischer Typ" zu bezeichnen sind, liegt eine andere Vermutung nahe. Die Kniefibeln ohne Fussscheibe könnten nämlich pannonischer Herkunft gewesen und mit vielen anderen römischen Gegenständen bis nach Samland gelangt sein, wo sie nachgeahmt wurden. Die samländischen Nachahmungen römischer Erzeugnisse, wie Frauengürtel, Fingerringe aus gewickeltem 1 Die in Fragmenten erhaltene Kniefibel von Dybki (Rai. Zelenogradsk - ehem. Warengen-Kunterstrauch), von W. Nowakowski als unbestimmbar bezeichnet, ist aus dem Fundverzeichnis ausgeklammert worden. 2 Die Fibel aus dem Hort von Lubiana muss nicht aus Pommern stammen, da der Fund aus Gegenständen von verschiedenen Gräberfeldern, vermutlich auch aus dem nördlichem Teil Grosspolens, besteht.

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