Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)

Magdalena Mqczynska: Einige Fibeln südlicher Herkunft im Hortfund von Lubiana in Pommern

Einige Fibeln südlicher Herkunft im Hortfund von Lubiana in Pommern Magdalena Ma^czynska In dem grossen, im Jahre 1986 entdeckten Hortfund von Lubiana, Kr. Koscierzyna (Pommern), befinden sich zwei interessante Bronzefibeln, die als Importe aus dem Süden interpretiert werden dürfen. Der Fund besteht aus etwa 14 kg Bronzegegenständen und 27 Eisenlanzen­spitzen, die alle im Becken E 99-100 lagen (MACZYNSKA 1994). Es wurden dort über 700 Fibeln und ihre Fragmente gefunden, und zwar aus der Zeit vom Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts n. Chr. Die Funde stammen aus geplünderten Körper- und Brandbestattungen; Bronzesachen wurden am wahr­scheinlichsten als Rohstoff deponiert. Ein gegossenes Fibelfragment (Abb. 1: 6) hat einen massiven dreieckigen Bügel und geraden Fuss; Spiralkonstruktion, Nadel und Nadelhalter fehlen. Der Bügel ist rechwinklig gebogen und besitzt am Kopf eine halbkugelige, mit senkrechten und horizontalen Rillen verzierte Erweiterung. Am Kopfansatz ist der Bügel mit drei gekerbten Rippen ornamentiert. Die Form des Bügels erinnert an den Typ A. V 137, mit dem Unterschied, daß die Fussscheibe beim Exemplar von Lubiana fehlt. Als Prototyp der Fibeln mit charakteristisch verziertem oberem Bügelteil mag die Form 104/104a nach I. Kovrig (KCWRIG 1937, 64, Taf. 10: 104-104a) gelten. Es handelt sich hier um eine Kniefibel mit Kopfkamm und leicht erweitertem Fussende (Abb. 1: 1). Kovrig erwähnt die pannonischen Funde der Form 104/104a vom rechten Donauufer zwischen Arrabona, Brigetio und etwas östlich davon, die aber, wie es scheint, in keinem stratigraphischen Kontext gefunden wurden. Weitere Funde aus Pannonién erwähnen E. Patek (PATEK 1942, Taf. 22: 16, unter „allgemeine provinzialrömische Formen") aus dem Nationalmuseum in Budapest (Abb. 1: 2) und M. Lamiová­Schmiedlová (LAMIOVÁ-SCHMIEDLOVÁ 1961, Taf 16: 7, 11, 12), u.z. drei Exemplare aus Leányvár oder Brigetio. Eine ähnliche Fibel ist auch aus der Sammlung im Museum Zaläu (Porolissum, Dacia) bekannt (GUDEA-LUCÄCEL 1979, 329, Nr. 54, Taf 5: 54). Die Kniefibeln mit Kopfkamm und verdicktem, verziertem oberem Bügelteil (Abb. 1: 3—4) werden in der sarmatischen Kultur „Kniefibeln des germanischen Typs" genannt. A. H. Vaday (VADAY 1989, 80-81, Abb. 13: 16-17) behandelt sie als Abart der Fibeln A. V, S. 9 und datiert sie nur allgemein ins 2. Jahrhundert (VADAY 1989, 66). Unserer Meinung nach sind sie nicht unter dem Einfluss der germanischen Kniefibeln entstanden; dagegen spricht ihre Kopfform und Verzierung. Nördlich der Donau treten die Fibeln mit verziertem oberem Bügelteil, aber ohne Kopfkamm (Abb. 1: 6-12), in zwei weit vom Limes entfernten Gebieten auf, abgesehen von drei Fibelfunden aus Drösing in Niederösterreich, Krasné und Zemplin in der Slowakei (Abb. 3). Es handelt sich hier um eine Konzentration an der unteren Weichsel und die zweite in Masuren und in Samland.

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