Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)

Dieter Quast: Byzantinisch-gepidische Kontakte nach 454 im Spiegel der Kleinfunde

Sehr deutlich wird die Herkunft aus dem Byzantnischen Reich bei einem Schnallentyp, von dem sich ein ritzverzierter Beschlag in Csongrád fand. Die Karte (Abb. 6) zeigt, daß vergleichbare Schnallen mit ovalem, ritz- und durch gepunzte Linien verzierten Beschlag im gesamten Mittelmeergebiet verbreitet war. Für die Datierung in die zweite Hälfte des 5. Jahrhundert ist vor allem das wandalische Frauengrab aus dem algerischen Bône von Bedeutung. Neben der Verbreitung deuten aber auch die Exemplare mit griechischer Inschrift auf byzantinische Herkunft. Bei der Fibeltracht sind natürlich die gepidischen Bügelfibeln vorherrschend. Nur vereinzelt sind Typen aus Werkstätten südlich der Donau vorhanden, z.B. die gegossenen Fibeln mit umgeschlagenem Fuß und Scheinumwicklung aus Hódmezővásárhely-Kishomok Grab 23 (CSALLÁNY 1961, Taf 224: 39). Schon die Verbreitung deutet auf eine Herkunft aus byzantinischen Werkstätten (UENZE 1992, 154-159 mit Abb. 8; 597, Fundliste 4; HARALAMBIEVA 1989, 36-40). Bedeutender ist ein Werkstattfund aus Drobeta-Turnu Severin an der Donau. Dort wurden 10 Halbfabrikate dieses Typs zusammen mit Halbfabrikaten byzantinischer Schnallen gefunden (BEJAN 1976). Wenden wir uns nun einem Bereich zu, der bei den Archäologen immer besonderes Interesse findet, den Waffen. Hier ist das Erkennen byzantinischer Formen besonders schwierig, denn zum einen sind z.B. Schwertklingen zumeist formal eher unspezifisch, zum anderen gelangten die relativ großen Objekte nur selten als Verlustfunde in den Boden. Für die Spangenhelme vom Typ Baldenheim ist eine Herkunft aus byzantinischen Waffenschmieden allerdings seit einigen Jahren allgemein anerkannt (WERNER 1988). Besonders die in den letzten Jahrzehnten ständig wachsende Zahl aus frühbyzantinischen Festungen unterstreicht das (Abb. 7). Bemerkenswert ist der Helm aus Heraclea Lyncestis (Abb. 8: 1), dem heutigen Bitola in Makedonien (MANEVA 1987; WERNER 1988, 524, Abb. 2). Das Stirnband war mit Münzbildern verziert, die auf Solidi der Kaiser Anastasius und Justinus I. zurückgehen und griechische Inschriften aufweisen. Es sind allerdings keine echten Münzabschläge. Ein vermutlich als typologischer Vorläufer zu wertender Helm aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde in einer spätantiken Festung bei Voivoda, im bulgarischen Sumen-Gebiet entdeckt (Abb. 8: 2) (VAGALINSKI 1998). Aus gepidischen Gräbern sind mindestens zwei Spangenhelme bekannt. In Szentes-Berekhát kamen aus den Gräbern 13, 15 und 40 Fragmente eines Helmes zutage. Ein vollständiger Helm stammt aus dem Grab von Batajnica. Leider sind die Gräber nicht präziser datierbar als allgemein ins 6. Jahrhundert.

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