Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)

Claus von Carnap-Bornheim: Das Waffengrab von Geszteréd (Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg) aus „germanischer" Sicht

vischen Waffengräbern bekannt ist. Das dichte Netz der Kontakte zwischen Germanen und Sarmaten, so wie es für die Zeit der Markomannen-Kriege vorausgesetzt werden kann, bestand somit vermutlich auch in spätsarmatischer Zeit weiter. Eine umfassende Interpretation des Grabes von Geszteréd dürfte diesen Aspekt keineswegs außer Betracht lassen 6 . Entsprechende Muster zeichnen sich für die jüngere römische Kaiserzeit auch bei reichen sarmatischen Frauengräbern ab (CARNAP-BORNHEIM 1998, 274-275), so daß das hier beschriebene Phänomen keineswegs singular ist. Die kürzlich in Neunheiligen (Kr. Unstrut-Hainich) gefundene Gußform einer sog. „sarmatischen" Fibel zeigt (WALTHER 1996), daß die Kontakte und Verbindungen zwischen Germanen und Sarmaten facettenreich und dynamisch waren. Hier vermittelt die archäologische Forschung gerade der letzten Jahre ein differenziertes Bild, das in den schriftlichen Quellen nur ansatzweise erkennbar wird. Der Ungarischen Tiefebene als zentraler Kontaktzone kommt bei den Verknüpfungen und Verbindungen zwischen Germanen und Sarmaten sicherlich die entscheidende Rolle zu. Hier sammelten sich jene Einflüsse, die aus dem Bereich der östlichen Kulturen nach Westen gelangten, von hier wurden sie nach Norden und Westen weitergeleitet. Die eindrucksvollen und historisch belegten Verhältnisse der Völkerwanderungszeit im Karpathenbecken finden ihre Vorläufer im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. in den hier nur ansatzweise diskutierten Beobachtungen zum Grabfund von Geszteréd. Grundlegende Fragen der interkulturellen Kontakten innerhalb des Barbaricums zwischen dem 1. und 4. Jh. n. Chr. werden durch Beziehungen zwischen Germanen und Sarmaten weit deutlicher beschrieben werden können, als es der Forschungsstand bislang erlaubt 6 In ganz ähnlicher Weise könnten einzelne Fundgegenstände aus dem kürzlich publizierten beraubten Waffengrab von Tiszalök­Rázompuszta interpretiert werden (MÉRI 2000). So etwa die Schwertaufhängung mit zwei röhrenförmigen Beschlägen (MÉRI 2000, Abb. 7-9, dazu die Riemenschnalle Abb. 7: 7), die ganz an germanische Baltei etwa aus Illerup erinnern (ILKJ/ER 1993, Abb. 145). Ganz allgemein scheinen die Funde von Tiszalök—Rázompuszta in die 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts zu datieren. Abb. 12 3 Bernsteinanhänger 1: Geszteréd (nach NAGY 1998), 2: Haßleben, Grab 8 (nach SCHULZ 1933, Taf. 8, 13), 3: Sackrau/Zakrzów, Grab 2 (nach GREMPLER 1888, 7, Taf. 2, 3) M. ca. 1:1

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