A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Képző- és iparművészet - Ferenc Mmatits: Das Porträt eines Nürnberger Patriziers in Budapester Privatbesitz

Ferenc Matits nalen Bildrahmen neben den Titelangaben auch ein Wappen hat (Abb. 5). Die Stiche von Leonart und Böner 7 haben anglei­chende Einstellungen miteinander und zeigen ähn­liche Bekleidung. Bei genauer Betrachtung der Werke fällt aber doch ein wesentlicher Unterschied auf. Irgendwie wirkt der Dargestellte auf der Fassung von Böner etwas jünger. Da zwischen den beiden Darstellungen lediglich eine Zeitdifferenz von einem Jahr liegt, könnte man vermuten, daß der Auftraggeber mit dem ersten Werk nicht zufrieden war, und daher etwa vom sel­ben Muster, d.h. aller Wahrscheinlichkeit nach vom Budapester Bild, eine erneute Kopie gemacht wer­den sollte. Es kann also angenommen werden, daß auf Gabriel Nützeis Wunsch das Bildnis beim Böner einen fröhlicheren, dem Originalwerk näherkom­menden Gesichtsausdruck erhielt. Ferner achtete nun der neue Stecher auf den spitzenbesetzten Hemdkragen, der nicht mit dickem Kragen ersetzt werden konnte. Außer der Wieder­gabe des strengen und ausgewogenen Antlitzes beruht die Übereinstimmung der Kompositionen des Malers und der Stecher auf der angleichenden Dar­stellung der Kopfhaltung und Bekleidung von Johann Nützel. In die weiße Rundspitze, die auf dem Stich etwas vereinfacht wurde, schmiegt sich sein mit grauem Haar und Vollbart geschmückter Kopf. Der Prunk­stab wurde auf den Kupferstichen nicht dargestellt, da dies nicht halbfigürliche Darstellungen, sondern Dreiviertelbildnisse sind. Diese Beschränkung wirkt sich auch auf die Posi­tion der Halskette und in noch gravierenderer Weise auf das Fehlen der Armpartien aus. Der Stich von Leonart zeigt die Kette allerdings nur in etwa drei­facher Verschlingung, sie ist also wesentlich kürzer. Bei Böner erscheint die Kette noch dünner. Panzers Verzeichnis führt noch die künstlerische Verewigung von Johann Nützel in einer anderen Kunstgattung an, nähmlich die Abbildung auf Medaille (WILL 1767.371., HABICH 1931. CCLXXVL). Dieses Bildnis, das in dem Buch von G. A. Will abgebildet wurde, zeigt den Ratsherrn im Profil (Abb. 6). Das Entstehungsdatum ist nun 1607, die dazugehörige Altersangabe gibt 63 Jahre an. Dies ergibt eine Differenz von 4 Jahren gegenüber den uns bekannten Lebensdaten von Johann Nützel. Im selben Buch wird noch eine andere Johann Nützel-Abbildung besprochen (WILL 1767-378., HABICH 1931. CCLXXV), und diese gibt als Alter 71 Jahre und als Ausstellungsdatum der Münze 1611 an, was mit unseren bisherigen Erkentnissen überein­stimmt. Abb. 6 Heinrich Knopf: Porträt von Johann Nützel auf einer Medaille (Reproduktion aus WILL 1767.) 6. kép Heinrich Knopf: Johann Nützel éremké­pen (Reprodukció WILL 1767. alapján) In dem selben Buch von Georg Andreas Will (WILL 1767.371.) finden wir paar Zeilen, die Johann Nützel gewidmet sind und unsere Kenntnisse über den Dargestellten mit wesentlichen persönlichen Angaben (WILL 1767.376.) bereichern: „Hanns Nützel, welchen die heutige Münze vor­stellet, war ein würdiger Enkel des eben angezeigten Caspar Nützeis. Sein Herr Vater, der auch Caspar geheissen, des altern geheimen Raths und Kriegs­herr, erzeugte ihn mit Frau Margaretha, einer gebore­nen Hübnerin. Er kam 1585 in den Rath, verwaltete ansehnliche Aemter und wurde endlich vorderster Losunger, auch Schultheiß der Reichsveste: in welcher Würde er 1620 gestorben. Wegen seiner großen Klugheit wird er billig unter die vorzüglich­sten Regenten unserer Stadt gerechnet. Seine Ge­mahlin war Felicitas Fürerin." Die in Nürnberger Urkunden erstmals 1272 erwähn­te Nützel Familie, die jahrhundertelang an der Gestaltung der Politik und des Lebens von Nürnberg beteiligt war, starb 1747 aus. Über eine Nützel'sche Kunstsammlung oder den Verbleib des Familienar­chivs, die Auflösung der Porträtsammlung der Fami­lie, ist nichts bekannt. Mit unserem Beitrag erhofften wir, ein bisher unbekanntes Bild von Johann Kreuzfelder zu veröf­fentlichen, das wahrscheinlich als Vorlage für Leonarts und Börers Johann Nützel Bildnisstiche diente. Unser Erwartung nach wird die Publizierung neue Impulse für die Rekonstruktion des mangelhaft bekannten Lebenswerk des Malers Johann Kreuzfelder führen. Literatur DOPPELMAYR 1730. Johann Gabriel Doppelmayr: Historische Nach­richten... Nürnberg 1730. HABICH 1931. Georg Habich: Die Deutschen Schaumünzen des Hiermit möchten wir uns für die Genehmigung der Wiedergabe der Abbildungen 5 und 6 bei den Zuständigen des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg recht herzlich bedanken. Dr. Peter Fleischman, der sich in seinem Beitrag über die Kunstsammlungen des Nürnberger Patriziats in dem 1994-er Ausstel­lungskatalog des Germanischen Nationalmuseums Kunst des Sammeins. Das Praunische Kabinett äußerte /S. 13-24/, teilte mir brieflich mit, daß von einer Nützel'schen Kunstsammlung jede Spur fehlt. 416

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