A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)
Régészet - Carol Kacsó: Das Depot von Satu Mare
Das Depot von Satu Mare vor. Die Spiralröllchen von größeren oder kleineren Dimensionen - wie das Stück Taf.VI.l - sind in den Depot - oder Grabfunden aller bronzezeitlichen Perioden vorhanden, darum haben sie keinen chronologischen Wert. Sie bilden, in Vergesellschaftung entweder mit mannigfaltigen Perlen oder mit verschiedenförmigen Anhängern, Brustschmucke (BONA 1960.198.ff., SCHUMACHER-MATTHÄUS 1985. 101.). Alle goldenen Lockenringe von Satu Mare gehören derselben Variante an, deren bezeichnendes Merkmal das noppenförmig zurückgebogene Ende ist. Sie ist in zahlreichen anderen Koszider-zeitlichen Funden vertreten: Alba Julia/Gyulafehérvár (HAMPEL 1904. Abb.8 auf der S.404), Kengyel (MOZSOLICS 1958. Taf.1,8), Säpänta/Szaplonca (POPESCU-RUSU 1966. Taf.83,5 - Bronzestück), Uzdborjád-Hangospuszta (HANSEL 1968. Taf.4,4-12), Velika-Vrbica/ Egyházaskér (GARASANIN 1954.Taf.2,3), Verbicioara (ZAHARIA 1959. Abb.7,7), Zsadány-Orosipuszta (KOVÁCS 1986. Abb.2,4-5). Diese Variante, wie übrigens auch andere Lockenringvarianten, erschien schon in den der Koszider-Zeit vorangehenden Perioden (KOVÁCS 1994.184. - Fundliste mit Literatur) und blieb auch danach noch eine gewisse Zeitspanne in Gebrauch (MOZSOLICS 1958.262, ZAHARIA 1959.121, KOVÁCS 1976). ^ Die jüngeren Lockenringe unterscheiden sich klar von den älteren, da die Mehrzahl von ihnen innen hohl und aus Blech hergestellt wurde. Diese von mehreren Autoren (MOZSOLICS 1958., MOZSOLICS 1968.20., MOZSOLICS 1988.36., TROGMAYER 1967. 18.ff., KOVÁCS 1976., KOVÁCS 1979-72., KOVÁCS 1986.40., KOVÁCS 1994.182., SZATHMÁRI 1982.105., NEUGEBAUER-MARESCH-NEUGEBAUER 1989127.) unterstrichene technologische Innovation setzte sich angefangen mit der Koszider-Zeit durch. In derselben Zeit vermehrte sich die Anzahl der Depots, welche die Kombinationen der Bronze- und Gold-, Bronze- und Bernstein-, bzw. Bronze-, Goldund Bernsteingegenstände kennzeichnen. Der Bernstein im Karpatenbecken stammte aus dem Ostseegebiet (BÁTORA 1995.190.f-). Ins südliche Areal der Koszider-Funde, dem das Depot von Satu Mare angehört, gelangte er entlang der Theiß, wahrscheinlich durch die Vermittlung der spät-Otomani-Füzesabony Bevölkerung. Ebenso wie in den Funden von Kölesd (MOZSOLICS 1967. Taf.31-33) und Obere Remete-Höhle (MOZSOLICS 1988.), kommen auch in jenem von Satu Mare die Bernsteinperlen zusammen mit Anhängern und goldenen Lockenringen vor. In den Depots von Kötegyán (KOVÁCS 1968.) und Bölcske (MOZSOLICS 1967. Taf.34), ebenfalls mit Anhängern und Bernsteinperlen, befanden sich statt der Lockenringe goldene Perlen bzw. durchlochte Hirsch- und Hundezähne. Ähnliche Kombinationen wiederholen sich in den zeitgenössischen oder früheren Frauengräbern, wie Szőreg, Gr. 2 (FOLTINY 1941.4.f. Taf. 19,13-26,29), Hernádkak, Gr. 110 (BONA 1975.150. Taf. 164,1-15), Tiszapalkonya, Gr. 8 (KOVÁCS 1979-60.f. Abb.4). Diese Tatsache weist noch einmal darauf hin, daß es zwischen den Depotinhalten und den Gräberausstattungen einen engen Zusammenhang gab. Gemäß allen typologischen und chronologischen Analysen, gehört der Fund von Satu Mare den früheren Koszider-Depots an und wird an der Beginn des zweiten Abschnittes der rumänischen Mittelbronzezeit (VULPE 1970.5.) datiert. Dieser Abschnitt entspricht etwa dem Anfang der Stufe Mozsolics B III b, bzw. der Stufe Hansel MD I. Die kulturelle Eingliederung des Depots stößt auf gewisse Schwierigkeiten, da eine klare Darstellung über die mittelbronzezeitliche Entwicklung in der Zone des Fundortes noch fehlt. I. Berkeszi (BERKESZI 1908.141.L) führt an, daß das Museum in Temeschwar zwischen Oktober 1907 und August 1908 folgende Gegenstände von Satu Mare erworben hat: einen kleinen Bronzemeißel, ein Bronzespiralarmband und neue, mehr oder weniger verzierte kleine Tassen aus Ton, sehr ähnlich jenen von Vatin. Über eine Siedlung oder ein Gräberfeld der Vatin-Kultur in Satu Mare sprechen G. Childe (CHILDE 1929.287.) und D. Popescu (POPESCU 1944.135.). Die Ausgrabungen, die M. Moga in dieser Ortschaft nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt hat, 11 blieben bis heute unveröffentlicht. T Soroceanu (SOROCEANU 1991.40, Taf. 47,3-4, Taf.85, 1,8,10,12) publiziert mehrere Keramikstreufunde von Satu Mare, die ebenfalls im Museum in Temeschwar aufbewahrt werden. Einige sind zweifellos vom Mures/Maros-Faktur, aber wenigstens ein Gefäß, u.zw. die Kanne Taf.85, 6, stellt sehr wahrscheinlich eine Hinterlassenschaft der Hügelgräberkultur dar. Diese hat eine gute Entsprechung in einer Kanne (Taf.LX), die auch aus Satu Mare stammt und sich im Museum in Vrsac befindet. Leider fehlen jedwelche Angaben bezüglich ihrer Fundumstände und genauen Fundstelle. Beide Gefäße sind vermutliche Beweise des Vorhandenseins einer HGK-Station in Satu Mare, die schon in die Spätbronzezeit datiert wird. Wenn nach dem relativ spärlichen mittelbronzezeitlichen Keramikmaterial von Satu Mare geurteilt wird, kann einstweilen keine sichere Schlußfolgerung betreffs der kulturellen Zugehörigkeit der Gemeinschaft, die das Depot niedergelegt hat, gezogen werden. Diese gehörte entweder zur Mure§oder Vatin-Bevölkerung. Übersetzt vom Autor 10 Bernsteinfunde im Banat sind noch aus den Siedlungen von Pecica (ROSKA 1912.l6,Abb.22,2) und Vatin (MILLEKER 1908.188) bekannt. 11 Einige Daten hinsichtlich dieser Ausgrabungen, die aber die kulturelle und chronologische Stellung der Funde nicht erleuchtet haben, erfuhr ich von Herrn F. Gogältan. 17