A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 37-38. - 1995-1996 (Nyíregyháza, 1997)
Régészet - János Dani: Neue Beiträge zu den Bestattungen der Nyírség-Kultur
János Dani Nyír(Nir)-Kultur gehört, allerdings vermutlich zu einer späteren Phase der Kultur oder zu der in Richtung Ottomány weisenden Übergangsphase. Seiner Ansicht nach spielt das Gräberfeld also eine wichtige Rolle in der Herausbildung der Ottomany(Otomani)-Kultur (BADER 1982.33.). Németi und Roman behandeln es als Teil der „PreOtomani"-2eit und ordnen es der Nyir(Nir)-Kultur zu (ROMÁN-NÉMETI 1986.210. nr.IIL.Fig. 9), geben allerdings später eine exaktere Einordnung: es gehört zur Phase IIb der Kultur (ROMÁN-NÉMETI 1989.246; ROMÁN-NÉMETI 1995.29). Kacsó datiert es in den von ihm Ottomány(Otomani) la genannten Zeitraum, hält aber die Einflüsse der Nyírség im Gräberfeld für zweifelsfrei (KACSÓ 1972.41.). István Bona setzt zwei Urnengräber des Gräberfeldes (hier weiß man nicht, an welche zwei Gräber er denkt, da er sich in Anm. 92 auf die Gräber 62 und 64 bezieht, alle Gräber jedoch unter den Nr. 1962 und 1964 laufen) in die II. Phase der Nyírség-Kultur, während er die übrigen Gräber unter den Brandgräbern der Ottomány-Kultur behandelt (BONA 1993.77, 79. Anm. 72, 92, BONA 1994.29.). Kántorjdnosi-Pénzveiem (KALICZ 1968.68. nr. 91.,73.) Auf dem Sandhügel wurde ein Urnengrab gefunden. Die Asche befand sich in einem Topf mit breiter Mündung, dessen oberes Teil leider fragmentiert war (KALICZ 1968.Taf. XV/12). Auch Bona ordnet das Grab der Nyírség-Kultur zu (BONA 1993.77.). Kótaj-Rókalyuk (KALICZ 1968.67. nr.66.,73.) 1921 fand der pensionierte Notar Károly Fülöp in seinem in der Flur Rókalyuk befindlichen Weingarten ein LIrnengrab. Von dem verbrannte Gebeine enthaltenden amphorenförmigen Gefäß blieb nur der untere Teil erhalten (KALICZ 1968.Taf. XV/6). Bona behandelt das Grab unter den Bestattungen der Nyírség-Kultur (BONA 1993.77.). Mezőfény (Foieni) (NÉMETI 1969.63.Pl XVII/1,2.) Im Ergebnis einer Sondierungsgrabung stieß man 1966 auf ein Urnengrab. Die Verfärbung konnte nicht beobachtet werden, es lag 70 cm tief unter der Oberfläche. Eine mit Buckeln und Rillen verzierte Urne barg die Asche, die mit einer bikonischen, unverzierten Schüssel zugedeckt war. Laut Németi, der das Grab publizierte, läßt es sich in die Nyírség-Kultur oder den Anfang von Ottomány (Otomani) I. datieren (NÉMETI 1969-66.). Später wurde es von Roman und Németi der Nyir(Nir)-Kultur zugeordnet (ROMÁN-NÉMETI 1986.210-21 l.Fig. 9), und zwar in die Phase II der Kultur (ROMAN-NÉMETI 1989.246.). Bader hält es für zur „Vor-Phase" der Nyir(Nir)-Kultur gehörend (BADER 1978.23., BADER 1982.27.). Im Gegensatz dazu datierte Kacsó das LIrnengrab in die Phase Ottomány (Otomani) I (KACSÓ 1972.39-), und der gleichen Meinung ist auch István Bona (BONA 1993.79.). Oros-Belterület (KALICZ 1968.68. nr.87,74.) Bei Straßenbauarbeiten wurde ein Urnengrab gefunden, das auch Bona erwähnt (BONA 1993.77.). Die Urne hat einen konischen Boden, ausladenden Körper, schmalen Hals und am Treffpunkt von Schulter und Hals kleine Henkel (KALICZ 1968.Taf. XVI/9, KALICZ 1984.113.Taf . XXVII/5.). Piskolt-Homokbánya (Piscolt-Nisipärie) (NÉMETI 1979-527-536.) 1968 stieß man auf ein Asche beinhaltendes vereinzeltes LIrnengrab. Die Urne ist ein großer Topf' unter dessen Rand eine plastische, gegliederte Rille umläuft (NÉMETI 1969-63-P1.XVII/6, NÉMETI 1979-Fig. 1/4). Bei Ausgrabungen in einem laténezeitlichen Gräberfeld wurden zwischen 1970-1977 auch 6 Brandgräber mit Linien gefunden (Gräber 33, 65, 74, 90, 121 sowie ein verwüstetes Grab in Sektor C). In bezug auf die kulturelle und chronologische Einordnung des Gräberfeldes sind die Meinungen der Forschung sehr abweichend. 1969 datierte Németi das (damals noch einzige) LIrnengrab, zusammen mit dem Grab von Foieni/ Mezőfény, in die Nyírség-Kultur oder den Anfang der Phase Ottomány (Otomani) I (NÉMETI 1969.66.). Zehn Jahre später vertrat er (im Rahmen der Veröffentlichung der übrigen Gräber) die Ansicht, daß sich die Gräber aufgrund des Keramikmaterials eher der MakóKultur und nicht der Nyir(Nir)-Kultur zuordnen ließen (NÉMETI 1979.534.); dieser Meinung pflichtete auch Roman bei (ROMÁN-NÉMETI 1989.245.). Bader meint (obwohl er zugesteht: für einen Großteil der Gefäße gibt es eindeutig Makó-Parallelen), daß die Gräber zu der Makó-Elemente beinhaltenden „Vor- oder Frühphase der Nir-Kultur" gehören und gleichaltrig mit der Makó-Kultur sind (BADER 1982.25..27.). István Bona setzt sie unter die Gräberfelder der Phase II der Nyírség-Kultur (BONA 1994.29.). Szalacs-V\&d hegy (Sálacea-Dealul Vida) (ORDENTLICH 1972.79.) Eine nahe Parallele zu der Asche enthaltenden zweihenkeligen Urne (ORDENTLICH 1972.Pl . XII/5) kam in einem Grab des Gräberfeldes Ciumesti/ Csomaköz zum Vorschein (ORDENTLICH-KACSO 1970.Grab M. 2/1964, Fig. 3/1); aufgrund dessen datierte man sie in die Phase Ottomány (Otomani) I (ORDENTLICH 1972.79-). Bader erwähnt das Einzelgrab ebenfalls als eine vom Einfluß der Nyir(Nir)-Kultur zeugende Bestattung, behandelt es aber bei den Bestattungen der Ottomany(Otomani)-Kultur (BADER 1978.24.,39.). Roman und Németi hingegen ordnen das Grab der Nyir(Nir)-Kultur zu (ROMÁN-NÉMETI 1986.212. Fig. 9), genauer gesagt deren Phase II (ROMÁN-NÉMETI 1989.246; ROMÁN-NÉMETI 1995.29.). Szaniszló-\\om.okbí\nyi\ (Sanisláu-Nisipárie) (NÉMETI 1969.63-64.) In den Jahren 1967 und 1968 stieß man bei Grabungen in einem hallstattzeitlichen Gräberfeld auf 2 Brandgräber (M.51, M.6l) sowie ein Grab mit Skelett in Hockerstellung (M.52). Die LImrisse von Grab 51 konnten nicht beobachtet werden, es lag 1,05 m tief unter der Oberfläche. Ein 54 A Jósa András Múzeum Évkönyve 1997