A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)

Róbert Kertész–Pál Sümegi–Miklós Kozák–Mihály Braun–Enikő Félegyházi–Ede Hertelendi: Mesolithikum in nördliche Teil der Grossen Ungarischen Teifebene

KERTÉSZ-SÜMEGI-KOZÁK-BRAUN-FÉLEGYHÁZI-HERTELENDI bettenablagerungen (KOZÁK 1992., KOZÁKNÉ-KO­ZÁK 1981.) des Flußgezweigs der Zagyva und Tárna (MIKÉ 1991., SÜMEGI 1991.a., SÜMEGI 1991.b., SÜME­GI 1993-, URBANCSEK 1961.), der mineralogisch-petro­graphischen Verhältnisse und der hydrothermalen Erscheinungen der naheliegenden vulkanischen Mit­telgebirge (KUBOVICS-PANTÓ 1970, MÁFI 1965/66, MÁFI1964/79, VARGA 1975, VARGÁNÉ 1973. usw.) als die potentiellen Herkunftsorte. Unsere Arbeit präzisier­ten wir durch Geländebegehungen, Probensamm­lungen, vergleichende Materialuntersuchungen. Das einzige Exemplar aus Obsidian ist ein 20 mm langer Kegelkernstein, dessen Gewicht 2,56 g be­trägt. Auf einer seiner Seiten läßt sich seine ursprüng­liche Oberfläche in einem schmalen, 6 mm breiten Streifen studieren, es handelt sich um eine korrodier­te, feinporöse matte Oberfläche. Am bearbeiteten Teil ist sein Material dunkelgrau bis schwarz, an den Kanten etwas durchschimmernd. In seinem dichten Glasmaterial können 3-4 winzige Stückchen verhält­nismäßig frischen, weißen Feldspats beobachtet wer­den. Seine Oberfläche ist nicht patiniert. Andesit ist im Steininventar gleichfalls nur einmal vertreten. Der flache, elliptisch erodierte Flußkiesel ist auf einer Seite angebrochen, sein Durchmesser beträgt etwa 40 mm, seine Dicke 8 mm. Die Form des Kiesels wurde durch seine ursprüngliche Lostren­nung bestimmt, die durch seine planparallele Cha­rakteristik und die in seinem Inneren verlaufenden parallelen Trennungs- und Verwitterungsoberflächen gut definierbar ist. Seine Außenseite ist von einer fast 1 mm dicken aschgrauen Verwitterungshülle überzo­gen, auf seiner Oberfläche zeigen sich schlecht er­kennbare Schleifspuren. Die frische Bruchfläche ist rötlich-bräunlich, dunkelgrau-grauschwarz. Sein Ge­webe ist pilotaxitisch-porphyrisch, es hat einen orientierten Fließcharakter. Sein herrschender farblo­ser Mengteil ist der in zwei Generationen erscheinen­de, ortsweise zonenhafte, idiomorph zerlegte Plagio­klas, dessen größte Exemplare bis zu 1,5 mm groß sind. Der zerlegte und mit Limonit stark durchtränkte farbige Mengteil des glasigen Grundstoffes ist sehr schlecht erhalten, opazitisch, dessen wenige, kleine Bruchstücke sind durch Limonit gänzlich verfärbt, im Schliff unidentifizierbar. Das einzige größere abgebro­chene Exemplar auf der Oberfläche des Kiesels scheint aufgrund eines schlecht definierten Spaltungswinkels ein zerlegter Amphibol oder amphibolisierter Piroxen zu sein. Demnach kann es sich bei diesem Gestein um Amphibolpiroxenandesit handeln. Innerhalb der Quarzitflintsteingruppe ist der Anteil des Hydroquarzits und des Geysirits verschwindend gering und ziemlich unklar bestimmbar. Die Hydro­quarzite scheiden aus den in den Rissen der Gesteine hinaufströmenden Termallösungen aus, z. T. als Im­prägnation, z. T. als Spaltfüllung. Die herauslaugen­de-herauslösende Wirkung der Lösungen kann sehr stark sein, der Kristallquarz, die Chalzedonarten und die Opalvarianten bzw. deren gefärbte Übergänge können durch die Durchtränkung des zurückblei­benden Gewebes und der tonigen Matrix und durch die Ausfüllung der Spalten und Höhlungen in großer Variabilität, teils massenhaft, teils rythmisch ge­schichtet erscheinen. Ihre kleinen Stücke sind vom Material der echt geschichteten limnischen Aus­scheidungen schwer zu unterscheiden. Die Geysirite sind aus den regelmäßigen Lösungausströmungen stammende oberflächliche, geschichtete Flintstein­sinter, die ebenfalls Chalzedon- und Opaltreifen, dazwischen gelagerte Linsen, mit Eisen gefärbte Bän­der, Flecken enthalten. Ihre natürlichen Oberflächen erscheinen oft als „schaumig", sie betten fremdes Schuttmaterial ebenso ein wie die limnischen Aus­scheidungen und Gangausfüllungen. Im Flintsteinin­ventar von Jászberény beträgt ihr Gesamt höchstens 5%. Ihre Anwesenheit war vor allem da anzunehmen, wo die rhytmischen Ausscheidungen nicht schichtar­tig, sondern auf gekrümmten, unregelmäßigen Ober­flächen vorkommen; wo die Menge der tonigen Matrix dominiert bzw. deren Charakter die aus den zahlreichen heimischen Vorkommen bekannnte Typcharakteristik zeigt. Oft kommen solche kleinere Aushöhlungen vor, deren Wände von grauweißem gestreiften Chalzedon bzw. an einigen Orten von sehr kleinem Quarzkristall bedeckt sind. Im 95-97 Prozent der Steinindustrie ausmachenden Limnoquarzit herrschen grundlegend zwei Minera­lien vor, das Limnoopalit und das Limnochalzedonit, aber es erscheinen auch deren aufeinander geschich­tete, verflochtene Typen, sowie ihre mit Ton, Limonit, Bimsgrus und biogenen Komponenten kontaminier­ten Varianten. Die Limnoopalite sind vorwiegend gelblichbraun, braun, leicht durchschimmernd. Ihr Material ist stabilisierte Kieselsäure, deren adsor­bierter Wasserinhalt im luftrockenen Zustand 0,36­0,37%, sein Spaltwasser 1,06-1,11% ist. Für sie ist eine sehr feinkörnige, mosaikhafte Devitrifikation im all­gemeinen charakteristisch, also eine Umwandlung in Opal-Christobalit, die sich der sog. „Unter"-Christo­balitstruktur annähert. Die Farbe der Limnoopalite verbleicht mit fortschreitender Devitrifikation und wird grauer. In einigen Schichten trübt eine fein verteilte tonige (Montmorillonit?) Einwaschung die Limnoopalite, bzw. sie sind in wenigen Fällen durch eisenhaltige Ausscheidungen in kleineren Flecken, Linsen, in sehr dünnen Schichten rot gefärbt. Das Opal-Christobalitmaterial ist vorwiegend mikroge­schichtet, selten wird es durch sehr kleine, z. T. eingelöste, unbestimmbare Gerüstbruchstücke und durch Gewebeüberreste von Wasserpflanzen ab­wechslungsreicher. Die Menge der Steinobjekte aus Limnochalzedonit ist im Vergleich zu der der Opalite untergeordnet. Das Material des Chalzedonits ist makroskopisch vor allem blaugrau oder bläulich grauweiß, seltener graubraun oder hornartig, im all­gemeinen undurchsichtig oder schwach durchschim­24 Jósa András Múzeum Évkönyve 1994

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