A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)

Róbert Kertész–Pál Sümegi–Miklós Kozák–Mihály Braun–Enikő Félegyházi–Ede Hertelendi: Mesolithikum in nördliche Teil der Grossen Ungarischen Teifebene

Mesolithikum im nördlichen Teil der Großen Ungarischen .. solithischen Mikrogruppen in die Nordtiefebene er­möglichten. Zur gleichen Zeit förderten die ins Zen­trum der Großen Ungarischen Tiefebene reichenden günstigen ökologischen Korridore, welche längs der Flußufer entstanden, nicht nur die Migration der mesolithischen Jäger in Richtung Süden-Südosten, sondern denselben Weg benutzte auch die frühe neolithische Körös-Cris-Bevölkerung während ihrer Migration vom Balkan in die Tiefebene in nördlicher Richtung. So ist es gesetzmäßig, daß die Fundorte der ungarischen Nordtiefebenen-Mesolithindustrie ent­lang der nördlichen Grenze der Körös-Cris-Kultur räumlich nur einige Kilometer von den nördlichsten frühen neolithischen Fundorten entfernt liegen. Zeit­lich unterscheiden sich das C Datum des Fundortes Gyálarét-Szilágyi major - 7.090±100 B.P. (KOHL­QUITTA 1963.299-300.) - im südlichen Gebiet der Großen Ungarischen Tiefebene, welcher zur älteren Periode der Körös-Kultur gehört, und das Alter des in die Spätphase der ungarischen Nordtiefebenen­Mesolithindustrie gehörenden Fundortes Jásztelek I nur wenig (KERTÉSZ 1994.b.27., KERTÉSZ 1994c). Die Radiokarbondaten des Fundortes Jászberény I, der in einen älteren chronologischen Horizont als der spätmesolithische Fundort von Jásztelek einzuord­nen ist, betragen 8.030±250 B.P. und 7.350±80 B.P. Aufgrund der geographischen und chronologi­schen Lage der Fundorte der ungarischen Nordtief­ebenen-Mesolithindustrie sowie der technomorpho­logischen und Grundstoff analyse der Steinindustrien ergab sich eine reale Möglichkeit der Untersuchung der konkreten Beziehungen zwischen dem Mesoli­thikum und dem Neolithikum in dieser Region. Von diesem Gesichtspunkt aus verdienen die Steinin­dustrien der Fundorte der frühen Zeitperiode des Linienbandkomplexes besonderes Augenmerk. Das Steininventar des Fundortes Budapest-Aranyhegyi út (BÍRÓ 199D, der in den älteren Abschnitt der mit­teleuropäischen Linienbandkeramik gehört, enthält noch mehrere archäische Elemente, die durch uns auch in der ungarischen Nordtiefebenen-Mesolithin­dustrie nachgewiesen wurden. Die Körös-Cris-Kultur hatte andere Ursprünge und Beziehungen als die ungarische Nordtiefebenen-Mesolithindustrie. So zei­gen die typotechnologischen Eigenschaften und die Rohstoffstruktur der Steinindustrien der Fundorte Méhtelek-Nádas (CHAPMAN 1987., KACZANOWSKA­KOZLOWSKI 1987, STARNINI 1994.), Endrőd 39 (KACZANOWSKA et al. 1981, ) und andere Tenden­zen als die jazygischen mesolithischen Steininventare (KERTÉSZ 1994.b.27, KERTÉSZ 1994.c). Auf der Grundlage unserer Forschungen in Jazy­gien läßt sich in der Großen Ungarischen Tiefebene der der frühneolithischen Körös-Cris-Kultur unmittel­bar vorausgehende bzw. mit dieser teilweise zeitad­äquate Zeitraum des mittleren und späten Meso­lithikums in neuem Zusammenhang sehen. Die zur Verfügung stehenden Daten erlauben die Feststellung, daß auch das nördliche Tiefland gleichwertig in die urgeschichtlichen Vorgänge einbezogen war, welche sich in der zweiten Hälfte der borealen Periode und am Anfang des Atlantikums in Mitteleuropa abspielten. Die Lösung der Problematik der Kontinuität zwischen der ungarische Nordtiefebenen-Mesolithindustrie und der Alföld-Linienbandkeramik erfordert jedoch noch wei­tere Forschungen. 3 Die finanziellen Voraussetzungen unserer Jazygiensforschungen wurden von der "Stiftung für die urgeschichtliche Forschung Jazygiens" (MOL AG Szolnok; OTP Bank AG Szolnok; Tisza Klub Szolnok; Alföld Projekt Kecskemét; Stadtverwaltung Jászberény PROFEXT GmbH Jászberény; Kühlschrankfabrik LEHEL Jászberény; TOPÁN GmbH Budapest; die Stiftung "Für Jazygien"- Budapest) und der Ungarischen Kreditbank AG gesichert. Wir bedanken uns für ihre Unterstützung. Jósa András Múzeum Évkönyve 1994 33

Next

/
Oldalképek
Tartalom