A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)

Róbert Kertész–Pál Sümegi–Miklós Kozák–Mihály Braun–Enikő Félegyházi–Ede Hertelendi: Mesolithikum in nördliche Teil der Grossen Ungarischen Teifebene

Mesolithikum im nördlichen Teil der Großen Ungarischen .. Einbettungstiefe. Es gibt aber auch eine andere Mög­lichkeit der Entwicklung gewisser Patinahüllen, näm­lich die, daß die mesolithischen Jäger des Lagers in Jászberény von vornherein patiniertes Grundmaterial sammelten und wegen dessen verhältnismäßig gro­ßer Festigkeit die Hülle nicht entfernen wollten. Dafür spricht, daß die bearbeitete Oberfläche des homogenen opaliten Rohstoffes auf bestimmten Exemplaren von einer in einer Richtung keilartig sich verdünnenden Patinaschicht überzogen ist, die sich in Richtung der Verdünnung in eine völlig patinalose Oberfläche umwandelt. Das ist nur so denkbar, daß von vorherein ein stark patinierter, aber als Kernstein noch brauchbarer Brocken asymmetrisch bearbeitet wurde. Darauf weisen auch die Absplisse hin, deren ursprüngliche, äußere Seite von einer dickeren, die Innenseite von einer dünneren Patinaschicht belegt wird, in deren Innerem hellbraune Limnoopaliten zu finden sind. Hier ergibt sich logisch die Annahme, daß sich die Patina der inneren Seite während der Einbettung nach der Bearbeitung ausbildete, die äußere Seite indessen schon früher in irgendeinem Maße eine Patinaschicht hatte. Diese Aussage wird auch durch die solcherart asymmetrisch patinierten Exemplare bestätigt, bei denen die ursprüngliche Patina auf den unberührten Oberflächenteilen der Geräte mehrmals so dick ist, als die Patina der bearbeiteten Oberflächen nach der Bearbeitung. An zwei Exemplaren waren auch solche, aus der ursprünglichen Zerkleinerung stammende natürliche Kanten zu sehen, auf denen auf Flußtransport hin­weisende Erodierung, Abrundung beobachtet wer­den konnte. Die Kernsteine, Abschläge und Absplisse bewei­sen, daß die bedeutende Mehrzahl der Steinindustrie vor Ort hergestellt wurde. In der Grundmaterial­zusammensetzung des Werkzeugreservoirs des Jä­gerlagers von Jászberény dominieren die Quarzite, während die weiter entfernt liegenden Rohstoffe nur eine untergeordnete Rolle spielen. An den auf der Oberfläche gesammelten Steinindustrieobjekten des Fundortes Jászberény I führten wir petrographische Untersuchungen durch (KERTÉSZ et al. 1994.). Das untersuchte Steininventar bestand aus 597 Stück Flintsteinen, deren Durchmesser höchstens 5-56 mm betrug. Ihr Gesamtgewicht ist in luftrockenem Zu­stand 2004,8 g. Ihre Verteilung bezüglich der stoffli­chen Qualität ist nach Namen, Anzahl, Gewicht und größtem Durchmesser die folgende: Obsidian: 1 Stück (0,17 Stück %) 2,56 g (0,13 Gewicht %) 20,0 mm Andesit: 1 Stück (0,17 Stück %) 17,73 g (0,88 Gewicht %) 40,0 mm Quarzit: 595 Stück (99,7 Stück %) 1984,51 g (98,99 Gewicht %) 5,0-60 mm Insgesamt: 597 Stück (100 Stück %) 2004,80 g (100 Gewicht %) 5,0-60,0 mm Unter der Sammelbezeichnung Quarzit wird hier eine aus hydrothermalen Lösungen mit niedriger Temperatur ausgeschiedene Flintsteingruppe ver­standen, in der mehrere Typen von Ausscheidungen, die mit Vulkanismus und Postvulkanismus zusam­menhängen, potentiell gegeben sind: gangausfüllen­der und Impregnationshydroquarzit, Geysirit, littoral oder limnisch abgelagerter Limnoquarzit (Limnopo­lit, Limnokalcedonit). Diese Varianten sind in einer genetischen Reihe miteinander verknüpft, sie kom­men oft zusammen vor, ihre Charakteristika zeigen Überdeckungen; ineinander verflochtene kristallini­sche, kriptokristallinische, quasi-amorfe und amorfé Strukturen sind für sie charakteristisch. Entsprechend der Abwechslung ihrer Entstehungsumgebung und entsprechend der Vielfalt der die Ausbildung be­gleitenden und störenden Erscheinungen, Verunrei­nigungswirkungen sind ihre Farbe, ihre Reinheit, ihre schichtlich-gestreifte Struktur außerordentlich varia­bel (FÉLEGYHÁZI 1967., JANTSKY 1966., KOCH 1985. usw.). Weitere Hindernisse ihrer Unterschei­dung: sie können nicht einmal in ihrem frischen Schutt völlig genau abgesondert werden, zu ihrer Bestimmung verfügen wir über keine nicht beschä­digenden Untersuchungsmethoden, und das Material der ohnehin winzigen, 6-60 mm - in der Mehrzhal 10-35 mm - großen Geräte von kleinem Gewicht patinierte unterschiedlich. Unseren Erfahrungen und den Daten der Fachliteratur nach (BIRÓ-DOBOSI 1991., BIRÓ-PÁLOSI1986., BIRÓ et al. 1984., DOBO­SI 1978.) ermöglichen weder die mikroskopischen, noch die modernsten zerstörungschemischen und technischen Analysen die ortsspezifische geochemi­sche Bestimmung der Exemplare oder Gruppen einer solch heterogenen Probengruppe. Zur Bestimmung des Herkunftsorts bleibt also eine traditionellere de­duktive Annäherung, die vergleichende und aus­schließende logische Analyse, unter potentieller Be­rücksichtigung der Quellenorte. Das oben Genannte berücksichtigend ließen sich Zerstörungsanalysen nur in beschränkter Zahl durch­führen, darüber hinaus mußten wir orientierende mikroskopische, termoanalytische und Röntgenun­tersuchungen zu Hilfe nehmen, deren Ergebnisse als Grundlage der Gruppierung dienten, um danach die Quarzittypen zu vergleichen, mit einer gründlichen stereomikroskopischen Untersuchung abzusondern und zu charakterisieren. Gleichzeitig stützten wir uns auf die geologische Untersuchung der Umgebung des Steingerätefundortes, der Schuttkegel- und Fluß­Jósa András Múzeum Évkönyve 1994 23

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