A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)
Róbert Kertész–Pál Sümegi–Miklós Kozák–Mihály Braun–Enikő Félegyházi–Ede Hertelendi: Mesolithikum in nördliche Teil der Grossen Ungarischen Teifebene
Mesolithikum im nördlichen Teil der Großen Ungarischen .. beckens zurückgedrängt wurden. Zu gleicher Zeit erscheinen aber die Arten, die sich nach der Periode des unteren Wurms (HERTELENDI et al. 1993.) am Anfang des Holozäns wieder verbreiten (Lithoglyphus naticoides, Vertigo antivertigo, Vertigo angustior). Wir meinen, daß sich diese Faunavermischung gegen Ende des Pleistozäns - Beginn des Holozäns, etwa zwischen 12.000-10.000 B.P. abspielte, und sie gleicht außerordentlich der Vermischung der Faunaelemente verschiedenen Alters, die für die Bajót-Periode der Wirbeltierfauna charakteristisch ist (JÁNOSSY-KORDOS 1976., KORDOS 1977.223-228., KRETZOI 1957.16-21., KRETZOI-VÉRTES 1965.141.). Die von uns erfaßte und dokumentierte Grenzfauna ist noch von der Sandgrube in Tószeg (HERTELENDI et al. 1993.) und der Ziegelei in Körösladány (KROLOPPSZÓNOKI 1982.17.) bekannt. Die statigraphischen Schichten, die in Jazygien (Vertigo geyeri - Vertigo antivertigo Zonule) und im Donau-Theiß-Zwischenstromland (Valvata pulchella - Lithoglyphus naticoides Zonule) freigelegt wurden (SÜMEGI 1991.a.), sind also keine isolierten Erscheinungen, sondern Einheiten, die auch zur biostratigraphischen Korrelation größerer Gebiete geeignet sind. Am Wohnfleck y des Fundortes Jászberény I wurden zwischen 1990 und 1993 vier Ausgrabungen durchgeführt. Die archäologisches Quellenmaterial enthaltenden Schichten legten wir nach der mikrostratigraphischen Methode frei. Im Ergebnis der vierjährigen Ausgrabungsarbeit durchforschten wir die mesolithische Kulturschicht in der Schicht C bis jetzt insgesamt in der Größe von 110 m , unter Präparierung von 4-6 Freilegungsoberflächen. Die zoologischen und Flintsteinsfunde der Schicht C charakterisierten die horizontale Verbreitung und die verschiedene Konzentration der Quellengruppen. Neben der freigelegten Steinindustrie und den Faunaresten fanden wir in der mesolithischen Kulturschicht Ockerschollen und Holzkohlestückchen. Spuren, die auf Wohngruben und speziell Feuerstellen hinweisen, konnten wir während der Ausgrabung nicht beobachten. Die Schicht C - in deren oberem Teil sich die mesolithischen Erscheinungen im Durchschnitt in der Höhe von 89,5 m über dem Meeresspiegel konzentrierten - endete am süd-südwestlichen Teil des Abschnitts, sich dem Flussbett der Ur-Zagyva nähernd in einem sanften Hang (Abb. 9). Am Rande dieses ehemaligen Ufers ließ sich die Ausbreitungsgrenze der horizontalen mesolithischen Ansiedlung bestimmen. Dort, wo sie am Grund des Ufers etwa 0,5 m tiefer, in der Höhe von 89 m über dem Meeresspiegel weiter verläuft, war die Schicht C archäologisch bereits steril. Das typologisch ausgesprochen bunte Steininventar der Schicht C am Fundort Jászberény I besteht überwiegend aus Mikrolithen, die mit einer weißen Patina bedeckt sind. Die Typologie der mesolithischen Steingeräte ist in Ungarn noch nicht zufriedenstellend ausgearbeitet. Der Klassifikation der lithischen Industrie von Jászberény liegen die von BARRIERE et al. (1969-, 1972.), DEMARS-LAURENT (1992.), ROZOY (1978.) und TLXIER (1963.) publizierten typologischen Systeme zugrunde (KERTÉSZ 1992.b.). Typenverzeichnis (KERTÉSZ 1994.b.l6., KERTÉSZ 1994.C): - grattoir sur bout de lame, long (T.II.13) - grattoir sur éclat retouché (T.II.12) - grattoir ungiforme sur éclat (T.II.ll) - grattoir á museau sur éclat (T.II.8) - grattoir-burin sur éclat (T.II.9-10) - burin diédre droit sur lamelle (T.II.6) - burin diédre d'angle sur lamelle (T.II.4) - burin diédre d'angle sur éclat laminaire (T.II.7) - burin d'angle sur troncature rectiligne oblique atypique (T.II.3) - burin nucléifonne (T.II.5) - microburin sur éclat laminaire (T.II.2) - percoir simple sur lamelle (T.II.l) - „zinken" (bee déjeté) sur lamelle (T.II.14) - pointes longues ä base non retouchée: pointe ä bord gauche abattu partiéi arqué (T.I. 21) pointe á bord droit abattu total trés oblique (T.I.22) pointe a bord droit abattu total arqué (T.I.17.20) pointe a bord gauche abattu partiéi arqué et a troncature concave partielle sur l'autre bord (T.I.25) pointe ä bord droit abattu total trés oblique et a troncature partielle oblique sur l'autre bord (T.I.18) pointe ä deux bords abattus totales trés obliques (T.I.19) - pointes courtes ä base non retouchée: pointe ä bord droit abattu total arqué (T.I.23) pointe a bord gauche abattu total arqué et ä retouche partielle oblique sur l'autre bord (T.I.26) - pointe longue a base retouchée: pointe a cran et a bord gauche abattu rectiligne (T.I.24) - triangle isocéle (T.I.5-7, 9-10) - triangle scalene (T.I .8, 11) - triangle ä un cté convexe (T.I.4) - segment de cercle (T.I. 1-2) - segment asymétrique (T.I.3) - lamelle ä troncature transversale (T.I. 13-14) - lamelle ä troncature oblique (T.I. 12) - lamelle cassée au-dessus d'une coche (T.II.16) - lamelle Montbani (T.II.15) - lamelle ä bord abattu typique (T.I. 15) - lamelle ä bord abattu atypique (T.I.16) Das Alter der Kulturschicht in Schicht C des Fundortes Jászberény I datieren wir, basierend auf der Steinindustrie, in die zweite Hälfte des Mittelmesolithikums, das letzte Drittel der borealen Periode (KERTÉSZ 1994.a.31.39., KERTÉSZ 1994.b.24., KERTÉSZ 1994.c). Früher bestimmten wir den chronologischen Rahmen der auf der Oberfläche gesammelten Flintsteinindustrie des Fundortes Jászberény I zwischen dem Ende der borealen Periode und dem Anfang des Atlantikums (KERTÉSZ 1991. 34., 42.), also in das Spätmesolithikum. Im Zuge der Ausgrabungen stellte sich jedoch heraus, daß der auf der Oberfläche gesammelte Fundkomplex des Fundortes Jászberény I offenbar zu zwei verschiedenen Zeitperioden gehört. In der Steinindustrie der Kulturschicht der älteren Schicht C sind die jungen Elemente (z. B. das Trapez) des Oberflächenfundmaterials Jósa András Múzeum Évkönyve 1994 21