A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 12-14. - 1969-1971 (Nyíregyháza, 1972)

Csallány Géza: Die übernatürlichen Wesen der schwäbischen Glaubenswelt im Dorfe Vállaj

einem Geist in Berührung kam und weil es den Geist ansprach. Bezüglich des Tragens des Geistes vgl das gute Material im III. Band vom Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens. 37 Diese Erzählung besteht aus 2 Teilen. Der erste beschreibt einen Brauch am Andreastag, der zweite erzählt die eigentliche Geistergeschichte. Der erwähnte Brauch ist in Ungarn gut bekannt. Unter anderen haben wir Beispiele aus der Gegend von Eger 38 (deutseh: Erlau), aus dem Komitat Szatmár, 39 aber auch aus Dörfern, die heute ir| der Tschechoslowakei oder in Rumänien liegen. 40 Im ehemaligen Komitat Gömör kennt man denselben Brauch, 41 wie in Csanálos oder in Vállaj. Aber die Geschichte mit dem Gespenst, die ich im ungarischen Material bisher nicht finden konnte, dürfte deutschen Ursprungs sein. 4. (D. 5) In dieser Geschichte erscheinen die Gespenster dreimal. Wenn der im Keller sitzende Soldat sie nicht anspricht und sich um sie nicht kümmert, dann kann er die verzauberte Person (ein gutes Mädchen) erlösen. Zum dritten Mal kamen sie in der Gestalt der Eltern des Soldaten. Er umarmte sie, sie küßten ihn und wollten den Soldaten mitnehmen. Dann zerrissen sie aber den ,Sohn'. Ich verwendete hier das Wort Gespenster, obwohl die Erzählerin über Fichten sprach. Die Fichten sind auch übernatürliche Wesen. In der Geschichte überne­men sie die Rolle der Geister, Gespenster. Daß sie trotzdem als Fichten und nicht unter dem Namen Gespenster erscheinen, hat die folgende Ursache: Die Erzählung ist aus einer Sage und aus einem Märchen vereinigt worden — worüber ich in einer anderen Arbeit geschrieben habe 42 —, und die Fichten des Märchens traten an die Stelle der Geister der Sage. Die Funktion haben sie behalten, den Namen (Geist) haben sie aber verloren. 43 Man sagt, Geisterkuß bleibt nicht ohne verderbliche Wirkungen. „Es gibt böse Geister, welche die Schlafenden an ihrer Seele schädigen, indem sie ihnen die Lippen küssen". 44 Auch die Berührung des Geistes kann den Menschen töten. Der Soldat umarmte sogar seine „Eltern". 5. (V. 1) Das Gespenst (,rosz léilek' = böse Seele) erscheint zuerst als Licht, dann wird es zu einem Pferd und etwas leuchtet wie eine Lampe. Der Bruder der Frau Varga setzte sich aufs Pferp, die Lampe zeigte den Weg. Das Pferd ging mit ihm nach Hause. Dort war ein Teich und das Pferd warf ihn ins Wasser hinein. Das Licht, bzw. die Lampe sind eine gewöhnliche Art der Geistererscheinung. Aus Dános (Komitat Pest) kennt man auch eine ähnliche Geschichte. 45 Das Interes­sante in Frau Vargas Erzählung ist, daß den Bruder ein Pferd aufnahm. Dazu habe ich leider keine Analogien gefunden. Aber das Pferd als Geistererscheinung ist bekannt. 6. (V. 3) Ein Gespenst, ein guter Geist stand immer beim Weingarten auf einem Hügel. Er hatte die Gestalt eines Biesen. Der Riese war so höh, daß man ihn ,nicht sehen konnte'. Er begleitete die jungen Leute von der Spinnstube bis nach Hause. Man hat ihn immer mit einem ,Guten Abend/' gegrüßt. Er antwortete aber nie. 37 Hoffmann-Krayer, III., 607. 38 Benkóczy, Egervidéki babonák, 103. Eger = Erlau. 39 Jakab, Szatmár megyei babonák, 412. 40 Sztancsek, Privigye vidékén gyűjtött babonák, 299. 41 Elek, Gömörmegyei babonák, 412. 42 Csallány, Egy szatmári sváb népmonda. 43 Der Märchentyp „Der Teufel in der Mühle" des AaTh-Kataloges. 44 Hoffmann-Krayer , V., 856. 45 Rakovszky, Babonás történetek, 31 — 32, 199

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