A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 11. - 1968 (Nyíregyháza, 1969)

Patay Pál: Das Kupferzeitliche Gräberfeld von Fényeslitke

Das Fehlen von Marmorperlen in den weiblichen Gräbern kann darauf zurück­geführt werden, dass in dem säurehaltigen Boden der Marmor absorbiert wurde. Infolgedessen waren die weiblichen Gräber arm an Schmuck. Nur allein im Grab 11. fanden wir an der Stelle des Schädels einen kegelförmigen Goldschmuck (Taf. 11.4), welcher ein Teil der Verzierung eines Kopfschmucks gewesen sein dürfte, ferner ein goldenes Röhrchen (Taf. IL 5). Im Grab 60. befand sich ein kupfernes Spiralröhr­chen (Taf. XI. 5). Das Gräberfeld in Fényeslitke kann als reich an Geschirrbeigaben bezeichnet werden, da die Zahl der Gefässe pro Grab 3.5 betragen hat, gegenüber dem sonstigen Durchschnitt von 3.1 Gefässen. Dies dürfte auf den lokalen Ritus der Beerdigungen zurückzuführen sein. Im grossen und ganzen kommen dieselben Geschirrtypen vor, wie bei anderen Gräberfeldern. Auch ihr gegenseitiges Verhältnis kann als dem herkömmlichen entsprechend bezeichnet werden, nur Krüge (zum Beispiel Taf. IX. 4, 11) sind zahlreicher vorhanden. Für dieses Gräberfeld sind jedoch die Variationen innerhalb der einzelnen Typen ausgesprochen bezeichnend. Die Zahl der Gräber ohne Milchtopf beträgt nur 10% gegenüber dem Durch­schnitt von 28%. In neun Gräbern befanden sich sogar je zwei Milchtöpfe. Bezeich­nend ist eine Variation mit langem kegelförmigem Hals (zum Beispiel Taf. I. 16, Taf. III. 4) und verhältnismässig mehrere besitzen einen vierbauschigen geglieder­ten Bauch (Taf. IV. 8). Auf den letzteren befand sich häufig eine fortlaufende Spiralverzierung (Taf. III. 6). Der Krug (Abbildung 31) mit Schulterhenkeln kommt selten vor. Die Schalen (zum Beispiel Taf. IL 8), obgleich sie zumeist neben den Milch­töpfen zu finden waren, bildeten mit diesen keine Garnitur, sie waren also nicht zusammen mit den Milchtöpfen angefertigt worden. Bei den tiefen Schüsseln ist die Variation mit rundlicherem sanft eingezogenem Rand bezeichnend (zum Beispiel Taf. VIII. 8). Allen drei Formen der für die weiblichen Gräber charakteristischen mit Deck­eln versehenen Gefässe kommen in Fényeslitke vor, wie der vierfüssige Krug (zum Beispiel Taf. VII. 12), dann der Hohlfusskrug (zum Beispiel Taf. I. 1, Taf. IL 6), sowie das rundbauchige Gefäss (zum Beispiel Taf. XL 1). Im Grab 34. ahmen die Füsse des Kruges jene eines Spalthufers nach (Taf. VI. 2). Die Deckel wurden mit den Gefässen zugleich hergestellt, das verwendete Material ist identisch, ihre Masse stehen zueinander im richtigen Verhältnis. Bei den Deckeln ist in Fényeslitke ausschliesslich die Variation mit verkehrter Schalenform vorhanden (Taf. XII. 2). Die umfangreichen Krüge, deren Variation mit gestrecktem Leib (zum Beis­piel Taf. IX. 4, 11) in Fényeslitke häufig vorkommt, hatten nicht dieselbe Funk­tion, wie die in der Form ihnen ähnlichen Hohlfusskrüge. Sie kommen auch in männlichen Gräber vor, sind aber nicht mit Deckeln versehen. Etwa mit einer Ausnahme fehlen die Hohlfussschalen. I nausgiebiger Zahl kamen dagegen Blumentöpfe zum Vorschein. Diese hatten sowohl kleineres wie grösseres Format, darunter befanden sich ebenso fassartige Variationen (Taf. IL 3, 9), als auch eimerartige von abgestumpfter Kegelform (Taf. IV. 3). Die Verschie­denheit im Format, bedeutete wahrscheinlich auch einen Unterschied in der Bes­timmung. Das grössere Geschirr befand sich im allgemeinen nur in den Frauengrä­bern. Auch die topfförmige Art war häufig (Taf. III. 1). Für Fényeslitke sind auch kleinere Gefässe mit sich verengenden Hals und etwas ausbeugenden Rand bezeichnend (zum Beispiel Taf. III. 15). Dagegen die Becher mit zwei Henkeln kam nur einmal zum Vorschein (Taf. VI. 9). Diese Becher kommen in der in der Umgebung von Budapest gelegenen Peripherialgruppe der 61

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