A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 10. - 1967 (Nyíregyháza, 1968)

Kemenczei Tibor: Bronezener Schwertfund von Tiszalök

BRONZENER SCHWERTFÜND VON TISZALÖK Im Jahre 1966 warf der Pflug beim Ackern in Tiszalök Középső-dülő vier bronzene Schwerter ans Tageslicht. Auf dem Fundort lieferte die Forschung keine weiteren Gegenstände. Im Fund waren drei Schalenknaufschwerter (Taf. I. 1—2, Taf. II. 2, Taf. III, Abb. 1—3) und ein Griffzungenschwert (Taf.II.l) vorhanden. Eins der Schwerter aus Tiszalök gehört zum Wörschach-Typ (Taf.I* 1, Abb. 1). Nach Behauptung von Müller-Karpe verfertigte man diesen Schwerttyp zu Beginn der Hallstatt В Periode auf den Gebieten SüdBayerns und der Ost-Alpen. Das zweite Schwert gehört zum Königsdorf-Typ (Taf. 1.2, Abb.2). Das dritte in Tiszalök gefundene Schalenknaufschwert kann man zu kei­nem bestimmten Typus einreihen. Seiner Griffverzierung ähnliche (Abb. 3) Exemplare kommen weder zwischen den Schwertern vom Wörschach-Typ, noch zwischen den Schwertern des Königsdorf­Types vor. So kann es kein im Westen angefertigtes Stück, sondern nur eine lokale Nachahmung der in die obere Theiß-Gegend geratenen Schwerter vom Wörschach-Typus sein. Nach Müller-Karpe fertigte es dieselbe slowakisch —nordungarnländische Metallgewerbe-Werkstatt an, die früher in der Hallstatt A Periode die Voll­griffschwerter vom Liptauer Typus hergestellt hatte. Die Stellen der Fundorte der Liptauer und der Schalenknaufschwerter zeigen eben das Gegenteil der vorigen Behauptung, die Mehrheit der Schalen­knaufschwerter kam auf den Gebieten östlich der Theiß vor. Es gab kein ein­heitliches „slowakisch —oberungarländisches Metallgewerbezentrum" weder in der Hallstatt A noch in der Hallstatt В Periode. Das, von der Hernád westlich gelegene Gebiet schloß sich durch die Kyjatice-Lausitzer-Kulturen dem westlichen früheisenzeitlichen Urnenfelderkulturkreis an, während auf den — der Hernád östlich gelegenen ostslowakischen, karpatukrainischen, nordostungarischen Gebieten (geographisch in der Gegend der Oberen-Theiß) — das Volk der östlichen Gáva Kultur lebte. Die beiden Gebiete bewohnten also verschiedene Völkergruppen, die auch ein in gewisser Hinsicht abweichen­des Metallkunstgewerbe besaßen. Im östlichen Teil des Karpatenbeckens waren in der Hallstatt A Periode zwei bedeutende Bronzegewerbe-Zentren. Das eine wirkte westlich der Her­nád im Norden, das andere in ger Gegend der Oberen-Theiß und in Sieben­bürgen. In diesem Zeitraum standen alle beide auf einem nahezu ähnlichen Entwicklungsniveau. In der Hallstatt В г Periode nahmen aber die „slowa­kisch —oberungarländischen Gebiete " neben der Bronzeindustrie der Gegend der Oberen-Theiß und Siebenbürgen eine zweitrangige Stelle ein. Als nach westlichem Muster dem Gebrauch der Scheibengriffschwerter Schalenknauf­schwerter folgten, begann diese keineswegs ein sinkendes, sondern ein im Aufblühen begriffenes Zentrum des Bronzemetallgewerbes in der oberen Theiß-Gegend, die Bronzeindustrie von Siebenbürgen, herzustellen. In der Hallstatt B x Periode hängt die Produktion der Schalenknauf­schwerter auf dem Gebiet der Oberen-Theiß und in Siebenbürgen mit der hochgradigen Bronzeindustrie in Zusammenhang, die sich auf diesem Gebiet in erster Linie durch die Verfertigung von Bronzegefäßen und durch den be­rächtlichen Handel mit diesen entfaltete. Auch aus den Reinecke BD und 28

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