A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 6-7. - 1963-1964 (Nyíregyháza, 1965)

Bene Zsuzsanna–Katona Imre: Die späten Habaner Fayencen des Jósa András Museums in Nyíregyháza

DIE SPÄTEN HABANER FAYENCEN DES JÓSA ANDRÁS MUSEUMS IN NYÍREGYHÁZA Die Gefässe des Jósa András Museums in Nyíregyháza vertreten einen späten Abschnitt der Habanerstils. Das Sinken der Habaner Keramik unter das Volk dauerte mehrere Jahrzehnte lang. Bereits in den 40er, 50er Jahren des 17. Jhs. beginnt der Zerfall der Habaner Gemeinschaften, doch spiegelt sich dieser gesellschaftliche und wirtschaftliche Hergang vorerst nur vereinzelt im Stil ihrer Gefässe wider. Die Habaner Gemeinschaften Nordungarns werden erst in den 40er-50er Jahren des 18. Jahrhunderts infolge der gegenreforma­torischen Verfolgungen aufgelöst, deshalb sind die charakteristischen Merkmale des späten Habaner Stils erst von dieser Zeit an klarer erkenntlich. Die Gefässe des Museums von Nyíregyháza sind Vertreter dieser mehr als hundertjährigen Epoche. Dieses Sinken ist zuerst und am ehesten in der Form, den Motiven und der Glasurtechnik der Gefässe bemerkbar. Unter den am frühesten sichtbaren, stilaren Merkmalen der Volkstümlichkeit fällt am meisten und in erster Linie die Entfärbung der Glasuren auf. Wird das Grün ergebende Kupferoxyd bei niedrigerer Temperatur ausgebrannt, entsteht kein Wassergrün, sondern Türkisblau. Diese Erscheinung hängt vor Allen damit zusammen, dass der aus den Diensten des Grundherrn austretende, neuchristliche Töpfer, um den Ansprüchen des Volkes und breiteren Schichten der Bevölkerung gerecht zu werden, die Herstellung individueller Erzeugnisse vernachlässigt und Serien­produktion anstrebt, um sich und seine Familie erhalten zu können und im Konkurrenzkampf mit den bäuerlichen Töpfern nicht zu unterliegen. Der neuchristliche Hafner bemüht sich nicht mehr, Gefässe von gewählter Form und Motiven herzustellen; er begnügt sich mit der Verwendung billiger und leichter anzuschaffender Glasuren, die keinen teueren Importartikel darstellen. Am einfachsten aber ist die Beschaffung der in den Bergen der Umgebung vorkommenden Glasur-Rohmaterialen. Dieser Umstand macht die Habaner Fayencen noch im 18.—19. Jahrhundert für einzelne Gebiete charakteristisch. Die sogen. Kozák-Sammlung des Jósa András Museums zeugt von ab­wechslungsreicher Herkunft der Gegenstände, was vor allem daherrührt, dass der Sammler — Prof. Stephan Kozák — in zahlreichen Gegenden des Landes unterrichtete und wirkte. Zs. Bene — I. Kai она 68

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