Bock: Hand-Atlas der anatomie des menschen (Leipzig, 1850)

47 Neurologia, Sftertienleljre* A. Systema cerebro-spinale, nriítfüíirlicpeS, attintaleé Aa. (Sentraítfmle be§ animaten (b. i. ©eíjírn uttb 9iücf ettmarf). I. Encephalon, cerebrum, @eí)tni. Das Gehirn, in seinem Innern aus weisser, an der Ober­fläche aus grauer Nervensubstanz (Neurine) bestehend, zerfällt in das grosse Gehirn (cerebrum), kleine Gehirn (cerebellum) und in das Mittelgehirn oder die Verbindungs­theile (mesencephalon). Es enthält 4 Höhlen (ventriculi) und gibt 12 Nervenpaaren (nervi cerebrales , Gehirnnerven) ihren Ursprung. Ia. d?ro$e§ ©eflittt, eerehrum. Das Cerebrum. , von halbeiförmiger Gestalt, hat seine Lage im ganzen vordem und obern Theile der Schädelhöhle, vor und über dem cerebellum und mesencephalon , so dass seine convexe obere und seitliche Oberfläche an das Schä­delgewölbe stösst, seine untere platte Fläche (basis cere­bri) vorn in der vordem und mittlem Schädelgrube , hinten auf dem tentorium cerebelli ruht. — An seiner äussern Ober­fläche fallen die darmähnlich gewundenen Randwülste, cfyri, und die zwischen diesen sich hinziehenden sulci auf. In der Mittellinie verläuft von vorn nach hinten eine tiefe Spalte, die scissura longitudinális cerebri (s. incisura pallii), welche das grosse Gehirn in 2 Hälften, Hemisphären, lie­misphaeria cerebri, theilt , und vorn (zwischen den vordem Hinrnlappen hindurch) bis auf die basis cranii, hinten (zwischen den hintern Lappen hindurch) bis auf das tentorium cerebelli, und in der Mitte bis auf das corpus callosum dringt. — Jede Hemisphäre enthält in ihrem Innern einen Seitenventri­kel, zerfällt iu einen vorderu (in der fossa cranii anterior), mittlem (in der fossa cranii media) und hintern Lappen (auf dem Hirnzelte , über dem kleinen Gehirn in den fossae occipitales superiores liegenden ), und wird hauptsächlich aus dem Hirnstiele (pedunculus cerebri) , dem M ar kk ö r p e r und den Hirnganglien (thalamus nervi optici und corpus striatum) gebildet. Indem nämlich der Hirnstiel von hinten und unten vom mesencephalon aus in das Innere der Hemisphäre aufsteigt , und sich hier mit seinen Fasern strahlenförmig ausbreitet, um sich mit den Fasern des corpus callosum und accessorischer Bündel zu vereinigen, bildet er den Markkör­per , und nimmt zwischen seine Strahlungen die Hirngang­lien auf. a) Theile in der Mittellinie der Basis des Gehirns (von vorn nach hinten in der folgenden Ordnung) : 1) Chiasma nervorum opticorum , Sehnervenverei­nigung; aus seinem vordem Rande gehen die nervi optici hervor , in den hintern treten die tractus nervorum optico­rum ein, deren innere Fasern sich hier kreuzen. Es ist nach oben mit der lamina terminális verschmolzen. 2) Tuber cinereum, grauer Höcker, dessen vordere, fast senkrecht von der commissura anterior zum chiasma her­absteigende Fläche auch lamina terminális, graueEnd­p lat te, heisst. Es verlängert sich nach vorn und unten in das a) Infundibulum , Trichter, welcher sich oben auf dem Boden des 3. Ventrikels öffnet und an dessen unterem , dünnem, nicht hohlem Stiele die h) Glandula pituitaria (s. hypophysis cerebri), Hirn un­hang, Schleimdrüse, welche aus einem vordem und einem hintern Läppchen besteht, anhängt. 3) Corpora mammillaria (.?. candieantia s. bulbi forni­cis), Markkügelchen; aus ihnen entspringen die vordem Schenkel des fornix. 4) Substantia perforata media (s. basis ventriculi ter­tii) ; liegt in der Vertiefung zwischen den Hirnschenkeln und bildet den hintern Theil des Bodens des 3. Ventrikels. b) Theile an der Basis jeder Hemisphäre des Ce­rebrum (von vorn nach hinten so auf einander folgend) : a) An der untern Fläche des vordem Hirnlap­pens: 1) Sulcus tractus olfactorii mit dem 3eckigen Riech­streifen (tractus olfactorius) und dessen bulbus cinereus, parallel neben der scissura longitudinális cerebri liegend. 2) Caruncula mammillaris , eine 3seitige pyramidale Erhabenheit am hintern Ende des vorigen sulcus. 3) Lamina cribrosa (s . substantia perforata anterior), mit den 3 Wurzeln des nerv, olfactorius. b) Fossa Sylvii, Thal, zwischen vorderm und mittlerm Hirnlappen, mit der insula und dem operculum, Klapp­deckel (Dach der fossa Sylvii) in der Tiefe. c) An der untern Fläche des mittlem Hirnlap­pens: 4) Pedunculus s. crus cerebri , Hirnstiel, Hirn­schenkel, welcher nach hinten in den pons Varolii über­geht, nach vorn in den Markkörper ausstrahlt und vom 5) Tractus nervi optici, Sehstreifen, umschlungen wird. Dieser bildet an seinem vordem Ende mit dem Seh­streifen der andern Seite das chiasma nervorum optico­rum, und hängt durch sein hinteres Ende, welches sich auf­wärts ins innere des Gehirns schlägt, mit dem thalamus u. den corpora quadrigemina zusammen.

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