Somogyi Múzeumok Közleményei 11. - A népvándorláskor fiatal kutatói 5. találkozójának előadásai (1995)

Pásztor Adrien: A kora és közép avar kori gyöngyök és a bizánci éremleletes sírok kronológiai kapcsolata

A KORA ÉS KÖZÉP AVAR KORI GYÖNGYÖK ÉS A BIZÁNCI ÉREMLELETES SÍROK KRONO- 85 LÓGIAI KAPCSOLATA DIE CHRONOLOGISCHE BEZIEHUNG DER PERLEN UND BYZANTINISCHE MÜNZEN FÜHRENDEN FRÜH- UND MITTELAWARENZEITLICHEN GRÄBER Resümee Die typochronologische Untersuchung der in den Münzgräbern des Zeitraumes Ende 6. Jh. - 7. Jh. gefundenen Perlen beruht auf der chrono­logischen Eingrenzung der zwischen dem Fundhorizont dieser Fundkomplexe und den analysierten Perlen bestehenden Parallelen. Diese chronologischen und typochronologischen Unter­suchungen basierten auf folgenden Grundlagen: Da das Prägedatum der Münzen den Bestat­tungszeitpunkt terminus post quem datiert, mußten wir im Interesse der Präzisierung des Zeitpunktes der Anlegung dieser Gräber auch die Chronologie der mitbestatteten Perlen unter­suchen. Es galt zu beobachten, inwieweit die Perlen den Zeitpunkt der Unterbringung im Grab unabhängig von den Münzen modifizieren können: 1. Sofern in einer Bestattung die Benutzung des jüngsten Perlentyps früher als die Prägezeit der Münze liegt, ist dort die Typochronologie der Perle zu überprüfen. 2. Fällt die Benutzung des/der jüngsten Perlentyps/Perlentypen in den Zeitraum nach Prägung der Münze, kann die Datierung der Bestattung weiter präzisiert werden. 3. Eignen sich die Perlen nicht zur Bestimmung des Bestattungszeitpunktes, ist der terminus post quem der Münze der entscheidende Anhaltspunkt. Die Untersuchungen der Beziehung zwischen den typochronologischen Analysen der byzanti­nischen Münzen und der Perlen ergaben kurz folgende Beobachtungen: 1. Im Zuge der zwecks Präzisierung der Chronologie der Früh- und Mittelawarenzeit durch­geführten Analyse der münz- und perlenführenden Gräber wurden im Falle dreier Fundkomplexe (Budakalász, Grab 759; Jutas, Grab 116 und Krstur/Szerbkeresztúr) die sich aus den Münzen ergebenden termini post quem durch die unabhängig von der Münze untersuchten Fund­horizonte chronologisch eingrenzbar. 2. Gleichzeitig führte die unabhängig von der Münze erstellte Typochronologie der Perlen des Fundkomplexes aus Grab 30 von Deszk G zu einer wesentlichen „Verjüngung" der bisherigen, sich schematisch aus der Münze ergebenden Bestimmung des terminus post quem. Hier wurde der Beweis erbracht, daß der im Grab gefundene Münzabdruck das Grab nicht an den Beginn des 7. Jahrhunderts datiert. Im Spiegel der perlen-typochronologischen Untersuchung der Gräber mit byzantinischen Münzen bzw. des Verhältnisses zwischen den Münzen und einzelnen Funden ist in der früh­awarenzeitlichen Schmucktracht ein langsamer Umwandlungsprozeß zu beobachten. Lange Jahrzehnte hindurch bewahrte die frühawarische Perlenmode unverändert ihren eigenständigen Charakter, den die politischen und militärischen Mißerfolge der Awaren - die Niederlage von Konstantinopel im Jahre 626, das Wegfallen des Goldtributs aus Byzanz, der Aufstand der Bulgaren um 630 und die innenpolitischen Krisen des nachfolgenden Zeitraumes - anfangs nicht beeinflußten. Mitunter trug das eine oder andere Perlenexemplar der frühen Ketten auch schon ein Merkmal der für das spätere Zeitalter bestim­menden Perlen an sich, und etwa von der Mitte des 7. Jahrhunderts an tauchten an den Perlen­ketten immer mehr neue Elemente auf. Die Verbreitung der mit neuer Technologie gefertigten Perlen vollendete sich im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts. Doch ging diese Veränderung nicht ohne jeglichen Übergang vor sich: auch im letzten Drittel des Jahrhunderts erscheinen an den Perlenketten noch die alten Typen. Die von neuen Perlentypen geprägte Mode markiert bereits ein neues awarisches Zeitalter. Gleichzeitig kann der Ansiedlung von Onogur-Bulgaren in den Jahren um 674/681 bei der Verbreitung dieser neuen Elemente eine entscheidende Rolle beigemessen werden.

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