Somogyi Múzeumok Közleményei 11. - A népvándorláskor fiatal kutatói 5. találkozójának előadásai (1995)
Füle Piroska: Adatok a későszarmata-hunkori kerámia kérdéséhez
ADATOK A KÉSŐSZARMATA-HUNKORI KERÁMIA KÉRDÉSHEZ 61 VADAY 1989. A.H.Vaday, Die Sarmatischen Dankmäler des Komitats Szolnok. Antaeus 17-18. (1989.) VÖRÖS 1982-83. Vörös Gabriella, Hunkori szarmata temető SándorfalvaEperjesen. (Eine sarmatische Begrebnistätte aus der Hunnenzeit in Sándorfalva-Eperjes) MFMÉ. 1982-83., 129-172. Mit der frühvölkerwanderungszeitlichen Geschichte und Archäologie des Karpatenbeckens haben sich die namhaftesten unserer Forscher befaßt, die für das Zeitalter charakteristischen und berühmten reichen Fundkomplexe aber lenkten die Aufmerksamkeit der Forschung nahezu ausschließlich auf die Untersuchung der Metallfunde (Waffen, Schmuck, Pferdegeschirr usw.), und so ist es meist auch heute noch. Im großen und ganzen ähnlich war die Situation auf diesem Gebiet - beispielsweise bei der archäologischen Forschung des landnehmenden Ungartums - Ende des letzten Jahrhunderts. Die zur Skizzierung der bunten und ethnisch komplizierten Karte des Hunnenzeitzeitalters aufgrund der Keramik unternommenen Schritte werden in vielen Fällen noch immer skeptisch aufgenommen, obwohl diese Fundgruppe auch mengenmäßig geradezu prädestiniert ist, zur Beantwortung der einzelnen Fragen die meisten Informationen zu liefern. Dem Keramikmaterial wurde bislang deshalb nicht die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet, weil man sich eher mit den Grabfunden bzw. Gräberfeldern des Zeitalters befaßte, wo Keramikfunde nur in sehr geringer Zahl vorkommen, während sie in den Siedlungen mehr als 90% des Fundmaterials ausmachen. Das zu untersuchende Gebiet wurde von mir ungeachtet dessen, daß die scharfe Trennlinie zwischen Transdanubien und Großer Tiefebene zur Hunnenzeit nicht mehr besteht - auf eine kleinere Gebietseinheit eingeengt, in deren Material sich die hunnenzeitlichen Merkmale am besten untersuchen lassen. Es liegt auf der Hand, daß das frühere sarmatische Barbaricum - das von den römerzeitlichen Wällen begrenzte Gebiet - zur Untersuchung geeignet ist, da diese Gegend auch die Residenz Attilas einschloß. VÖRÖS 1988. Vörös Gabriella, Spätsarmatische Siedlungen und Gräberfelder in der Tiefebene Südostungarn. Germanen, Hunnen und Awaren. Schatze der Völkerwanderungszeit. Nürnberg, 1988., 133-137. WERNER 1956. J.Werner, Beiträge zur Archäologie des Attila-Reiches. München, 1956. Eine wirklich fundierte Keramiktypologie kann jedoch nur auf einem solchen Material basieren wenn das Material eines Fundortes dazu überhaupt ausreicht -, das in genügend großer Menge typische und spezifische Züge aufweist. Aus diesem Grund fiel meine Wahl auf das Material eines Fundortes (Tiszaföldvár-Téglagyár, freigelegt 1976-1986 von Andrea Vaday, unpubliziert), das dem Vorgenannten entsprechend - da aus einer Siedlung stammend - sehr große Serien beinhaltet und zum anderen eindeutig an das behandelte Zeitalter zu binden ist. Hier nämlich kamen zwei solche Krüge mit Tüllenhenkel zum Vorschein, die als Gefäßtyp von der Forschung nicht nur an die Hunnenzeit, sondern auch an die Hunnen selbst gebunden werden, und diese bringen, aufgrund einer archäologischen Beobachtung, den Großteil der Siedlung in eine identische chronologische Lage. Mit Hilfe dieses sehr interessanten Materials habe ich die Typologie zusammengestellt und die Charakteristika des Keramikhandwerks dieses Zeitalters bestimmt. Allerdings muß angemerkt werden, daß sich anhand eines einzigen Fundkomplexes - und sei er noch so reich - keine auf ein Zeitalter bezogene, lückenlose Typologie erstellen läßt. Dazu bedarf es weiterer, die ganze Große Tiefebene (ja sogar weitere Gebiete) umfassende Untersuchungen. Außerdem sollte darauf verwiesen werden, daß wir einer in der Archäologie des Karpatenbeckens beispiellosen Situation gegenüberstehen, denn es gilt, das Keramikmaterial eines etwa 25-30jährigen Zeitraumes (425-453/455) zu bestimmen. Allerdings halte ich es für wahrscheinlich, daß sich zwischen dem Keramikhandwerk des Zeitraumes der Hunnenherrschaft im Karpatenbecken sowie dem unmittelbar nachfolgenden Zeitalter keine scharfe Trennung vornehmen läßt. BEITRÄGE ZUR FRAGE DER SPÄTSARMATISCH-HUNNENZEITLICHEN KERAMIK Resümee