Somogyi Múzeumok Közleményei 3. (1978)

Történelem - Király István: A Kapos völgye somogyi részének történeti-gazdasági elhatárolása és tipizálása 1848 és 1944 között.

346 KIRÁLY ISTVÁN uns, dass nicht die günstigen Wiese — und Weide­verhältnisse das Gebiet zur Stelle der Viehzucht ge­macht haben, sondern das sehr grosse Verhältnis der Ackerfelder. Das Futter des Viehbestandes baute man irl erster Reihe auf den Ackerfeldern, und den ganzen Viehbestand hielt man in den Ställen. Nur zum Wei­den des Jungviehbestandes gab es in einem oder anderem Dorfe des Kapostales. Infolge dessen ver­minderte sich die Herdenzucht stark auf diesem Ge­biete am Anfang des XlX-ten Jahrhunderts. Das mit dem Ackerbau produzierte Futtér ergab dagegen, dass die Futterung der Viehe planmässiger wurde. Der frühe Rückzug der Herdenzucht und die sicherere Warenproduktion ergab, dass dieses Gebiet sich schon am Anfang des XX-sten Jahrhunderts in die Versorgung der Grössstäte mit Milch und Milchwaren einknüpfte. Die ganze kapitalistische Agrarumgestal­tung ging im Kapostal etwa drei Jahrze<hntel der Landwirtschaft des Komitats voran. Mit welchen historischen Gründen stand das hohe Verhältnis der Ackerfelder des Kapostales im Zusam­menhang? Vor allem damit, dass das Verhältnis der Wälder auf diesem Gebiete schon am Ende des XVIII-ten Jahrhunderts kleiner war als im Komitat So­mogy. Die sich noch vorgefundene dünne Bewaldung verminderte sich im Laufe des XlX-ten Jahrhunderts schnell. Nur jene Wälder sind zurückgeblieben, derer Geländeverhältnisse erlaubten nicht sie in Ackerbau aufzunehmen. Also waren die Verminderung der Wäl­der, anderseits das Beackern der Weiden und Wiesen nach der Bauernbefreiung die Hauptquellen der Zu­. ahme des Ackerfeldes. Und wenn wir auch die Eigentumverhältnisse beachten, so können wir sagen, dass die Wälder, Weiden und Wiesen der Bauern sich m erster Reihe in dem Kaposta! zu Ackerfeldern veränderten. Nachdem klar wurde, dass das Bauerntum eine wichtige Rolle in der Ausbildung der mikroregionalen Verhältnisse hatte - desto mehr, weil die entwickelte Rinderzucht im Kapostal in erster Reihe Arbeit des Bauerntums war -, kam die Frage zur Aufklärung, wie die Eigentumsverhältnisse des Bauerntums in Kaipos­tal waren. Das Kapostal war im Komitat der Gross­grundbesitzer, in Somogy ein solches Gebiet, wo das Bauerntum besser mit Feldern versorgen waren, der Vermögensgegensatz der äusseren Pole des Bauern­tums, der Armbauern und des Kulakentums kleiner waren als im Komitat überhaupt. Dessen Ursprung ist noch nicht ganz geklärt; es ist wahrscheinlich, dass •pin Beginn in die Epoche vorder Bauernbefreiung zu­rJckreicht. Das günstigere Eigentumsverhältnis be­deutete auch die bessere Betriebsverhältnisse des Bauerngutes. Das ergänzte die Anpassung der Gren­zen der Dörfer und ihrer Siedlungsverhältnisse zur Viehzucht. Auf dem gegebenen technischen Niveau der Epoche schuf die Rinderzucht in den Ställen in der auf die eigene familiäre Arbeitskraft sich stützen­de Wirschaft des Mittelbauerntums eine günstige Geldeinnahmslage, und das führte dazu, dass die Mittelbauernwirtschaft sich auf diesem Gebiete nicht abzehrte, sondern sie rückte auf dem Wege der Reproduktion massiger von Stufe zu Stufe erweitert voran. In der schwungvollen Entwicklung der Rinderzucht im Kapostal spielte eine starke Rolle der Umstand, dass das Tolnaer Gebiet des Kapostales sich unmit­telbar an eine andere Mikroregion, an das Völgység (Gesenke) grenzte. Im Völgység brachte das dorthin angesiedelte deutsche Bauerntum mit nahezu zwei Jahrhunderte hindurch geleisteten Zuchtarbeit die Bonyháder regionale Rasse von Rindvieh zustande, welche sich zu den heimischen Verhältnissen anpas­send das Wettbewerb mit den besten Milchkühen westlichen Ursprungs wetteiferte. Auf den Dorfmärk­ten wanderten diese rotbunte Tiere schon vor der Entfaltung der Molkereien in den Teil Kapostal des Komitats Somogy, und es war das Zuchtmaterial schon vor dem Beginn des Milchhandels angegeben, welches die entsprechende Ware liefern konnte. Im Bezug der Anhäufung von Erfahrungen der Vieh­züchter ist ein sehr wichtiges historisches Vorereignis, dass das Pferdezucht vor der Blütezeit der Rinder­zucht auf diesem Gebiete eine hervorragende Roljje spielte. Die Pferde waren sogenannte warmblütige Pferde mit leichter, schneller Gangart, die rnqti zwischen den schlechten Verkehrsverhältnissen in ers­ter linie zur landwirtschaftlichen Warenlieferung und zum militärischen Zweck hielt. Das hatte dann auch eine secundäre Wirkung, denn die Ochsenzucht ist nach der Bauernbefreiung auf diesem Gebiete ruck­weise hinabgesunken, und statt ihrer kamen die eine zeitgemässere Zugkraft vertretende und anwesende Pferde. Als die Pferdezucht am Ende des XlX-ten Jahnhunderts in der Viehzucht auf die zweite Stelle sich verengte, da geschah ein Rassenwechsel auch im Pferdebestand, und die warmblütigen Pferde lösten die sogenannten kaltblütigen Pferde mit schwerem, grossem Körper ab. Es ist sehr interessant, dass eine zeitgemässe Rasse bedeutendes Rindvieh in das Ka­postal aus dem östlichen Komitat Tolna herüberwan­derte, während die zeitgemässe Pferdenrasse aus dem Komitat Somogy nach dem Komitat Tolna hin­überwanderte, und dort legte sie den Grund ze einer Halbblüterzucht. I. Király

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