Somogyi Múzeumok Közleményei 2. (1975)
Közlemények - Holl Imre: A kaposszentjakabi kályhacsempék
216 HOLL IMRE OFENKACHELN VON SZENTJAKAB Unter den Ruinen des Benediiktinerklosters von Szentjakab wurden — wahrscheinlich um die Jahrhundertwende herum — einige Ofenkacheln gefunden, von weichen zweie sich identifizieren Messen. Beide waren hellfaibe, unglasierte, mit Feinsand gemagerte Tonkadhein, hinten ha Ibzy lind erförmig ausgebildet. Obwohl sie Arbeiten guter Qualität sind, sind sie keine selbständigen Werke, sondern den Kaoheiln bereits existierender Öfen nachgebildet. Ais Muster der Rosette'kaahei diente eine Kachel grossen Formats des Kaoheltyps 4 des Ofens mit Ritterfiguren (ßi'ld 4). Die andere Kachel stellt Kaiser Friedrich III dar, unter der linscihrift „ri misik. ha. is. er. fr. id r. c" mit drei Wappen (dem Reichswappen, dem österreichischen und dem Habsburger-Wappeni?) . . . Auch diese wurde aufgrund der Kacheln eines /bereits existierenden Ofens angefertigt, das unmittelbare Vorbild ist jedoch noch midht bekannt. Eine Kachelreihe des Ofens von Ravensburg (Bild 5) sowie eine schweizerische (Bild 6) und eine österreichische (Bild 7) Kachel zeigen, was für eine Komposition als Muster gedient haben imog. Der Meister i'n der transdanubischen Werktstatt, wo der Ofen von Kaposszentjaikab angefertigt worden ist, ist also von zwei verschiedenen Öfen ausgegangen, die Mitte des 15. Jhs verfertigt worden waren: Einer voin den beiden Öfen wurde für König László V. in einer noch unbekannten Werkstatt gemacht, während der andere für Kaiser Fridrich III in einer schweizerischen Werkstatt verfertigt wurde. Zwischen den beiden Werkstätten lassen sich viele Verbindungen nachweisen, doch sie sind auf 'keinen Fail identisch miteinander. Beide Ofentypen wurden in mehreren Exemplaren aufgebaut: Öfen 'mit Ritterfiguren 'konnten bisher in 19 Ortschaften (nachgewiesen werden (Originalikacheln). Von Öfen, die mit dem Bildnis von Friedrich IM verziert waren, sind bisher nur zwei Exemplare (Ravensburg und Bratislava) bekannt, doch wir sind dessen gewiss, dass mehrere Exemplare von den Variationein dieses Olfentyps in den Wohn orten von Friedrich IM und bei den Adeligen, die mit ihm in Verbindung standen (ähnlich wie bei László V) existiert haben. Die politische Haltung des Patron a tsiherrn des Klosters von Szentjaxab, Pál Szerdahelyi Danes, folgte immer der Auffassung seines Gönners, der des Grafen Míikiós Újlaki, Bonus von Siebenbürgen und Kroatien. Újlaki war von Anfang an ein Anhänger von László V und nach dem Tod des Königs schlag er sich zu Friedrich und versuchte ihm 1459 auf den ungarischen Thron zu helfen. In jenen Jahren mussten auch die beiden Ofenkacheln angefertigt worden sein. (Bilder 1-3) Imre Ho//