Somogyi Múzeumok Közleményei 1. (1973)
Tanulmányok - L. Imre Mária: Adatok Szenna népi építkezéséhez
BEITRÄGE ZUR BÄUERLICHEN BAUWEISE IN SZENNA Szenna ist ein malerisches Dorf im Inneren von Zselic. Bis zur Urbarialregelung 1860 war es ein unregelmässiges Häuserkonglomerat. Anschliessend wurde es zu einer Siedlung aus Balkengerüsthäusern auf Holzschwellen errichtet auf schmalen Bandgrundsrücken an beiden Seiten einer einzigen Strasse, Die Grundrisse der Häuser weisen eine zweifache, oder, öfter noch, eine dreifache Einteilung auf. Die einzelnen Phasen der Errichtung eines Balkengerüsthauses sind: Zusammenfügen der Holzschwellen, Aufstellung von Ecksockeln, die mit Stützstangen gesichert und mit Holznägeln befestigt werden Anschliessend wird die Konstruktion mit Zwischensockeln des Wandgerüsts und verzierten Holzsäulen am Gang ergänzt. Über die Holzschwellen wurde die Mauerbank gelegt. Die Überspannung erfolgte durch Haupt- und Nebenbalken. Die so entstandenen Oberflächen wurden mit Brettern bedeckt. Ältere Mauerungsweisen waren die mit Flechtwerk befestigte Lehmwand oder häufiger noch der Stampfbau. Die beiden beliebtesten Dachformen waren das Zeltdach mit Dachtraufen auf allen Seiten, und das halbwalmige Dach. Der Dachraum wurde mit Flechtwerken ohne oder mit Lehmverputz vermauert. Das Haus wurde mit Strohdach (doppelschichtigen Roggengarben) bedeckt. Alte Heizvorrichtungen - die wichtigste Ausrüstung der Küche-waren der Feuerherd (ung. tüszel) und der Bauernofen. Der erstere diente nicht nur zum Kochen, sondern durch ihn wurde der Stubenofen (Kachelofen) geheizt. Zur traditionellen Zimmereinrichtung gehörten: zwei Essbanken, ein Tisch mit Schubfach (früher ein Tisch auf Gestell), zwei Betten, einige Stühle, eine Truhe, ein Webstuhl, ein Spinnrad und ein Kinderstehstuhl. In der Kammer wurden nicht nur Lebensmittel, sondern auch Werkzeuge und Küchengeräte aufbewahrt. Die Stallwände neben der Flechtwerkscheune im Stallhof wurden schon mit Lehm verklibt (auf Ungarisch: fecskerakásos). Mit der Zeit wurden sie durch Ziegelställe abgelöst. Mit dem auf Pfeilern stehenden und aus Brettern errichteten Schweinestall war der Hühnerstall zusammengebaut. Zum Hof gehörte auch ein Brunnen — ein Haken-, Walzen-, oder Ziehbrunnen. Die geschleusten oder vernuteten Varianten der Balkenkeller auf den Weinbergen bewahrten die typische alte Holzbauweise auf. Die erforderliche Kühle im Keller wurde durch Abschrägungen gesichert. Die wuchtigen Eichentüren der Keller waren mit Holzriegeln geschlossen. Die kalvinisch-reformierte Kirche des-r Dorfes wurde 1785 erbaut. Das Chor, der Priesterstuhl und die Bänke - alles aus Holz - sowie die Motivenwelt der gemalten Tischlerarbeiten stellen einen organischen Bestandteil dieser Gruppe von Denkmälern aus dem 18. Jahrhundert in Ungarn dar. Errichtet durch János Nagyváti im Jahre 1787. Mit nachträglichen Ergänzungen restauriert 1949. Im Friedhof befinden sich geschnitzte Grabhölzer. M. L. Imre