Somogyi Múzeumok Közleményei 1. (1973)

Tanulmányok - Együd Árpád: Külső-Somogy népballadái

VOLKSBALLADEN IN NORD-SOMOGY Die Abhandlung analysiert Balladen und balla­denhafte Lieder, die bisher in Nord-Somogy - vom Plattensee bis zu der Linie zwischen Balatonboglár und Igal und bis zu den Komitatsgrenzlinien zwi­schen Somogy, Tolna und Fejér — gefunden und gesammelt worden sind. Eine Landkarte und eine Statistik zeugen vom Reichtum der Volksdichtung auf diesem Gebiet, das bisher durch die Folklorenfor­schung ziemlich vernachlässigt war. Davon zeud ferner auch der Umstand, dass der Autor viele von den ungarischen und den europäischen gemeinsa­men Balladentypen hier vorgefunden hat: 18 Varian­ten vom Typ ,,A halálraítélt huga" (Die Schwester eines zum Tode Verurteilten); 10 vom Typ ,,Az elát­kozott leány" (Eine Vermaledeite); 10 von der Grup­pe der Balladenlegenden ,,Három árva" (Drei Wai­senkinder); 22 vom Balladentyp „A halálra táncol­tatott lány" (Eine Totgetanzte); 5 vom Typ , A szé­gyenbe esett lány" (Eine zum Fall Gebrachte); 1 vom Typ ,,Az eladott lány" (A halálra hurcolt lány) (Das verkaufte oder das dem Tod gegebene Mäd­chen) und 2 vom Typ „Az elrabolt lány" (Eine Ge­raubte), ferner etwa 40 Balladen und Geschichten neuen Typs, sowie zahlreiche Betyarenballaden, Be­tyarenlieder und mehrere balladenhafte Lieder. Die bisher vorgefundenen Varianten sind unter Umständen die schönsten Vertreterinnen der ein­zelnen Balladengruppen in ganz Ungarn. Neben diesen sind die beachtenswertesten Stücke, welche nur fragmentarisch erhaltengeblieben sind: „Eine dem Tod Gegebene", ferner „Die Geraubte". Die erstere Variante, weil man sie seit 1936 verloren­gegangen zu sein wähnte, und die letztere, weil beide Formen dieses Balladentyps gerade vom ge­nannten Gebiet stammen. Es ist noch zu erwähnen, dass der Autor, nachdem er diese Abhandlung geschrieben hatte, in Somogy­zsitva im Kreis Marcali eine vollständige Variante aus 18 Strophen zur Ballade vom Mädchen, das dem Tod gegeben wurde, gehört und notiert hat, vorge­tragen von Frau A. Tislér, die aus Szenyér stammt. Diese eigenartige Variante mit Gregorianmelodien ist heute schon auf dem gesamten ungarischen Sprachgebiet unbekannt. In der Einleitung vor der Beispielsammlung weist der Autor durch vergleichende Analysen der einzel­nen Balladentypen „Ähnlichkeiten und Unterschiede zu den übrigen, im Komitat selbst und in Ungarn überhaupt vorgefundenen Varianten, sowie auch Zusammenhänge mit westeuropäischen und anderen ähnlichen Balladen nach. Interessante Bekanntmachungen und Fragestellun­gen lernen wir bei einigen Typenanalysen kennen, insbesondere in Verbindung mit den Balladen „Fe­hér László" und „Nándorvári dajka — Londonvári Idolka", sowie mit dem „Wiegenlied", nicht zuletzt aber in Verbindung mit den Balladen „Rákóci kis úrfi — Bodor Katalina" (Der junge Herr Rákóczi und Katalina Bodor), „Kincsem feleségem — Uram, édes uram" (Meine teure Frau — MeinnMann, mein teu­rer Mann) kennen. í Neben den Strukturen in Versen sind die Mär­chen-und Sagenvarianten, die Hinweise und Trans­formationen ebenfalls beachtenswert. Die Sammlung enthält klassische Beispiele für die Gefangenen­lieder - oder, wie sie populär genannt werden — die Pfau-Lieder. Die Beispielsammlung enthält nicht das ganze ge­sammelte Material, trotzdem sehen wir jedoch den folkloristischen Reichtum und die ästhetisch-poetische Schönheit der Volksdichtung auf dem gennanten Gebiet klar, obwohl die Sammlung bei weitem nicht als vollständig bezeichnet werden kann, da gründ­lichere Nachforschungen nur in der Hälfte der 51 Gemeinden, die auf diesem Gebiet liegen, durch­geführt worden sind. Ä. Együd

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